Laufen, Radfahren, Wandern, Bergsteigen – im Frühjahr zieht es die Freizeit-Sportler*innen zurück in die Natur. Doch Vorsicht: Sobald die Temperaturen dauerhaft über zehn Grad steigen, sind auch Zecken wieder aktiv. Die kleinen Vampire lauern überall dort, wo es feucht, warm und dunkel ist. Hier einige Tipps, wie man sich beim Laufen im Freien vor Zeckenbissen schützt und wie man die Biester wieder los wird.
FSME: Zecken-Impfung kann helfen
Früher dachte man, die Zecken würden von Bäumen fallen. Das stimmt nicht. Die meisten Zecken warten im kniehohen Gras, Gestrüpp oder Unterholz. Streift ein potentielles Opfer vorbei, hüpfen sie innerhalb von Sekundenbruchteilen rüber und suchen die günstigste Stelle, um ungestört zu saugen.
Dabei können tückische Krankheiten übertragen werden. Dazu gehört die Virusinfektion Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME), die sich zunächst in grippeähnlichen Symptomen äußert.
Im schlimmsten Fall kann es zu einer Gehirnhautentzündung mit schweren Lähmungen kommen. Allerdings ist bei dieser Erkrankung eine vorsorgliche Impfung möglich.
Jede dritte Zecke trägt Erreger in sich
Die andere gefährliche Erkrankung ist die Borreliose, die durch ein in ganz Deutschland vorkommendes Bakterium übertragen wird. Nahezu jede dritte Zecke trägt den Erreger in sich, durch den hierzulande jährlich 80.000 bis 100.000 Menschen erkranken.
Eine Infektion mit Borreliose-Bakterien kann zu starken Schmerzen in Muskeln und Gelenken bis hin zur Hirnhautentzündung führen. Wird die Erkrankung nicht erkannt, drohen chronische Gelenkschmerzen, Lähmungen und neurologische Veränderungen.
Borreliose wird meist mit Antibiotika behandelt. Unterstützende Hilfe verspricht die naturheilkundliche Enzymtherapie. Sie kann die Immunreaktionen, die durch die gefährlichen Krankheitserreger ausgelöst werden, verhindern. Besonders wirksam ist dabei eine Kombination aus den Enzymen Bromelain und Trypsin.
Enzyme unterstützen Immunsystem
ach einem Zeckenstich beginnt das Immunsystem das FSME-Virus oder das Borreliose-Bakterium als Angreifer zu erkennen. Ein intaktes Immunsystem schafft das problemlos und entwickelt Antikörper, die sich an die Angreifer, die sogenannten Antigene, koppeln und diese unschädlich machen.
Die Kopplung von Antigen und Antikörper nennt man Immunkomplex. Doch auch von den Immunkomplexen geht eine Gefahr aus, da sie sich unerwünscht an Gewebe anlagern und dabei Krankheitssymptome auslösen können.
Und hier greifen die Enzyme dem Immunsystem unter die Arme: sie unterstützen die Spaltung der entstandenen Immunkomplexe und bauen sie ab. Damit verhindern sie, dass die Immunkomplexe zu gefährlichen Spätfolgen führen. Dabei unterdrücken Enzyme im Gegensatz zu den gängigen Schmerzmitteln die Entzündung nicht, sondern fördern eine schnellere Ausheilung.
Wie man sich vor Zecken schützt
Den besten Schutz gegen Zecken bietet lange, geschlossene Kleidung. Besonders gut erkennen lassen sich die kleinen Vampire auf hellen Hosen und Shirts.
Hat sich die Zecke bereits festgebissen, eignen sich für ein sicheres Entfernen besonders Zeckenzangen oder -karten. Tritt nach dem Zeckenstich eine Rötung an der Stichstelle auf, sollte auf jeden Fall ein Arzt oder eine Ärztin aufgesucht werden. Dort kann durch einen Bluttest eine mögliche Infektion aufdeckt und umgehend die Behandlung eingeleitet werden.
Wenn Läufer*innen viel im Wald unterwegs sind, sollte man sich vielleicht mit kniehohen Strümpfen oder einer langen Hose wappnen und vor allem vor dem Duschen an allen Stellen des Körpers nach Zecken Ausschau halten.