Eine Teilnahme an den World Marathon Majors ist DER Traum vieler Läufer:innen. Aber gerade weil sie bedeutend größer sind als normale Marathons erfordern sie auch eine intensive Vorbereitung – das fängt schon dabei an, einen Startplatz zu ergattern. In der Folge sprechen wir deshalb mit Laufbloggerin Marina Andresen, aka Marathonprincess auf Instagram, die schon über 67 Marathons in 40 Ländern gelaufen ist.
Die World Marathon Majors – was macht sie so besonders?
Die World Marathon Majors sind mit die bedeutendsten und renommiertesten Marathonläufe weltweit. Die sechs offiziellen World Marathon Majors sind der Boston Marathon, der London Marathon, der Berlin Marathon, der Chicago Marathon, der New York City Marathon und der Tokyo Marathon. Die Teilnahme an einem der World Marathon Majors bietet ein unvergleichliches Erlebnis. Die Atmosphäre bei diesen Marathons ist wundervoll, denn Zuschauer:innen aus aller Welt feuern die Läufer:innen an. Die Veranstaltungen sind zudem top organisiert, wie Marina berichtet, was den Läufer:innen zusätzlich eine reibungslose Teilnahme ermöglicht. Und nicht zu vergessen sind die Strecken selbst, die durch die schönsten Orte führen. Ob man bei den Big Majors auf Zeit laufen oder den Lauf genießen möchte, bleibt natürlich jedem selbst überlassen. Marina empfiehlt jedoch, diese Läufe eher als Genuss zu sehen. Außerdem sind einige andere Marathons aufgrund ihrer flachen Strecken und Wetterbedingungen besser geeignet, um persönliche Rekorde aufzustellen. Besonders für City Runner, also Läufer:innen, die gerne in großen Städten laufen, lohnen sich die WMM. Jedoch eine Vorwarnung vorab: Neben den strengeren Teilnahmebedingungen erfordert die Teilnahme auch ein gewisses Budget, da Startplätze und Reisekosten leider nicht günstig sind.
Startplatz ergattern und Vorbereitung auf den Wettkampf
Die Entscheidung ist gefallen – du möchtest bei einem World Major mitmachen! Aber, wie gehst du nun vor? Einen Startplatz für die World Marathon Majors zu ergattern, kann eine echte Herausforderung sein. Wir sprechen mit Marina darüber, welche Möglichkeiten es überhaupt gibt. Die bekannteste ist wohl über die Qualifikationszeiten – diese Anforderungen sind jedoch ziemlich streng und variieren je nach Alter und Geschlecht. Eine weitere Möglichkeit ist die Teilnahme an einer Lotterie. Über gemeinnützige Organisationen kann man sich ebenfalls einen Startplatz sichern, indem man Spenden für einen guten Zweck sammelt. Zu guter Letzt bieten Reiseveranstalter Pakete an, die Startplatz, Hotel und weitere Dienstleistungen umfassen, allerdings sind diese oft teuer.
Du hast einen Startplatz? Dann geht es an die Vorbereitung! Diese erfordert genauste Organisation. Es ist wichtig, sich im Vorfeld genau zu informieren, was man mitnehmen darf und wie der Ablauf ist. Zum Beispiel ist der Trinkrucksack beim New York Marathon verboten. Außerdem sollte man früh genug eine Unterkunft buchen, um Stress zu vermeiden. Daneben ist es wichtig, richtig zu packen: Handgepäck sollte alle wichtigen Dinge enthalten, falls der Koffer verloren geht. Alle wichtigen Dokumente sollten mehrfach kopiert und sicher verstaut werden. In manchen Ländern ist außerdem ein ärztlicher Nachweis erforderlich, der die gesundheitliche Eignung zur Teilnahme bestätigt. Die eigene Verpflegung mitzunehmen, kann auch hilfreich sein, da die Verpflegungsstände schnell leergeräumt sein können und andere Produkte anbieten, als man gewohnt ist. Die Zeitverschiebung kann einem sehr zu schaffen machen, daher sollte man sich rechtzeitig darauf einstellen. Vier Tage vor dem Wettkampf anzureisen, ist optimal, um sich vor dem Rennen zu entspannen und den Jetlag zu bekämpfen. Wie wir nämlich alle wissen, ist ein guter Schlaf eines der wichtigsten Dinge vor einem Wettkampf.
Race-Day
Am Race-Day selbst gibt es auch einiges zu beachten. Der Startblock ist gut organisiert und farblich getrennt, sodass es hier normalerweise keine Probleme gibt. Im Notfall gibt es aber auch genug Helfer:innen, die Hilfe leisten. Trotz der guten Organisation ist es wichtig, genügend Zeit für die Anreise einzuplanen. Je nach Shuttle-Zeit empfiehlt es sich oft, vier bis sechs Stunden vorher am Startbereich zu sein. Da man so viel früher da ist, empfiehlt Marina, vor Ort zu frühstücken und eventuell einen kleinen Nap einzulegen. In den Start Villages gibt es zudem einiges zu tun bis es losgeht – von Musik bis hin zu Therapydogs ist alles dabei, berichtet sie.
Um mit der Nervosität im Startblock umzugehen, kann man mit anderen Läufer:innen quatschen und neue Leute kennenlernen. Zur Musik zu tanzen und die Stimmung zu genießen, hilft ebenfalls, sich zu entspannen. Das wichtigste ist sich nicht stressen zu lassen und die erste halbe Stunde in Ruhe laufen, ohne sich von der Menge hetzen zu lassen. Nach dem Wettkampt heißt es dann: die Stadt erkunden, in der man sich befindet, und sich entspannen. Auch wenn man die Bestzeit nicht erreicht hat, sollte man stolz auf seine Leistung sein und das Erlebnis in vollen Zügen genießen.
Für weitere Tipps und lustige Failstorys von Marina, hört umbedingt in die Folge rein. Diese findet ihr wie immer auf Spotify, Apple Podcasts und überall sonst, wo es Podcasts gibt!