Sonne, Regen, Hagel, Schnee: Laufen klappt zu jedem Wetter und zu jeder Jahreszeit. Für den Winter allerdings gibt es ein paar besondere Verhaltensregeln. Hier kommen sie für den Winterlauf.
1. Du sollst im Winter trainieren
Nach einer Laufrunde durch die Kältehölle fühlt man sich hinterher heldenhaft. Außerdem sind im Winter keine Wellness-Trotter*innen unterwegs, sondern nur ernstzunehmende Athlet*innen. Das erhöht die Motivation. Auch schön: Die Walker*innen liegen zu dieser Jahreszeit in ihren Laubhaufen, anstatt den Wald zu verunstalten.
2. Suche dir ein Rennen aus, auf das du dich freust
Weil nur die Angst zu ernstem Training treibt, muss es ein Frühjahrslauf sein, der eine Herausforderung darstellt, ohne zu demotivieren. Marathon ist zu lang. Im Frühjahr ist der Laufkalender aus.
3. Laufe nur selten ohne Uhr
Kontrolliere dein Tempo bei deinem Winterlauf. Peile drei Rennzeiten an: die Mindestzeit, also die des letzten Jahres, eine gute Steigerung, also drei Minuten schneller, und schließlich deine Traumzeit, also irgendwas um 1:30 Stunden. Trainiere auf die Fabelzeit hin. “Downgraden” kommt früh genug.
4. Mache einen Plan
Und der ist ganz einfach. Laufe zweimal die Woche das, was du am meisten verabscheust, sagen wir mal: Tempoläufe. Also einmal viele kurze und dann noch einige lange. Gehe an deine Grenzen, aber nie über 90 Prozent. Du wirst leiden, aber du weißt immerhin, dass es hilft.
5. Vermeide Verletzungen beim Winterlauf
Laufe nie mit Schniefnase, die wird fast immer schlimmer. Höre auf deine Knie. Fang endlich mit Stretchen an, wenn die Hüfte wieder nervt. Wärme dich vor dem Lauf ausreichend auf, am besten noch zu Hause. So vermeidest du Muskelfaser- und Sehnenrisse.
6. Erhole dich
Zwischendurch: Mentales Walken statt Winterlauf – einfach mal gar nichts machen. Und gehe eine Stunde früher ins Bett, jeden Abend. Glaube nicht, dass im Fernsehen irgendwas Interessantes läuft.
7. Vergiss den ganzen Motivations-Schnickschnack
Alle Motivationstricks haben eines gemeinsam: Du durchblickst sie. Keiner funktioniert. Mache das Laufen lieber zu deiner selbstverständlichen Alltagsbeschäftigung und bringe durch ein Lauftagebuch Ordnung in dein Leben. Und falls du doch einen Kick brauchst: Led Zeppelin oder AC/DC helfen!
8. Verschenke deine Rotweinvorräte
Wer läuft, macht keine Kompromisse. Höchstens bei Zeitvorgaben und Alkoholverboten. Deshalb gilt: weg mit Médoc und Primitivo! Achte aber darauf, dass du im Winter genauso viel trinkst wie zu jeder anderen Jahreszeit. Du schwitzt nämlich genauso viel. Gerade bei Kälte herrscht oft unter den Laufklamotten ein Mikroklima wie in einem Topf Kohlrouladen.
9. Suche dir Laufpartner*innen
Triff dich mit Gleichgesinnten, denn Laufen kann unglaublich langweilig sein. Vor allem aber strafen dich deine Sports-Freund*innen für Monate mit verachtenden Blicken, wenn du auch nur eine Laufverabredung schwänzt.
10. Keine Ausreden mehr für den Winterlauf
Gib der Drückebergerei keine Chance, die Zeit für einen Neustart ist gekommen, und zwar jetzt: Also bis morgen früh im Park – halb sieben.