Ein kuscheliges Sofa ist verführerisch und Netflix und co. bieten außreichend Ablenkung – gerade jetzt im Winter. Achilles-Running-Expertin und Apothekerin Christine Richardt gibt Tipps für das winterfeste Laufen und erklärt, warum es sich trotz Schmuddelwetter, Kälte und Dunkelheit lohnt.
Training und Technik
Lauf dich richtig warm, da bei kälteren Temperaturen die Muskeln länger brauchen, um sich aufzuwärmen. Das Stretching und das Dehnen solltest du auf einen warmen Ort verlegen, sonst kühlst du zu schnell aus.
Generell ist es wichtig, flexibel auf das Wetter zu reagieren und keine Höchstleistungen vom Körper zu verlangen. Verwandelt sich die Laufstrecke in eine Rutschbahn – etwa durch nasses Laub oder Frost – dann mach flachere und kürzere Schritte.
Falls genug Schnee liegen sollte, laufe neben dem ausgetretenen Weg, um das Ausrutschen zu vermeiden. Ist die Laufstrecke mit zehn Zentimeter Eis bedeckt, dann sieh’ den Tatsachen tapfer ins Auge: Es muss aufs Laufband ausgewichen werden!
Kleidung und Ausrüstung
Gesundheitlich bedenklich wird das Joggen erst bei minus 15 Grad Celsius. Bis zu diesem Wert kann der Körper die eingeatmete Luft auf dem Weg in die Lungen ohne Probleme vorwärmen. Besonders wichtig in der kalten Jahreszeit sind auch die richtige Kleidung und Ausrüstung.
Funktionskleidung ist atmungsaktiv, wetterfest, federleicht und zumeist auch noch schön designt. Trage lieber mehrere dünne Schichten Kleidung übereinander, denn dann kannst du auf Temperaturveränderungen gut reagieren.
Bitte denke unbedingt daran, eine Mütze zu tragen, da ein Großteil der Körperwärme über den Kopf verloren geht. Falls es die Witterung erfordert, sind auch Handschuhe und rutschfeste, wasserabweisende Schuhe sinnvoll.
Leider gehen der Herbst und der Winter auch mit früher Dunkelheit einher. Falls du abends joggen willst, dann laufe auf einer ausreichend beleuchteten Strecke oder denke an eine Stirnlampe.
Ernährung
Im Winter braucht der Körper genug “Brennstoff”, um mit Wärme versorgt zu werden. Achte demnach auf die ausreichende Zufuhr von Kohlenhydraten. Auch Warmes, wie Kakao oder Suppe, eignen sich gut.
Wichtig ist auch viel zu trinken. Das Durstgefühl ist bei kälteren Temperaturen nicht so ausgeprägt, trotzdem solltest du eine ausreichende Menge Flüssigkeit zu dir nehmen, da sich der Bedarf danach nicht minimiert.
Mit Vitaminkuren und regelmäßigen Saunagängen lässt sich das Immunsystem zusätzlich stärken und davon profitiert man natürlich auch als Läufer*in. Bei der Vitaminzufuhr sollten vor allem Obst und Gemüse eine große Rolle spielen.
Beim Laufen selbst entstehen übrigens auch Vitamine: Vitamin D produziert der Körper nur dann, wenn Tageslicht auf die Haut fällt. 30 Minuten Tageslicht täglich reichen schon aus – diese könnte man laufend verbringen!
Gesundheit
Noch ein dringender Hinweis: Sicherlich kann man mit einem leichten Schnupfen auch trainieren, aber bitte sieh vom Laufen ab, wenn dein Körper beispielsweise durch eine Erkältung geschwächt ist!