„Drei Kilometer mehr“ – „Ein weiteres HIIT heute wäre echt gut“ – „Habe ja den ganzen Tag gesessen. Jetzt muss ein Longrun her“. Und schon wird aus mehr zu viel. Es drohen Verletzungen und Leistungseinbrüche. Sportmediziner Dr. Pouria Taheri verrät im Podcast, wie man das vermeiden kann.
Aufgrund der aktuellen Corona-Situation sitzen wir vermehrt Zuhause, sehen weniger Menschen und bewegen uns tendenziell weniger. Das zeigt eine Auswertung vom Uhren-Hersteller Garmin. Die Daten von Millionen von Garmin-Nutzer*innen zeigen einen weltweiten Rückgang von zwölf Prozent der durchschnittlichen Schritte pro Tag.
Gleichzeitig versuchen viele diese mangelnde Alltags-Bewegung mit viel mehr Sport auszugleichen. Auch das zeigt die gleiche Datenerhebung: „Im Vergleich zum April 2019 stiegen die aufgezeichneten Lauf-Aktivitäten in diesem Jahr beispielsweise um 75 Prozent an. Die Häufigkeit von normalen Radfahr-Aktivitäten wuchs sogar um rund 87 Prozent.“
Diese Zahlen spiegeln auch das Bild, das man auf der Straße und in den sozialen Medien vorfindet, wider. Plötzlich sieht man Menschen laufen, die man vorher noch nie gesehen hat. In Chucks und Sams Smiths und Baumwoll-T-Shirt läuft so manch einer an einem vorbei. Das sind die Neulinge unter den Laufenden.
Des Weiteren laufen die Läufer*innen auch einfach mehr. Bei manchen geht es jeden Tag durch die Felder. Und dank Virtual Races wird am Wochenende beispielsweise auch mal mit 80 Kilometer der Rennsteiglauf nachgelaufen.
Mehr Wettkämpfe, mehr Läufe, mehr Kilometer
Dieser Anstieg an Laufeinheiten und Kilometern kann gut gehen und einige erfreuen sich über ihre neuen Kilometerrekorde am Monatsende. Bei anderen werden aber auch Wehwehchen laut. Ist es dann zu viel? Die Folgen aus dem „Mehr-Laufen“ können sein: Verletzungen, Leistungseinbrüche aufgrund von Übertraining und gegebenenfalls volle Wartezimmer bei der Orthopädie.
Das wollen wir natürlich nicht. Aber wie gestalten wir unser Training so, dass wir uns viel bewegen und gegebenenfalls mehr Leistung erbringen, ohne uns dabei zu verletzen?
Dr. Pouria Taheri weiß Rat, wenn es zu viel wird
Dr. Pouria Taheri, Sportmediziner, Orthopäde und regelmäßiger Gast beim ACHILLES RUNNING Podcast, sagt, dass die Abwechslung dabei wichtig ist. „Nicht jeden Tag Vollgas geben“ und verweist dabei auf sein Ampel-System, das er uns bereits im Übertrainings-Podcast erklärt hat und immer noch aktuell ist. Zwei rote Tage mit Vollgas, zwei gelbe Tage mit moderatem Training, zwei grüne Tage mit leichter Bewegung und ein Tag nichts, nada, niente.
Auch zum Thema Regeneration, Ernährung und Ausgleichstraining hat der leidenschaftliche Läufer viele Tipps und Ratschläge.
Im ACHILLES RUNNING Podcast spricht der Mediziner mit Chefredakteurin Eileen über Verletzunsprophylaxe, Trainingsgestaltung und körperliche Beschwerden. Viel Spaß beim Hören.