Die Laufband-Auswahl ist in den letzten Jahren deutlich größer geworden. Gerade in Zeiten, an denen wir mehr und mehr Zeit zu Hause verbringen, kann das Laufband eine gute Trainingsalternative sein. Damit ihr nicht schon beim Kauf ins Schwitzen kommt, hat Redakteur Namri ein paar Merkmale zusammengestellt, die ein gutes Laufband ausmachen.
Laufband-Basics
Ein Laufband muss eindeutig markierte Knöpfe haben, die auch beim Laufen gut erreicht und bedient werden können. Klingt logisch, aber schon das kriegen nicht alle Geräte hin.
Und es nervt gewaltig, wenn bei laufendem Betrieb die Knöpfe nicht mehr auf eure schweißverschmierten Finger reagieren. Oder der Not-Aus-Schalter so weit von euch entfernt ist, dass ihr ihn nicht problemlos erreichen könnt.
Haltegriff
Anfangs verstand ich nicht so recht, was das Geländer eines Laufbandes kann, außer sich im Notfall daran festzuhalten. Das kann man zwar machen, aber prinzipiell halte ich es für sicherer, den Not-Aus-Schalter zu ziehen.
Trotzdem verwende ich das Geländer regelmäßig: Wenn ich mich bei laufendem Betrieb mit einem Handtuch abtrockne oder aus der Trinkflasche trinke, halte ich mich mit der anderen Hand am Geländer fest.
Not-Aus-Schalter
Egal, wie erfahren man bei der Laufbandnutzung ist, es ist gut zu wissen, dass man in einem Notfall das sich schnell drehende Band mit einer kurzen Bewegung zum Stillstand zwingen kann. Deshalb sollte jedes gute Laufband einen leicht erreichbaren Notknopf haben.
Ich rede nicht vom regulären Stop-Knopf. Ein gutes Gerät hat einen magnetischen Kontaktknopf, an dem eine Schnur oder ähnliches angebracht ist, und der mühelos vom Gerät abgezogen werden kann. Et voilà: Das Laufband bleibt fast schlagartig stehen.
Ablage
Ohne Ablage ist ein Laufband nur halb so viel wert. Denn genau das ist einer der Vorteile eines Laufband-Laufs gegenüber des Draußen-Laufs. Alles in Griffnähe: Handtuch, Kopfhörer, Handy, Energieriegel oder Wasserflasche.
Und für Brillenträger wie mich: Schön, dass ich die Brille ablegen und als kurzsichtiger Maulwurf meine imaginären Runden auf dem Band ziehen kann. Deshalb: Ein Laufband ohne Ablage ist nichts!
Laufband für Fortgeschrittene
Ausreichende Motorleistung
Das Gerät muss den Ansprüchen der Läufer*innen genügen. Man muss sich vergegenwärtigen, dass nicht alle Geräte alles können. Gemein haben sie, dass sie alle ein sich bewegendes Laufband haben. Dennoch unterscheiden sie sich durchaus stark in puncto Motorleistung, Stabilität und Dämpfung.
Letzen Endes hängt davon ab, welche maximale Geschwindigkeit auf dem jeweiligen Gerät gelaufen werden kann. Und wenn auch mal schnelle Einheiten oder Zwischenspurts auf dem Programm stehen, sollte das Gerät ausreichend motorisiert sein. Ich persönlich würde von Laufbändern, die nicht schneller als 15 Kilometer pro Stunde beziehungsweise vier Minuten pro Kilometer sind, die Finger lassen.
Wie groß darf es sein?
Wer kennt das nicht? In der geräumigen Ikea-Wohnzimmerabteilung sah der Schrank noch schnuckelig-kompakt aus und entpuppt sich dann im 12-Quadratmeter Schlafzimmer als wahres Einrichtungsmonster.
Damit das nicht auch beim Laufband passiert: Besser vorher Gedanken machen, wo das Laufband aufgestellt und genutzt wird! Es gibt große Laufbänder und nicht ganz so große Laufbänder.
Als Daumenregel gilt: Je größer ein Gerät und damit der Motor, desto schneller kann man darauf laufen. Im Gegenzug kann das Gerät weit über 80 Kilogramm wiegen (die Achilles-Running-Redaktion, die erst kürzlich ein Laufband in den 3. Stock hiefte, weiß wovon ich spreche) und locker zwei Quadratmeter Stellfläche beanspruchen. Es ist also auf ausreichend Aufstellfläche zu achten.
Inzwischen gibt es auch Laufbänder, die sich teilweise zusammenklappen lassen, was eine gute Lösung bei Platzmangel ist. Sofern im Lieferumfang nicht enthalten, empfehle ich unbedingt die Anschaffung einer Bodenmatte, auf die ihr das Band stellt: Schont den Boden und vermindert die Geräuschentwicklung.
Lauffläche
Laufband-Käufer*innen sollten darauf achten, dass neben ausreichend Motorleistung auch die Lauffläche breit und lang genug ist. Gerade Menschen mit größerer Schrittlänge benötigen eine längere Lauffläche.
Programmierung
Die Hersteller*innen überbieten sich mit werkseitig vorgegebenen Trainings-Programmen, die beispielsweise Namen wie “Cardio”, “Intense”, “Hill” und “Chill-out” tragen.
Ok, das letzte Programm gibt es nicht wirklich und außerdem gehöre ich nicht zu der Kategorie derjenigen Läufer*innen, die auf solche Programme gesteigerten Wert legen.
Worauf ich aber bei Laufbändern achte, ist die Möglichkeit mindestens zwei Geschwindigkeiten einzustellen, die ich auf Knopfdruck abrufen kann. Das ist gerade bei intervall-ähnlichen Läufen praktisch. Wenn ich dann auch noch unterschiedliche Steigungen programmieren kann, dann ist mein Laufband-Läuferglück perfekt.
Nice to have: Pulsmesser
Vorab, ich bin zwar kein Puls-Fetischist, dennoch laufe ich immer mit Pulsmesser. Ich finde es aufschlussreich, zu vergleichen, wie sehr meine eigene gefühlte Anstrengung und die tatsächlich gemessene Anstrengung (Puls) miteinander korrespondieren.
Über einen längeren Zeitraum sehe ich dann auch, um wie viel sich meine Pulsbelastung bei bestimmten Geschwindigkeiten verbessert hat – oder auch nicht.
Da bietet sich ein Laufband an, das einen integrierten Pulsmesser hat, meist in Form von Griffkontakten am Gerät. Man fasst für ein paar Sekunden daran und das Laufband zeigt den Puls an. So ein Pulsmesser ist aber kein Must-Have, sondern eher ein Nice-to-Have.
Welche*r Hersteller*in?
Ich habe keinen umfassenden Test aller am Markt erhältlichen Laufbänder gemacht, deshalb kann ich keine eindeutige Antwort auf diese Frage geben. Aber bei deiner Kaufentscheidung würde ich mich vorab schlaumachen, wie gut die Service- und Wartungsleistung der Hersteller*innen ist.
Prinzipiell würde ich einen Bogen um Billig-Anbieter*innen machen und auf namhafte Anbieter*innen zurückgreifen.