Die Weihnachtsfeiertage: Eine besinnliche Zeit, um das vergangene Jahr zu reflektieren. Oder: Gerenne, Stress und Überlastung gekrönt mit endloser Futterei und schlechtem Gewissen. Was da hilft? Klar. Laufen. Wir haben acht Gründe gesammelt, warum du über den Feiertagsmarathon unbedingt laufen solltest.
1. Meal Prep mal anders: Vorbereitung auf die Völlerei
An Weihnachten wird gefälligst nicht auf die Kalorienzufuhr geachtet. Wobei, Respekt an alle, die bei omnipräsenten Plätzchentellern, Glühwein, Sekt und drei Gänge-Festmahl versuchen, die Tracking-App mitzählen zu lassen.
Doch vermutlich werden sie scheitern – wegen der vielen Einträge oder der erschreckend früh erschreckend hoch ausfallenden Zahlen. Richtig so.
Weihnachten ist ernährungstechnischer Ausnahmezustand. Und ja, die zweite Portion Lebkuchentiramisu muss auf jeden Fall noch sein. Wie gut, dass wir laufen.
Der Morgenlauf macht nicht nur wach und fit für den anstehenden Festtag, er lässt auch das schlechte Gewissen die Klappe halten. Und nach Sport an der frischen Luft, schmeckt ohnehin alles viel besser.
2. Flucht vor dem Trubel zuhause
Das Fest der Liebe, das Fest der Familie. Egal ob traditionell verbunden oder gewählt zusammengefügt, die Feiertage sind eine Zeit, die man meist mit den Liebsten, Vize-Liebsten und notgedrungenermaßen Mit-Liebsten verbringt. Das kann richtig schön sein. Und richtig anstrengend.
Wenn es doch alles zu viel wird, haben wir Laufenden eine wunderbare Fluchtmöglichkeit, um dem irren Trubel für eine kurze oder Long-Run-lange Zeit zu entkommen. Protest gibt es nur selten. Wer würde uns schon ein gesundes Training verwehren?
Gut für uns, und gut für sie, weil wir dann viel ausgeglichener und entspannter sind.
3. Laufgeschenke feiern
Hallo!? Du hast neue Laufschuhe, eine neue Thermo Tight und eine fancy Windstopperjacke geschenkt bekommen. Die musst du natürlich testen. Das will das Gesetz – das universelle Gesetz der Laufenden. Außerdem wäre alles andere grob unhöflich gegenüber den Schenkenden. Wertschätzung ist so wichtig.
Also los, raus da. Und teile deine Freude über die neuen Sachen und den Lauf am besten noch bei Instagram, damit sich alle mit dir freuen können – und beeindruckt sind, weil du so fleißig bist und an Weihnachten läufst.
4. Weihnachtliches Strahlen
Wenn man nicht gerade auf frisch gefallenem, unter den Füßen wunderbar knautschenden Schnee läuft, kann so ein Winterlauf trist und vor allem dunkel sein. Egal ob Morgen- oder Abendlauf, denn die Tageslichtzeit ist knapp und mit Arbeit und Erledigungen verplant.
Über die Feiertage habt ihr gleich zwei Möglichkeiten, um beim Laufen trotz möglichem “kalt, nass, bäh” weihnachtliches Strahlen einzufangen.
4.1 Abends: Lichter gucken
Früher kannte man bunte, glitzernde Weihnachtsbeleuchtung primär aus den USA. Inzwischen muss man keinen TV anschalten, um es zu sehen. Fast in jeder Stadt und jedem Dorf gibt es Straßenzüge, Geschäfte und Privatpersonen, die das Dekorieren nicht lassen können. Gut für uns Laufende, denn so haben wir immer was zu gucken. Von schrecklich schön bis ganz schön schrecklich.
Pro-Tipp: Macht mental ein Ranking der Top 3 schönsten und hässlichsten Beleuchtungskonzepte. Laufrudel können sich sofort austauschen, wer alleine läuft, behält es für sich, oder teilt es bei Social Media (Achtung, Laufpausen für Bilder erforderlich).
4.2 Tagsüber: Andere zum Strahlen bringen
Bist du schon mal jemandem entgegengelaufen und musstet dann spontan grinsen. Tolles Gefühl, oder? Schenkt es anderen. Los, zieht diesen häßlichen Rentierpulli über das Funktionshemd, ab mit der Weihnachtsmannmütze auf den Kopf, oder wie wäre es mit ein paar Engelsflügeln? Total egal.
Ja, ihr werdet vielleicht von manchen für bekloppt gehalten, aber wird man das als Lauf-Fan nicht ohnehin oft?
Und die anderen, die die lächeln, vielleicht sogar laut loslachen und ihre Begleitung anstubsen und kichernd sagen: “Guck mal, der laufende Weihnachtself mit den Diskokugeln auf dem Kopf.” Die bringst du zum Strahlen. Andere glücklich zu machen, ist ein ziemlich sicherer Weg, sich selbst glücklich zu machen.
5. Trainingsplan einhalten
Training mal ausfallen lassen ist an sich keine wilde Sache. Wenn es nicht zu oft vorkommt. Schon die Vorweihnachtszeit bietet mit den vielen zu erledigen Besorgungen, Weihnachtsfeiern und Vorbereitungen ordentlich Potenzial, um den Trainingsplan bzw. die Laufgewohnheiten schleifen zu lassen.
Über die Feiertage zu laufen, stellt sicher, dass du dein Gewohnheitsmuster nicht vollends verlierst.
Fast alle kennen den ätzenden Zustand, wenn aus einem ausgefallenen Lauf, zwei werden, dann fünf, dann 17 – und zack, vergehen Monate und Du bist raus aus dem Training.
Gefühlt wieder von Null anzufangen, ist keine schöne Sache. Also los, dreh die Weihnachtsrunden, und genieße, dass du das für dich tust.
Tipp: Kurze Läufe sind keine Schande. Besser eine Minirunde gedreht, als gar keine.
6. Weihnachts-, Silvester- und Neuhjahrsläufe
Ziele helfen, wenn die Motivation ins Schwanken gerät, weil der vorabendliche Glühweinrausch etwas zu heftig ausfiel. So ein Ziel kann der Start bei einem saisonalen Lauf sein.
Außerdem macht es Spaß. Die Stimmung ist super, man kann herrlich angeben, mit einem Weihnachts-Finisher-Foto und oft gibt es zum Abschluss Leckereien wie Berliner Pfannkuchen.
Pro-Tipp: Schmeiß dich in dein 4.2 Outfit. Du wirst so viele Menschen erfreuen – und sicher nicht alleine sein, mit deinem funky Laufdress.
7. Laufen als Detox
Es ist passiert. Du hast Dich überfressen. Tante Bärbels Spätzle waren einfach zu gut, so buttrig. Und das Lebkuchentiramisu gibt es doch nur ein Mal im Jahr. Wäre dumm gewesen, da nicht doppelt (ok, dreifach) zuzuschlagen. Oh, und der Glühwein, und der Spekulatiuslikör, …
Dir ist schlecht, du bist matt, willst dich keinen Zentimeter bewegen.
Good News! Wenn Du es doch tust, wird es dir danach deutlich besser gehen. Laufen als Detox. Schwitzen für das Wohlbefinden.
Du solltest nicht unmittelbar nach dem Essen laufen und vollgestopft keine hardcore Intervalle kloppen. Aber so ein klassischer, gemütlicher Dauerlauf ist jetzt genau das Richtige.
Frische Luft, Bewegung, viel Wasser danach und der Stolz, die innere Couch-Potato besiegt zu haben, entlohnen dich majestätisch.
8. Last Minute Besorgungen tarnen
Es ist Weihnachten. Verwandte und Freunde sind angereist. Ihr sitzt gemütlich beisammen, du futterst einen Dominostein nach dem nächsten. Irgendwie muss man ja die immer gleichen Geschichten vom Lielingsonkel versüßen.
Moment, der Lieblingsonkel ist da. Du hast komplett vergessen ein Geschenk für ihn zu besorgen. Aaaaaah!
Wie gut, dass du läufst. Winke lächelnd in die Runde und entschuldige dich, denn du musst jetzt wirklich laufen gehen. Freundliche, stolze Gesichter verabschieden dich, wenn du in deiner, von den Dominosteinen spannenden Tight, das Haus verlässt.
Und jetzt: RUN! Egal ob zur hilfreichen Nachbarin, der Tankstelle oder was auch immer Du findest, das an den Feiertagen ein nettes Geschenk für den Lieblingsonkel bieten könnte.
Zugegeben, diese Variante ist kein echter Trainingslauf. Aber ins Schwitzen wirst du kommen. Und der Lieblingsonkel braucht nie wissen, warum sein Geschenk ein wenig nach Benzin duftet.