Wie trimmt man den Körper optimal? Zum Beispiel in einem Trainingslager. So plant man sein eigenes Trainingscamp und verbindet dabei Sport und Familie.
Trainingslager: Wozu überhaupt?
Berufstätigen bleibt unter der Woche oft nicht genügend Zeit für Sport. In einem Trainingslager hat man die Möglichkeit, ohne Alltagsstress zu trainieren. Hier geht es nur um Sport, Essen, Schlafen und natürlich die Familie, wenn sie mit dabei ist.
Ein weiterer Vorteil ist, dass man ohne Trainingspartner*innen und eventuelle Konkurrenten trainieren kann, erklärt Ron Schmidt, Cheftrainer am Bundesstützpunkt Nachwuchs Triathlon. Wer sich sonst immer mit anderen gemeinsam bewegt, hat im Trainingslager die Gelegenheit, nur für sich zu sein.
Egal ob Taunus oder Alpen, man muss sich wohlfühlen
Den richtigen Ort wählen:
Wer nur für drei oder vier Tage verreist, sollte nicht zu weit weg fahren, um nicht unnötig Zeit für den Anreiseweg zu verschenken. Für die Berliner*innen lohnt sich beispielsweise ein Ausflug in den Spreewald oder nach Mecklenburg-Vorpommern. Für die Trainingscamp-Fans aus Mitteldeutschland ist der Harz nicht weit weg. Natürlich lockt der Süden mit Meer und wärmerem Klima.
Aber egal ob Taunus, Alpen oder Mallorca, wichtig ist, dass man sich dort wohlfühlt. Außerdem gilt es zu wählen zwischen Hotel und Ferienwohnung. Für was auch immer man sich entscheidet, wichtig ist, dass ein Wellnessbereich mit dabei ist.
Wer mit seiner Familie verreist, sollte sich zusätzlich fragen, ob genügend Attraktionen für Kinder vorhanden sind, beispielsweise ein Schwimmbad mit Rutsche.
Nicht gestresst ins Trainingscamp starten
Die Vorbereitung:
Wichtig ist, dass man entspannt ins Trainingscamp startet. Also: Wer am Abend vor Abfahrt bis spätnachts im Büro sitzt, tut sich keinen Gefallen, sondern riskiert höchstens Streit mit den Liebsten. Gestresst ins Trainingslager zu fahren, bringt überhaupt nichts.
Man schafft nicht die gewünschte sportliche Leistung, die Familie ist genervt, und am Ende sind alle unzufrieden. Deshalb: entspannt verreisen. Außerdem gilt zu beachten: Der Körper muss fit sein. Wer krank ist, kann zwar verreisen, sollte das Sportprogramm aber lieber sein lassen.
Nicht übertreiben
Die Durchführung:
Ein Trainingslager bedeutet nicht, dass man den ganzen Tag nur Sport macht. Im Gegenteil: Hobbysportler*innen sollten es im Trainingslager nicht übertreiben. Ron Schmidt hat je nach Sportart verschiedene Trainingsprogramme entwickelt. Ein Vier-Tage-Trainingslager für Sportler, die zwischen vier und sieben Stunden in der Woche trainieren, sieht folgendermaßen aus:
Tag 1:
Nachmittag: Anreise
Abend: Für Laufende eignet sich ein 20-minütiger Erkundungslauf mit anschließenden Stabilisationsübungen absolvieren. Und bloß die Bäckerei nicht vergessen! Also wo sie zu finden ist.
Vormittag/Nachmittag: Diese Zeit kann jeder nach Belieben selbst gestalten. Für Laufende eignen sich Wandern oder Radfahren von zwei bis drei Stunden. Auch Radfahrer*innen können eine zwei- bis dreistündige Radtour starten. Für andere Sportelnde sind Wandern, Kanufahren, Walken oder ein Besuch im Fitnessstudio von 90 bis 120 Minuten eine Option.
Tag 3:
Morgens: Heute geht es richtig zur Sache. Laufende sollten einen Kombi-Lauf starten. Dabei wechseln sich fünf Minuten laufen und fünf Minuten athletische Übungen im Rhythmus ab. Bei Radfahrer*innen sollten 90 Minuten strammes Radeln auf Kilometer auf den Programm stehen. Für die alternativen Sportler*innen eignet sich Regenerieren bis man sich wieder fit fühlt.
Früher Abend: Bei den Laufenden bietet sich ein Dauerlauf zwischen 50 und 60 Minuten mit anschließenden Koordinationsübungen an. Radfahrer*innen können eine Stunde lang Stabilisationstraining machen oder das Fitnessstudio besuchen. Alternativ-Sportlende haben’s gut. Sie haben frei. Danach können es sich alle mit der Familie im Wellnessbereich gutgehen lassen.
Tag 4:
Morgens: Ausschlafen. Verdient nach dem gestrigen Powertag. Nach dem Aufstehen steht für Laufende ein 30-minütiger Dauerlauf auf dem Programm. Radfahrer*nnen fahren am besten mit dem Rad nach Hause. Allen anderen rät Experte Schmidt zu 15 Minuten Lauf mit anschließenden 15 Minuten Stabilisationstraining.
Nachbereitung:
Nach dem Trainingslager darf man es ruhig ein bisschen langsamer angehen lassen. Ein paar Tage Regenerieren bis man sich wieder fit fühlt.