Die Lauf-Saison ist noch fern. Trotzdem scharren einige mit den Füßen. Sie fragen: Muss ich im Januar für den Marathon trainieren? Soll ich Intervalle machen? Wettbewerbe laufen? Lauftrainer Piet Könnicke sagt: Nur Geduld. Lieber langsam angehen lassen, dafür Motorikläufe.
Der Jahreswechsel ist vollzogen und nach einigem Blättern im Lauf-Kalender tauchen schon die ersten Wettkämpfe auf. Einige werden nervös: Mache ich genug? Muss ich nicht schon wieder Tempo machen? Sollte ich nicht schon Intervalle machen? Muss ich nicht längst für den nächsten Marathon trainieren?
Nur Geduld! Die wenigsten Freizeit-Läufer*innen – Engagement und Ambitionen gar nicht in Abrede gestellt – starten bei Hallen-Wettkämpfen, bei denen schnelle Zeiten zählen. Das Gros der Läufer*innen hat Frühjahrsläufe frühestens im März oder April Lauf-Termine im Visier.
Oft trainieren Läufer*innen zu früh, zu intensiv und mit Geschwindigkeiten, die sie über die Zeit bis zum Wettkampf nicht wesentlich entwickeln können. Zu früh in Form zu sein, ist dann mitunter die Folge.
Aber es ist besser, mental richtig heiß auf schnelles Training und Intervalle zu sein, also bereits eine gewisse Ermüdung zu spüren, wenn es eigentlich losgehen soll.
Lieber Dauerläufe statt Wettkämpfe
Es ist daher nicht verkehrt, jetzt – im Januar – weiter gutes Grundlagentraining zu machen: gute Dauerläufe, wenn möglich im profilierten Gelände, Fahrtspiele und Kräftigung.
Und: Motorik-Läufe! Über kurze Strecken – 60, 80, 100 oder 150 Meter – saubere, flüssige Läufe, mit einer Intensität die Spaß macht.
Diese Läufe sind ein gutes Mittel, um eine muskuläre Belastungsverträglichkeit zu entwickeln, um später Tempoläufe gut machen zu können und um das Laufbild sowie die Laufökonomie zu verbessern.
Und: Vor allem in der dunklen Jahreszeit sind sie ein effizientes Training! Eine kurze, gut einsehbare und beleuchtete Strecke, auch leicht bergab, lässt sich fast immer finden. Zehn bis 20 Läufe sowie Ein- und Auslaufen machen diese Trainingseinheit zu einem schönen Programm.
Gutes Training unter Wettkampfbedingungen
Und wer dennoch nervös ist und mit dem Gaspedal spielen will, kann bei Winter- oder Crossläufen an den Start gehen. Gutes Training unter Wettkampfbedingungen ist meistens gut. Wichtig ist nur, das Ergebnis richtig einzuschätzen und sich am Trainingszustand zu messen.
Fazit: Also, wer sich gehetzt fühlt, verliert schnell die Puste … Wie bei einem Wettkampf gilt es auch in der Vorbereitung, den richtigen Zeitpunkt abzupassen, um Tempo zu machen.