TomTom legt nach in Sachen GPS-Uhr. Die neue Runner Cardio / Multi Sport (Schwimmen+Radfahren) misst den Puls am Handgelenk. Läufer müssen also keinen separaten Brustgurt mehr beim Laufen tragen. Im Vergleich zum Vorgängermodell gibt es noch weitere Neuerungen.
Navigationsspezialist TomTom fasst nach den Autofahrer*innen auch die Sportler*innen und vor allem Läufer*innen ins Auge. Das Unternehmen aus Amsterdam hat nur ein paar Monate nach Erscheinen der ersten TomTom-GPS-Laufuhr ein neues Modell vorgestellt. Die Runner Cardio ist für Läufer*innen, die Multi Sport Cardio hat noch mehr Optionen für Radfahrer und Schwimmer oder eben Triathleten.
Pulsmesser misst fünf Tempo-Zonen
Natürlich weist die Uhr alle Standards einer GPS-Uhr auf: Informationen über Distanz, (Durchschnitts-) Geschwindigkeit, Uhrzeit, Kalorien etc. Auch das GPS-Signal findet die Uhr TomTom-typisch relativ fix – wenn man nicht gerade in den Häuserschluchten von Berlin wohnt.
Das Besondere der TomTom Runner Cardio GPS-Sportuhr ist aber der eingebaute Pulsmesser. miCoach Smart Run GPS-Uhr mit eingebauten Pulsmesser auf den Markt gebracht. Bei TomTom wird der Blutvolumenfluss am Handgelenk durch zwei grün-leuchtende LED-Sensoren gemessen und mithilfe dieser Messungen die tatsächliche Herzfrequenz berechnet.
Im ersten Test geschah das sehr rasch und schien akkurat zu funktionieren. Hinweis: Die Uhr sollte so eng um das Handgelenk geschnallt werden, dass man das grüne Licht nicht mehr hervor scheinen sieht.
Vor allem für Lauf-Einsteiger, die nicht so viel mit den Frequenzen und nackten Zahlen anfangen können, ist die Einteilung und Einschätzung der Herzfrequenz hilfreich. Die GPS-Uhr teilt die verschiedenen Herzfrequenzen in fünf Zonen ein.
1. Easy | Leicht (Warm-Up oder Cool-Down)
2. Fat Burn | Fitness (Training mit moderatem Tempo, zum Abnehmen)
3. Endurance | Ausdauer (Training in höherem Tempo, Ausdauertraining)
4. Speed | Tempo (Training in hohem Tempo, für mehr Geschwindigkeit)
5. Sprint (Intervall-Training)
Die GPS-Uhr zeigt also dem*der Läufer*in an, in welcher HF-Zone er sich verbindet – und gibt auch Alarm (Vibration, Ton, Pfeile auf dem Display), wenn das Tempo zu schnell oder zu langsam wird. Auch kann man sich in Prozentzahlen anzeigen lassen, wie oft man in einer jeweiligen Zone gelaufen ist.
Zudem gibt es verschiedene Trainings-Modi (Race | Goal | Zone), in denen man sogar gegen sich selbst, also alte Zeiten, laufen kann – und zwar in Echtzeit. Das heißt, man sieht direkt, ob man schneller oder langsamer läuft als beim letzten Mal. Nette Spielerei.
Bei der Mult Sport-Uhr gibt es zusätzliche Menüpunkte. So ist eine Pulsmessung beim Schwimmen zwar nicht möglich, Schwimmer können aber ihre geschwommenen Bahnen zählen lassen. Bei Radfahrern ist die “Cadence”, also die Schrittfrequenz wichtig.
Übersichtliches Display, fummeliges Armband
Die zweite größere Verbessserung gegenüber der ersten TomTom Runner ist das Armband. Das Display der Uhr kann so wie bei der ersten Uhr herausgenommen werden – zum Beispiel um das Armband auszutauschen oder die Uhr aufzuladen. Beim Vorgängermodell fiel das Display sehr leicht heraus. Sehr unpraktisch, wenn das Herzstück der Uhr jedes Mal auf den Boden knallt, wenn der Läufer*in die Uhr abschnallt.
Bei der Runner Cardio ist dies besser gelöst. Ein Gummi-Einsatz hält das Display fest im Armband. Auch das manuelle Herauslösen ist kein Problem. Das Arband ist etwas größer als bei der ersten TomTom-Uhr, weicher unnd mit kleinen Gumminöppeln. Je nach Geschicklichkeit könnte es etwas fummelig werden, die Nöppel in die vorgesehenen Löcher zu knipsen. Dafür sitzt das Armband dann gut.
Einfache Bedienung
Das Display ist sehr übersichtlich, die Bedienung sehr einfach: Es gibt nur einen Knopf, der in vier Richtungen betätigt werden kann. Anfangs muss man sich etwas durch die verschiedenen Menüs klicken, bis man verstanden hat, wo man was findet, aber das ist schnell erledigt.
Auch die Verbindung zu dem firmeneigenen Portal klappt mit der Cardio wesentlich besser. Mit dem ersten Modell waren viele Nutzer anfangs verzweifelt an der Anmeldung gescheitert, was vor allem an der Website lag, die noch nicht technisch ausgereift war. Ein Update hat das behoben. Jetzt sollte es ohne Verzögerung klappen.
Praktisch: Auch die Verknüpfung zu anderen Portalen wie sind möglich. Per Bluetooth verknüpft sich die Uhr mit der TomTom-App.
Technisches: Akku hält bis 10 Stunden
Die Akku-Laufzeit der Runner Cardio soll bei acht bis zehn Stunden liegen. Tipp: Um Akku zu sparen, kann man die Bluetooth-Funktion, die Herzfrequenzmessung und vor allem den Nacht-Modus ausschalten. Die Uhr ist wasserdicht bis zu 50 Meter. Mitgeliefert wird eine kleines Aufladegerät (Docking-Station) mit USB-Anschluss.
Zusammenfassung & Preis
Der eingebaute Herzfrequenzmesser hat bei den ersten Testläufen einwandfrei funktioniert. Die Brustgurte gehören womöglich bald zum alten Eisen. Die Uhr ist sehr einfach zu bedienen, übersichtlich gestaltet und im Vergleich zum Vorgängermodell verbessert. Sie ist vor allem für Lauf-Einsteiger, die es mit dem Training ein bisschen ernster nehmen, sehr gut geeignet. Nachteil: Das Armband und das Modulsystem der Uhr ist etwas gewöhnungsbedürftig und etwas fummelig.