Joggen am Morgen: Die Motivation schläft noch, die innere Uhr protestiert und das Frühstück liegt schwer im Magen. So gelingt der Morgenlauf.
Auch wenn Morgenmuffel wahrscheinlich reflexartig protestieren: Ein frühmorgendlicher Lauf viel bieten. Die frische, kühle Luft weckt den Körper und den Kopf, die Vögel zwitschern ihre Lieder und die Straßen sind noch leergefegt.
Das allein kann viele allerdings noch nicht dazu motivieren, sich im Morgengrauen aus dem Bett zu schwingen. Vielleicht gelingt der Morgenlauf aber mit folgenden Tipps.
Wie motiviere ich mich?
Im Winter:
Sonnenaufgang. Beim Laufen. Wer es kennt, liebt es und wer es nicht kennt sollte es schnellstens nachholen. Klingt vielleicht etwas eso, aber man fühlt sich, als sei man mit der Natur vereint. Man begrüßt den Tag, und kann so früh schon ordentlich stolz auf sich sein – sehr guter Start in den Tag.
Außerdem beeindruckt man die Kolleg*innen, wenn man frisch, bewegt und hellwach am Schreibtisch sitzt. Wenigstens einmal sollte das klappen.
Im Sommer:
Wie wäre es mit einfacher Mathematik? Für Laufeinsteiger gibt es im Sommer nur zwei Möglichkeiten zum Joggen: morgens oder abends, . So richtig die Wahl haben Jogger aber auch da nicht. Abends lockt häufig das Grillfest bei Freunden oder ein kurzer Freibadbesuch.
Wer sich trotzdem motiviert, muss sich im Park zwischen Picknickdecken hindurch schlängeln und das Gejohle und Geraune anhören, wenn er eine Gehpause einlegt. Bleibt also nur noch der Morgen. Für Anfänger spricht auch das Argument.
Wie bekomme ich genügend Schlaf?
Das Problem am frühen Lauf ist der Schlaf. Der kommt zu kurz, aber um 21 Uhr ins Bett zu gehen, damit man um 5.30 Uhr Joggen gehen kann, ist unrealistisch und streberhaft. Auch wenn der Wille zum Morgenlauf punktuell stark ist: Wer morgens mehrmalig daran scheitert, im Morgengrauen die Laufschuhe zu schnüren, sollte es sein lassen.
“Früher bin ich auch morgens um 6 Uhr durch den Wald gerannt. Das würde ich heute nicht mehr tun, denn es ist unphysiologisch. Wir müssen unsere Systeme morgens ja erst mal hochfahren und können nicht gleich aus dem Bett springen und loslaufen”, .
Es gebe aber verschiedene Typen und Neigungen, räumt er ein. “Manche lieben es, morgens zu laufen.” Tipp für Langschläfer*innen: einfach am Wochenende morgens laufen. Alles bis 9.30 Uhr gilt noch als früh.
Was soll ich frühstücken?
Laufen ohne Frühstück hilft beim Abnehmen – das wollen zumindest Forscher der Universität Birmingham herausgefunden haben. Da der Körper während der Nachtruhe keine Nahrung zu sich nehme, greife er bei morgendlicher Anstrengung statt auf Kohlenhydrate auf Fettreserven zurück, so zumindest die Theorie.
Ingo Froböse, Sportwissenschaftler der Deutschen Sporthochschule in Köln, hält das Laufen auf nüchternem Magen dagegen für Unsinn. Er empfiehlt, zumindest eine Banane oder eine Fruchtschorle vor dem Lauf zu sich zu nehmen. Ein Scheibe Toast mit Marmelade oder ein gut verdaulicher Energieriegel tut es auch. Das Fachmagazin “Runner’s World” rät zudem, vor dem Lauf zwei bis drei große Gläser Wasser zu trinken.
Wie lange soll ich laufen?
Das hängt vom Leistungsstand und Lauftempo ab. Generell ist das morgendliche Joggen eher dafür geeignet, den Kreislauf in Fahrt zu bringen, als auf Bestzeit zu trainieren. Für schnelle braucht der Körper Kohlenhydrate.
Wer diese vor dem Morgenlauf noch zu sich nehmen möchte, müsste ausgiebig frühstücken und mehr als zwei Stunden warten. Das würde vor allem eines bedeuten: noch früher aufstehen. Dann lieber eine Kleinigkeit essen, etwas trinken, 45 bis 60 Minuten locker im Wohlfühltempo traben – und anschließend den Tag genießen.
Zusatztipp:
Laufklamotten und Schuhe direkt vor das Bett stellen. Ganz Harte schlafen sogar im Sportoutfit. Sich dann nochmal umzuziehen/ umzuentscheiden, fühlt sich richtig blöd an. Und zack, geht’s los.