Selbstzweifel beim Laufen – jede*r kennt sie, kaum eine*r spricht über sie. Unsere Redakteurin Anna hat Tipps, wie wir unsere Unsicherheit loswerden können.
„Blickkontakt vermeiden!“
„Wenn du da langläufst, dann sieht dich niemand.“
“Oh nein, das ist doch der Kollege aus der Nachbarabteilung. Hoffentlich hat der mich nicht gesehen.“
Selbstzweifel kommen in allen möglichen Variationen. Wer sich nach diversen Duck-Manövern immer wieder im Gebüsch mit Laub im Haar und Hundekot am Schuh findet oder sich wochenlang vor dem eigenen Lauftreff drückt, sollte schleunigst anfangen, sich mit ihnen zu beschäftigen. Und klar, ein bisschen Unsicherheit ist normal. Nach langen Pausen durch Verletzungen oder einem Motivationsloch, kann die böse Stimme im Kopf schon mal klingen wie der Sportlehrer aus der sechsten Klasse, der uns zu Liegestützen verdonnerte. Sie schreit uns entgegen, dass wir zu langsam sind, nicht fit genug aussehen und was wir uns einbilden überhaupt die Schuhe zu schnüren.
Das kann passieren – wir alle kennen wahrscheinlich diese doofen Tage. Sollte das aber dauerhaft anhalten und unseren Laufalltag einschränken, ist es Zeit die Selbstzweifel anzugehen. Wir haben vier Tipps für euch gesammelt.
1. Hole dir die passende Ausrüstung
Ja, manchmal muss man zuerst die Oberfläche polieren, bevor man sich den unterliegenden Problemen widmet. So ähnlich wie man vor der Steuererklärung noch die Fenster putzt. In diesem Sinne, wie wäre es zum Beispiel mit einem strahlenden neuen Paar Laufschuhe? Oder dieser reflektierenden Jacke von der ihr schon so lange geträumt habt? Falls der Geldbeutel gerade etwas schmal ist, können wir Apps wie Kleiderkreisel empfehlen. Da finden sich ab und an richtige Schnäppchen.
In jedem Fall gilt, du solltest dich wohlfühlen. Vielleicht gibt dir auch ein bestimmtes Shirt, das du schon im Schrank hast einen Motivationsboost? Oder du tauschst mit jemandem ein paar Klamotten? Das ist auch immer eine gute Alternative, um Schwung in die eigenen Klamotten zu bringen.
2. Reconnect with your crowd
Klingt erstmal wie ein Widerspruch, denn von Selbstzweifeln geplagte Menschen scheuen oft Gesellschaft. Trotzdem kann so eine Lauf-Crew euch auffangen und da abholen wo ihr seid. Erfahrungsgemäß sitzt immer irgendjemand mit euch im Boot. Ob das Formverlust aufgrund einer Verletzung oder ein Motivationsloch ist, es ist immer schön jemanden zu haben, mit dem man sich austauschen kann.
Alternativ kannst du auch einen Kumpel oder eine Freundin zum neuen Laufbuddy küren. Idealerweise solltet ihr in etwa auf demselben Fitnessstand sein. Übrigens bedeutet der Status als Laufbuddy auch, dass ihr euch auch neben des schönsten Sports der Welt treffen könnt. Mal über was anderes quatschen? Netflix and chill? Oder einfach ein leckeres Eis schlotzen… hm lecker. Das tut gut und lenkt euch von den eigenen Unsicherheiten ab.
3. Suche dir eine schöne Laufroute
Nein, am Samstagmittag über den Ku’damm zu laufen ist keine Freude. Zwischen Tourist*innen durchschlängeln und dabei wahrscheinlich noch ein paar mehr oder weniger gut gemeinte Sprüche zu kassieren macht keinen Spaß. Es ist mit Sicherheit auch nicht gut für euer Selbstbewusstsein.
Wie wäre es stattdessen mit einem Ausflug zu einem See? Die Natur genießen und statt Menschen eher Bäumen auszuweichen ist viel schöner. Außerdem hilft so ein Traillauf auch den inneren Reset-Button zu drücken, da ihr euch auf das Wesentliche konzentrieren müsst: Wurzeln, Steine und Bäume. So unterbrecht ihr die Selbstzweifelspirale, denn im Wald stolpern ist doch tausendmal schlimmer, als alles was euch diese*r böse innere Kritiker*in verzapft.
4. Höre auf Expert*innen
Francis Bacon hat es schon gesagt: „Wissen ist Macht“. Und Spoiler Alert: Er hatte recht damit. Soll heißen, bilde dich weiter! Lerne so viel wie möglich über den Laufsport. Dafür gibt es unterschiedliche Strategien. Du könntest dir zum Beispiel einen Laufcoach suchen, der*die sich darauf spezialisiert hat Menschen wie dir zu helfen. Das kann an und für sich schon ein Selbstzweifel-Radiergummi sein, denn ein Coach kann dir auch mit deinen Selbstzweifeln helfen.
Eine andere Möglichkeit sind natürlich die guten alten Bücher. Schon mal die Laufbibel in die Hand genommen? Oder den Klassiker Born to Run von Christopher McDougall gelesen? Oder das Buch von Lauflegende Kathrine Switzer mit dem schönen Titel Marathon Woman? Das ist beruhigend und eine gute Strategie, um Laufunsicherheiten mit geballtem Wissen zu bekämpfen.
Letzte und vielleicht effizienteste Methode: Podcasts. Warum? Weil ihr hier den Input in Audioform von echten Expert*innen bekommt und euch so quasi rund um die Uhr einer Gehirnwäsche unterziehen könnt. Wir empfehlen dafür natürlich vollkommen uneigennützig den ACHILLES RUNNING Podcast und unser neuestes Baby, die ACHILLES RUNNING Shorts. Wer sich von echten Profis ins Ohr säuseln lassen möchte, kann sich auch den Podcast “Bestzeit” von Philipp Pflieger gönnen. Und falls ihr noch mehr Podcast Inspo braucht, haben wir natürlich eine großartige Liste der besten Sportpodcasts zusammengestellt.