Unsere Redakteurin Ellen-Jane Austin durfte das neue Polar-Produkt schon antesten – und sie ist ganz aufgeregt. Hier die wichtigsten Fakten, ihr erster Eindruck und warum die M600 mehr als ein Activity-Tracker oder eine Laufuhr ist.
Anmerkung der Redaktion: Achtung, es wird unsachlich und subjektiv
Ich bin verknallt: in eine Uhr
Ich bin ein Fitness-Gadget-Fangirl – Polar, Fitbit, Garmin, … ich hab’ sie alle gehabt. Ich liebe es, meinen Herzschlag beim Training zu sehen, die Zahlen hinterher auszuwerten und meine Leistungssteigerung über die Zeit zu bewundern. Ich mag es, daran erinnert zu werden, dass ich mich bewegen sollte und ich lobpreise den Moment, in dem die fünf magischen Worte auf dem Bildschirm erscheinen: “Du hast dein Ziel erreicht.”
Als in der Redaktionskonferenz besprochen wurde, wer zur Vorstellung des neuen, unbekannten Polar-Produkts will, habe ich so laut “hier” gebrüllt, dass fast das Trommelfell meiner Kollegen geplatzt wäre.
Der Tag der Vor-Enthüllung
Nachdem uns, mit einem Bully durch Berlin fahrend, erklärt wird, wofür Polar steht (weiß ich ja) und was eine Smartwatch alles kann (oha, jetzt wird es interessant), kommt die Verkündung: Das neue Produkt ist die M600* – eine Smartwatch mit Sport- und Activity-Features (nicht zu verwechseln mit einem Activity-Tracker mit ein paar Smart-Features).
Innerlich kann ich kaum an mich halten und will endlich dieses Teil am Hangelenk tragen. Will sehen, ob es wirklich so toll ist, wie es mein optimistisch gestimmtes Gadget-Fangirl-Ich hofft. Äußerlich bleibe ich natürlich völlig cool. Ich, auf PR- und Marketing-Köder anspringen? Auf jeden Fall.
Raus aus dem Bully und rein in ein Restaurant: Es ist so weit. Endlich kann ich mal einen Nutzen aus der ganzen “Ladies first”-Nummer ziehen und darf als Erste in der Runde das neue Polar-Baby betasten und anlegen. Zu meiner Verwunderung passt das verstellbare Armband selbst um mein schmales Handgelenk recht gut.
Die M600 ist schon ein ziemlicher Brummer, aber durch das fließende Design fällt das nicht so auf wie bei anderen Smart-/Sport-Uhren. Leider kann ich nur das schwarze und nicht das weiße Modell anprobieren ? könnte mir vorstellen, dass diese noch etwas weniger klobig wirkt.
So viel zu entdecken
Die Bedienung ist intuitiv und mit ein bisschen Drücken und Hin- und Her-Swipen kann ich schnell die ersten Funktionen testen. Wetter, Fahrplanauskunft, Wecker stellen (habe wohl vergessen ihn wieder zu deaktivieren, sollte er in der nächsten Präsentation losgehen, wird Polar mich vermutlich nie wieder einladen).
Die Polar-Anwendungen scheinen wie erwartet zu funktionieren. Kurze Frage, ob die Uhr immer mit dem Handy verbunden sein muss (also, ob ich es beim Sport mitschleppen muss) – für Drittanbieter-Apps: Ja. Für Polar-Funktionen: Nein. Auch für Musik brauche man kein Handy – dank des intergrieten 4-GB-Speichers. Kurz überschlagen: Gut 1.000 Songs passen drauf? ok, das sollte knapp reichen.
Ich entdecke die verschiedensten Drittanbieter-Applikationen: Von Lauf-Apps wie Runtastic und Runkeeper über eine Golf-App, die den Schwung misst, über Productivity-Apps wie Wunderlist und Trello bis hin zu Spielereien wie Pinterest, Shazam und einer App, die dich warnt, wenn du dein Handy irgendwo liegen lässt.
Darf ich dich mit nach Hause nehmen?
Wie? Ich muss die Uhr weitergeben? Aber ich will sie mitnehmen, mit ihr laufen, radfahren, schlafen und alles ausprobieren, was sie so kann – und was nicht. Aber nein. Die M600 kommt zurück in ihre Kiste und wandert weiter in der Runde.
Mitte August soll sie verfügbar sein – ich weiß, das sind nur ein paar Wochen, aber gerade kommt es mir lange vor. Ich fühle mich wie ein kleines Mädchen, dass sich zum Geburtstag ihr erstes Fahrrad aussuchen durfte, sogar kurz probegefahren ist – und nun steht das verdammte Ding im Keller, und ich ungeduldiger Dreikäsehoch muss warten, bis der Geburtstag endlich da ist.
Trotz meiner Begeisterung: Ohne die M600 eine Weile getestet zu haben, kann ich nicht wirklich sagen, ob der Rausch der Verknalltheit verfliegt oder sie meine neue große Gadget-Liebe wird. Bis dahin erfreue ich mich an den digitalen Schmetterlinge in meinem Bauch und lese immer wieder die Fakten.
Die wichtigsten Fakten:
Die M600 ist eine echte Smartwatch
Trotz des Namens ist die M600 nicht nur eine Evolution der Polar wünschen:
Klar …
- sie hat Herzfrequenz-Messung am Handgelenk durch sechs LEDs (Weltneuheit) und ist auch mit einem Brustgurt verbindbar
- sie hat GPS
- sie bietet die Trainingshilfe Polar Smart Coaching
- die Flow-App inklusive Aktivitäts-, Schritt- und Schlaf-Tracking ist natürlich integriert
- sie ist wasserdicht
- sie hat ein Farb-Touch-Display (Gorilla 3 Glass)
und …
- kann navigieren
- sie hat einen internen 4 GB Musikspeicher (Bluetooth-Kopfhörer an und los)
- lässt sich durch Sprachsteuerung bedienen
- die Polar-Funktionen laufen im Hintergrund und erlauben so das parallele Bedienen weiterer Apps
- sie funktioniert auch ohne konstante Verbindung zum Smartphone
- eine Akkulaufzeit über 48 Stunden ist möglich
- ist updatefähig auf Android Wear (vrsl. September 2016)
- sie ist auch mit Apple-Geräten kompatibel (momentan nur für Polar- und Google-Apps, ab Andoid Wear 2.0 sollen laut Polar auch IOS-User die Drittanbieter-Apps nutzen können)
- die Silikon-Armbänder sind austauschbar – Farben: Schwarz und Weiß (weitere folgen)
zugegeben, …
- sie ist etwas klobig, was aber durch das fließende Design kaschiert wird
- Synchronisierung geht nur via Bluetooth
- ermöglicht keine automatische Sportartenerkennung
- bietet keinen automatischen Sportartenwechel (schwierig für Triathlon)
Kosten:
Polar M600 Black oder White: 349,95 Euro unverbindliche Preisempfehlung.