Ein Lauf kann sich ewig anfühlen. Zum Glück gibts Podcasts, Hörbücher und Musik-Playlisten. Aber was soll ich hören? Wir haben zehn Audio-Ideen, wie ihr euch die Zeit beim Laufen versüßen könnt.
Es gibt zwei Pole an Läufer*innen, zwischen denen sich die Lauf-Community bewegt: die, die mit Kopfhörern laufen (obwohl es eigentlich verboten ist) und die, die ohne Audioprogramm auf den Ohren rennen.
Es gibt die, die das Bad in der Menge auch akustisch wahrnehmen wollen und die, die sich mit Noise-cancelling-Kopfhörern von der Außenwelt abschotten.
Nur was soll man sich vier bis fünf Stunden lang auf die Ohren hauen? Wir haben da ein paar Empfehlungen für euch.
Spannende Podcasts fürs Joggen
Was gibt es besseres als unterhaltsame Inhalte von angenehmen Stimmen ins Ohr geflüstert zu bekommen? Genau. So gut wie nichts. Damit ihr euch jetzt nicht durch die Untiefen des World-Wide-Webs wühlen müsst, haben wir ein paar Empfehlungen aus der Redaktion:
1. Der Achilles Running Podcast
Wer selbst beim Laufen nicht genug vom Laufen bekommt, kann natürlich auch unseren Achilles Running Podcast hören. Besonders empfehlenswert: Die Folge mit Tim Wortmann, in der er von seinem Sturz in 100m Tiefe erzählt. Relativiert den Marathon-Schmerz garantiert ein wenig.
Aber was, wenn ihr nicht so der Podcast-Mensch seid? Dann gibt es natürlich die altbewährte Playlist auf die ihr zurückgreifen könnt.
2. Feuer & Brot: Kritisches Futter fürs Gehirn
Für die Feminist*innen unter euch und alle, die es noch werden wollen wäre z.B. der Podcast „Feuer & Brot“ eine Möglichkeit, euch von euren schmerzenden Beinen abzulenken. Besonders hörenswert finden wir die Folge 31 zum Thema Self-Love. Was gibt es motivierenderes als Liebe, Liebe, Liebe?
3- Halbe Katoffl: Spannende Gespräche zu Themen wie Identität und Integration
Unser Chefredakteur Frank führt ein Doppelleben. Wenn er nicht bei Achilles Running das Zepter schwingt, spricht er bei seinem eigenen Podcast „Halbe Kartoffl“ mit faszinierenden Gästen über Themen wie Diversität, Integration und Identität. Natürlich in spannend. Frank empfiehlt Folge 37 mit Idil Baydar, in der er mit ihr über ihre Kunstfigur Jilet Ayse, Quantenphysik und Hasskommentare spricht.
4. Eine Stunde History: Für alle wissenshungrigen Läufer*innen
Falls ihr euch mehr für Geschichte interessiert, könnte euch der Podcast „Eine Stunde History“ interessieren. Wir empfehlen die Folge „Die Pest – Der Schwarze Tod“ in der Meidizinhistoriker*innen nicht nur die Infektionswege des Pesterregers erklären, sondern Geschichtsexpert*innen auch die sozialen und politischen Folgen der Krankheit auf die mittelalterliche Gesellschaft diskutieren. Das Thema lenkt euch garantiert vom eigenen Leiden ab und beflügelt die Beine.
Mit der richtigen Playlist pushen
Wir haben bereits ausführlich zum Thema Musik-Doping berichtet. Fast jede*r Läufer*innen kann sich mit Musik pushen und an ihre Grenzen gehen. Warum also nicht als Hobbyläufer*in von motivierenden Beats treiben lassen und ein bisschen den schmerzenden Körper vergessen?
1. Die Achilles Running – Marathon Beats
Bevor ihr jetzt panisch zum Handy greift und stundenlang die perfekte Playlist zusammenstellt, haben wir da was: die Achilles Running – Marathon Beats. Natürlich nur mit den erlesensten Perlen der Musikwelt. Garantiert ohne Theme und Genre-untreu. Der perfekte Mix, um jeden Marathon zu meistern oder ihn auch „nur“ zu überstehen. Behaupten wir jetzt einfach mal.
2. Mit der richtigen bpm-Playlist vom Schneckentempo zum Roadrunner
Wer doch professioneller unterwegs sein möchte, holt sich eine der beliebten bpm-Playlisten. Bpm (beats per minute) bezeichnet den Takt eines Songs. Wer Lieder mit einer schnellen Taktfrequenz, also einem hohen bpm auswählt, kann so schneller laufen. Besonders ambitionierten Läufer*innen wählen deshalb einen bpm zwischen 150-180, der die Beine noch mehr ankurbelt.
3. Für Musik-Connaisseurs: Deine Homegirls Playlist
Ihr verlasst euch doch lieber auf Musikprofis? Na klar, bei vier Stunden auf der Straße will man, nett ausgedrückt, keinen Müll auf den Ohren haben. In diesem Fall empfehlen wir euch die Playlist der Hip-Hop Expert*innen Josi Miller und Helen Fares. Da bekommt ihr garantiert das beste was die Hip-Hop-Welt momentan zu bieten hat.
In Hörbüchern verlieren
Für die Leseratten unter euch, die eigentlich am Sonntag lieber in einem Buch schmökern und sich jetzt Fragen, warum sie sich stattdessen gemeinsam mit anderen quälen. Warum nicht eure Leidenschaften verbinden und euch in einem Hörbuch verlieren? Unsere Empfehlungen:
1. Murakami: “What I Talk About When I Talk About Running”
„What I Talk About When I Talk About Running“ (auf Deutsch: Wovon ich rede, wenn ich vom Laufen rede) des japanischen Schriftstellers Haruki Murakami. Mit etwas über vier Stunden Länge eignet sich das Hörbuch perfekt für einen Marathon, gerade wenn ihr Laufrookie seid. In seinen sport-philoshopischen Memoiren schreibt Murakami über die Rolle des Laufens in seinem kreativen Schaffensprozess. Spannend, inspirierend und definitiv für laufende Literaturnerds geeignet.
2. Gyasi: “Heimkehren”
Allen, die sich doch lieber etwas weniger Sportliches auf die Ohren hauen möchten, empfehlen wir „Homegoing“ (auf Deutsch: „Heimkehren“) der ghanaisch-amerikanischen Schriftstellerin Yaa Gyasi. In ihrem faszinierenden Debütroman zeichnet Gyasi die komplexe Geschichte der Sklaverei anhand des Schicksals der Schwestern Effia und Esi nach. Effia heiratet im Ghana des 18. Jahrhunderts einen Engländer, der in den transatlantischen Sklav*innenhandel verwickelt ist und so zu Reichtum und Macht gelangt. Ihre Schwester Esi ereilt ein anderes Schicksal. Sie wird als Sklavin nach Amerika verkauft. Der Roman erzählt die Geschichten, die sich aus den Schicksalen beider Schwestern ergeben und sich in den folgenden Generationen fortsetzen. Spannend, ergreifend – ein Roman der nachdenklich stimmen sollte.
3. Gespräche mit Freunden
Unsere dritte Empfehlung ist der Debutroman der irischen Schriftstellering Sally Rooney. In „Conversations With Friends“ (auf Deutsch: Gespräche mit Freunden) geht es um Freundschaften, Beziehungen und das Leben als Millenial. Frances und Bobbi sind Poetry-Slammerinnen, beste Freundinnen und waren vor der Universität ein Paar. Als sie das etwas ältere Power-Couple Melissa und Nick kennen lernen, ändert sich nicht nur die Beziehung zwischen Frances und Bobbi, sondern auch das Leben der beiden. In lockeren Dialogen skizziert der Roman die Nuancen sozialer Ungleichheit und schafft ein detailliertes Portrait der Generation Y. Mitreißend und gleichzeitig nicht allzu Ernst. Also genau richtig, um müde Beine munter zu halten.
Egal für was ihr euch entscheidet – Podcasts, Musik, Hörbücher – die Distanz wird zwar nicht kürzer, aber vielleicht etwas erträglicher oder sogar spaßiger. Viel Erfolg!