Wer pausiert – verliert, heißt es oft. Falsch. Ohne Erholung, keine Bestzeit, ohne Pausen, keine Leistung. Achilles Running nennt fünf gute Gründe, warum Pausieren beim Sport gesund ist und sogar besser macht.
Pausen machen fit
Für jeden Trainings- oder Lernreiz gilt: Nur die Verbindung mit Erholungspausen macht besser, schneller, kräftiger, ausdauernder. Wer seinen Körper fordert, fügt ihm Mikrotraumen in Muskeln, Sehnen und Bändern zu – und die heilen am besten in Ruhe, schreibt Arzt und Autor Matthias Marquardt in Die Laufbibel.
Wer seinem Körper diese Ruhe verwehrt, drillt sich durch Übertraining in den Keller. Schmerzen und Verletzungen sind die Folge. Fitness braucht Zeit, sagt auch Sportwissenschaftler Joachim Auer: “Der Körper benötigt anfangs rund sechs bis acht Wochen, um sich an das neue Training anzupassen.” Also: Pausen sind keine Auszeiten vom Training, sondern Teil des Trainings.
Wer schläft, stärkt die Muskeln
Für erfolgreiche Sportler*innen sollte der Schlaf fast ebenso wichtig sein wie das Training selbst, findet der renommierte Schlafforscher Jürgen Zulley. “Er stärkt die Muskelkraft, verbessert unsere Reaktionsschnelligkeit und optimiert unsere Bewegungsabläufe. Außerdem verbessert Schlafen unsere Gesundheit ganz allgemein.”
Auch wenn in der westlichen Welt Schlafen eher Faulpelzen zugeordnet wird, täuscht der Eindruck von Schlafenden. “Wir verbrauchen im Schlaf genauso viel Energie wie im Wachzustand”, sagt Zulley. Der Körper macht gewissermaßen die Schotten dicht und nimmt sich Zeit für Aufräum- und Reparaturarbeiten. Und die sollte man ihm auch geben. Auch mal mittags. Sonst ist das Haus irgendwann kaputt.
Wer Gehpausen einlegt, ist ausdauernder
Der Marathon-Experte Jeff Galloway hat einen eigenwilligen Tipp, wie Freizeit-Läufer*innen ihre Bestzeit verbessern. Er empfiehlt den Hobby-Athlet*innen aller Leistungsniveaus regelmäßige Gehpausen bei langen Läufen – um die Erschöpfung der Muskeln hinauszuzögern.
Erfahrenere Läufer*innen sind beim Marathon leicht zu erkennen. Das sind diejenigen, die schon nach 1,5 Kilometern eine halbminütige Gehpause einlegen. Aber es sind auch oft diejenigen, die kurz vor Schluss noch sprinten können.
Schonzeit für den Körper bringt Top-Leistung
Mal eine Weile wenig oder gar nicht trainieren – das ist nicht zu verwechseln mit “Taping”. Hier geht’s nicht um Klebebänder, sondern um die Schonzeit vor dem großen Wettkampf. Etwa zwei bis drei Wochen, so empfiehlt Lauftrainer Piet Könnicke von gotorun.de, sollte man sich und seinem geschundenen Körper Zeit geben, um die Glykogenspeicher sowie die aeroben Enzyme auf ihr optimales Niveau zu bringen. Dann klappt’s auch mit dem Marathon-Finish.
Gelassenheit kommt von “Lassen”
Wir sind ständig auf Sendung. Online. Auf mehreren Kanälen. Gehörst du auch zu den Menschen, die Fernsehen gucken, gleichzeitig mit dem Tablet im Internet surfen und auf dem Handy schnell eine Nachricht schreiben? Mit vollem Mund? Oder joggst du mit Pulsuhr, Handy-App, Trinkgürtel und Schrittzähler?
Und macht das Spaß? Nee, das stresst! Wer sich ständig unter Informations-Dauerfeuer begibt, erhöht den körpereigenen Stresspegel. Der Cortisolspiegel macht krank, wenn er nicht im Gleichgewicht ist. Also, was soll man bloß tun? Autogenes Training? Yoga? Tai Chi? Meditation? So viel Auswahl …
Die erste Lösung ist: Nicht “tun”, sondern “lassen”. Hinsetzen. Nichts tun. Durchatmen. Gedanken kommen und gehen lassen. Schau mal, wie lange du die Stille aushältst, ohne hibbelig zu werden. Und wenn du diese Übung gemeistert hast, gehst du wieder in den Alltag und tust, was du tun musst – aber ganz entspannt.