Beim Laufsport geht es ehrlich zu? Pustekuchen. Es wird getrickst, geschummelt und ganz gerne an den Tatsachen geschraubt. Damit auch ihr euch in einem besseren Licht darstellen könnt, hat unsere Redakteurin Anna die besten Tricks für euch.
Läufer*innen – das sind doch diese ehrlichen Seelen, die sich einen Endorphin-Rausch erlaufen, danach gemütlich eine Apfelschorle schlürfen und zum Ausgleich ins Yoga huschen. Ohhhhhm. Oder nicht? Hat etwa auch die plüschweiche Welt des Laufsports ihre Schattenseiten?
We hate to break it to you, aber: JA. Auch in der heilen Welt der Kilometerjagenden lauern Hinterlist und Betrug an jeder Ecke. Denn der soziale Aufstieg in den Olymp des Amateur*innen-Laufsports ist nicht leicht. Er ist hart erkämpft. Manchmal auch mit unlauteren Mitteln.
Deshalb haben wir neun Tricks gesammelt, die – munkelt man – von vielen genutzt, aber in der Laufszene beharrlich verschwiegen werden. Hier also unserer kompletter, vollkommen unironischer *hust* und völlig ernstgemeinter Guide zum Schummeln beim Laufen:
1. Pausen rausstoppen, um eine bessere Pace zu laufen
Kennen wahrscheinlich viele. Nach einer langen Pause fängt man wieder an zu laufen. Man schafft aber noch nicht die gewohnt Pace und wird auch noch eine Weile brauchen, bis die Zahlen auf App und Uhr wieder so schön aussehen wie früher. Trotzdem soll der Auftritt auf Insta nicht leiden. Die Lösung der Füchse unter euch: Gehpausen werden nicht mitgestoppt. So sehen die Zahlen auf einmal viel besser aus und sind auch #instagramable.
2. Startnummer fälschen
Der Traum: Berlin-Marathon. Zum dritten Mal hast du dich beworben und wurdest aussortiert. Aber in deinem Kopf wird die Absage übertönt von einem schallenden “diesmal nicht”. Diesmal bist du dabei! Koste es, was es wolle.
Einer deiner Buddies hat auch schon mal eine Startnummer gefälscht. Anrufen und Tipps holen. Fälschung kopieren oder malen. Jetzt noch hoffen, dass keine*r der Helfer*innen mit ihren Adleraugen eure Fälschung erkennt und schon kannst du Kipchoge-Style über die Ziellinie fliegen – das heißt, wenn du die 42 Kilometer schaffst.
3. Falsche Zeit bei der Wettkampfanmeldung angegeben
Ja, ja. Diese doofen Gruppierungen. Da muss man sich schon ein Jahr im Voraus für einen Lauf registrieren und ist zu 100 Prozent davon überzeugt, dass man im nächsten Jahr mindestens 30 Minuten schneller laufen wird.
Warum also nicht statt der eigentlichen Zeit die Traumzeit angeben, um die Chancen zu erhöhen, diese auch zu laufen? Denn im Sog der schnelleren Läufer*innen läuft es sich garantiert auch leichter. Und überhaupt, das merkt sowieso keine*r.
4. Hilfsmittel wie Taxi und U-Bahn beim Wettkampf nutzen
Ja, das machen die besten. Sogar die Tennis-Profi Serena Williams hat sich vor Jahren ein Taxi gerufen, um über die Ziellinie beim eigenen Charity-Lauf zu laufen. Die Berliner Verkehrsbetriebe gaben sogar schon die offiziellen Abkürzungen per U-Bahn unter dem Titel „Besser gut gefahren als gut gelaufen“ für den Berlin-Marathon 2016 bekannt. Na dann.
5. In einen besseren Startblock schleichen
Diejenigen, die nicht geistesgegenwärtig direkt bei der Marathonanmeldung eine falsche Zeit angegeben haben, wählen diese etwas unelegantere, aber trotzdem effektive Variante. Auch so landet man in einer Gruppierung, die etwas schneller unterwegs ist und die Chancen auf eine Bestzeit erhöht. Jetzt müsst ihr nur noch mithalten.
6. Abkürzen
Plump aber effektiv. Einfach zwei Kilometer weniger laufen und schon sieht deine Zeit um ein Vielfaches besser aus. Um deinen Erfolg dann auch selbst genießen zu können, einfach so oft erzählen, dass die 10k ja soooo lange waren, dass du am Ende selbst glaubst, sie gelaufen zu sein.
7. Schmerztabletten vor dem Laufen nehmen
Die schlauste Variante, um die eigene Leistung zu steigern. NICHT.
Fakt ist, dass viele Amateure auf Schmerzmittel zurückgreifen, wenn sie nicht ganz fit am Wettkampftag sind. Das gilt zwar offiziell nicht als Doping, aber strapaziert durchaus die ethischen Grenzen im Wettkampfsport.
Läufer*innen, die auf Aspirin, Ibuprofen und Paracetamollaufen, ignorieren oft, dass diese Medikamente in Kombination mit Sport Nierenschäden und Geschwüre verursachen können. Schmerztabletten sind also die Strategie der besonders schlauen Menschen *hust*.
8. Bei Intervallen schummeln
Auch bei Intervallen gibt es viele Möglichkeiten zu schummeln, die sich spätestens beim Wettkampf rächen werden. Aber wen juckt‘s, wenn dafür das Strava-Profil und der Instagram-Account so fesch aussehen, wie nie zuvor.
Also los geht’s: Wenn ihr Intervalle im Stadion lauft, stoppt nur die Seite mit Rückenwind. Wer lieber im Gelände unterwegs ist, könnte sich eine Strecke suchen, die leicht bergab geht. Ihr könnt auch ganz einfallslos eure Zeiten beschönigen – aber nicht vergessen, spätestens im Wettkampf zeigt sich die Wahrheit.
9. Falsche Zeiten auf euren Social-Media-Kanälen posten
Mal ehrlich, jede*r hat doch heute Photoshop oder Gimp auf dem Computer. Mit einfachen Mitteln lassen sich also eure Bilder korrigieren, die Strecken verlängern, die Zeiten verkürzen.
Und unehrlich ist das doch auch nicht?! Beauty-Influencer*innen nutzen Facetune, um die Realität zu beschönigen – ihr photoshopt, oder frisiert eure Zeiten in der Caption.
Eurer Kreativität sind keine Grenzen gesetzt – allerdings ist wie bei jeder guten Lüge darauf zu achten, dass ihr euch im Bereich des Möglichen bewegt und nicht plötzlich schneller seid, als Usain Bolt und Co.