Ob jemand Läufer*in ist oder nicht ist in etwa so schwer zu erkennen wie die Augenfarbe deines Gegenübers – ziemlich easy, wenn du nur aufmerksam hinsiehst. Egal, ob du ein bisschen bei Social Media stalkst, am Handgelenk eine GPS-Uhr ausfindig machst oder einfach vom großen Appetit der Person überrascht bist – die Wucht der Indizien ist bald so überwältigend, dass es schnell nur eine logische Schlussfolgerung gibt: Dit is ein*e Läufer*in!
Der Vorteil, der sich möglicherweise nach der abgeschlossenen Beweisführung ergibt: Vielleicht hast du gerade unverhofft deinen neuen Laufbuddy gefunden! Unser Redakteur Gino geht in diesem Artikel Schritt für Schritt die Indizienkette durch, damit du Läufer*innen zukünftig so schnell wahrnimmst wie den Eingang deiner Kohle Ende des Monats.
1. Sie sagen es dir
Okay, okay, man muss nicht Sherlock Holmes sein, um diesen Umstand richtig zu interpretieren. Ähnlich wie Veganer*innen erkennt man Läufer*innen häufig daran, dass sie es dir erzählen. Das macht sie natürlich nicht uncooler. Viel mehr gibt’s so möglicherweise gleich ein Thema, über das ihr quatschen könnt.
2. Tanlines im Sommer
Sexy Streifen von den Laufshorts, ein „verführerischer“ Abdruck des Sport-BHs oder der Laufuhr – all dies könnte darauf hindeuten, dass wir es mir einer ganz besonderen Gattung von Menschen zu tun haben: Läufer*innen. Wenn du im Schwimmbad auf eine Person triffst, deren Waden bis zur Mitte der Oberschenkel knallbraun sind und das Ganze schlagartig von käseweißer Haut unterbrochen wird, weißt du Bescheid. Wenn es dir selbst so geht, besteht übrigens kein Grund zur Sorge – #tanlines sind ja auf Instagram gerade en vogue.
3. Das Profilbild auf Social Media ist ein Laufbild
Offensichtlicher könnte man es dir kaum auf die Nase binden. Die Person, die du hier gerade stalkst, ist offenbar ein*e Läufer*in – oder wär’s zumindest gerne. Denn wir wissen ja längst, dass man Social Media nicht uneingeschränkt trauen kann. Möglicherweise haben wir es hier auch mit einem / einer heimtückischen Betrüger*in zu tun, der / die nur so tut, als ob Laufen für ihn / sie die Welt bedeutet. Warum schießt mir gerade die Geschichte eines Freundes in den Kopf, der einmal fälschlicherweise auf Social Media vorgab, einen Marathon gelaufen zu sein?
4. Sie tragen ihre GPS-Uhr auch im Alltag
Hey, seht her, ich laufe! So oder so ähnlich soll wohl die Message lauten, wenn jemand seine 828 Euro teure fēnix 6 – Pro Solar Edition im Büro trägt. Dass man auf so einer sündhaften teuren Uhr auch tatsächlich einfach nur die Uhrzeit ablesen kann, stimmt natürlich ebenfalls. Es ist wohl wie im Tierreich: Läufer*innen bezwecken mit diesem Verhalten, eine*n Partner*in zu finden. Allerdings geht’s hier nicht um die Bereitschaft, Amore miteinander zu machen, sondern neue Lauf-Buddys zu finden.
5. In der Wohnung hängen Medaillen und Urkunden
Wer nach 42,195 qualvollen Kilometern endlich ins Ziel kommt, der hat verdammt nochmal auch das Recht, das der ganzen Welt mitzuteilen. Und wenn schon nicht der Welt, dann immerhin dem heimischen Wohnzimmer bzw. Gästen, die zu Besuch kommen. Hier eine Medaille des letzten Zugspitz Ultratrails, da eine Urkunde des erfolgreich gefinishten Hamburg Marathons. Dass es sich hier um die Wohnung eines Läufers / einer Läuferin handelt, ist in etwa so schwer zu erahnen wie das Gefühl, dass Tomatensaft im Flugzeug einfach besser schmeckt. Ist doch so, oder?
6. Sie tragen Klamotten von vergangenen Wettkämpfen
Wenn die Person die Klamotten nicht zufällig günstig auf Ebay Kleinanzeigen geschossen hat, handelt es bei ihr mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit um eine*n Läufer*in. Die Wettkampf-Klamotten werden dabei auch im Alltag so stolz getragen wie eine 2000-Euro-Chanel-Tasche. Aber mal unter uns: Ersteres in wesentlich cooler!
7. Ihre Freund*innen sind auch Läufer*innen
Ein ziemlich ausgelutschtes, aber wahres Sprichwort: Gleich und Gleich gesellt sich gerne. Das trifft natürlich auch auf Läufer*innen zu. In der Laufgruppe lässt sich der innere Schweinehund eben wesentlich einfacher vergessen als allein.
8. Sie können sonntags nicht zum Brunchen kommen, weil ein „Longrun“ im Plan steht.
Es gibt Freund*innen, die sich nach dem Sonntagsbrunch im Berliner Szene-Café genüsslich auf den Weg zum Feiern ins Berghain begeben, andere erscheinen gar nicht erst, da sie Besseres zu tun haben: einen Longrun. Von nichts kommt schließlich nichts. Wir behaupten: Letzteres ist langfristig auf jeden Fall gesünder. Tut einfach, was euch glücklich macht!
9. Sie essen mehr als du
Einem Vielfraß zu begegnen ist noch kein Beweis, einen*e Läufer*in getroffen zu haben. Es könnte aber ein erster Hinweis sein. Wenn dein Gegenüber tonnenweise Nudeln verschlingt und trotzdem schlank und athletisch wirkt, dann besitzt diese Person entweder einen verdammt guten Stoffwechsel oder ist Sportler*in. Find es heraus. Wie es geht, weißt du ja jetzt.