Was ist ein Tune-Up-Rennen? Brauche ich das? Wenn ja, wann ist der beste Zeitpunkt für den Testlauf? Alles über den Generalprobe für den Wettkampf.
Viele Wochen oder sogar mehrere Monate Wettkampfvorbereitung liegen hinter dir und der große Tag rückt langsam näher. Es soll – natürlich – eine neue Bestzeit werden. Aber sind deine Ziele realistisch? Ein Tune-up-Rennen kann dir dafür die Antworten liefern.
Tune-up-Rennen – was ist das?
Vereinfacht gesagt, ist ein Tune-up-Rennen ein Testlauf. Das kann entweder ein Trainingslauf unter Wettkampfbedingungen sein oder – im besseren Fall – ein echter Wettkampf. Denn im Wettrennen spielen viele Dinge wie Adrenalin, andere Läufer*innen und eine jubelnde Menge mit rein. Dies beeinflusst dein Leistungsvermögen und zeigt dir, was beim eigentlichen Wettkampf möglich sein wird.
Wann sollte ein Tune-up-Rennen stattfinden?
Der Testlaugf sollte nicht zu nah am Wettkampftag stattfinden, denn dein Körper braucht Zeit sich zu erholen. Denk an deine Tapering-Phase. Mit schweren Beinen an den Start zu gehen, weil der Testlauf zu hart war, ist unclever. Das bringt dich deinem Ziel nicht näher.
Wichtig: Ein Tune-Up-Rennen hat nicht den gleichen Umfang wie dein eigentlicher Wettkampf. Grob kann man sich an folgende Zeiten/ Distanzen orientieren:
Geplanter Wettkampf | Tune- Up-Rennen | Zeitpunkt Tune-Up-Rennen |
Marathon | Halbmarathon | 4 bis 6 Wochen vorher |
Halbmarathon | 10 km | 3 bis 5 Wochen vorher |
10 km | 5 km | 3 bis 5 Wochen vorher |
5 km | 3 km | 2 bis 4 Wochen vorher |
Vorteile eines Tune-Up-Rennens
Die Vorteile liegen klar auf der Hand. Du lernst dich besser kennen und weißt, wie du im deinem aktuellen Trainingszustand im Wettkampf agierst. Du kannst deine Ausrüstung unter Wettkampfbedingungen testen und weißt, ob der Trinkgürtel, das Shirt oder die Hose gut für den Lauf geeignet sind. Und – vor allem – du gewinnst an Selbstvertrauen. Du weißt einfach, was du kannst.
Gute Vorbereitung ist das halbe Rennen
Im besten Fall gestaltest du dein Tune-Up-Rennen genauso, wie du den Wettkampf gestalten wirst. Dazu gehören:
Schlaf
Schau, dass du ausreichend schläfst. Sowohl in den Tagen vor dem Tune-Up-Rennen als auch vor dem eigentlichen Wettkampf. Dann wird eine eventuell unruhige oder gar schlaflose Nacht vor dem großen Renntag dich nicht vollkommen aus der Bahn werfen.
Essen
Ganz wichtig, dass du hier nichts anders machst als im Training. Magenschmerzen, Durchfall oder Übelkeit kannst du nicht gebrauchen. Nicht jedes Rennen hat genügend Büsche oder Dixis am Straßenrand. Bleibe bei dem, was dein Magen kennt.
Kleidung
Nimm Kleidung, die gut passt und nicht scheuert. Du willst nicht zig Kilometer laufen, während dir deine Hose die Beine aufreißt. Bitte, nimm keine neuen Schuhe! Du kennst sie nicht, sie kennen dich nicht.
Tune-Up-Rennen lief mies – was nun?
Ein Tune-Up-Rennen soll dir ein Gefühl für den nächsten Wettkampf geben. Bedenke aber: Wir sind nicht jeden Tag gleich gut drauf. Hormone, Stress, das Wetter – so viele Faktoren lassen sich nicht beeinflussen.
Sollte also ein Tune-Up-Rennen schlecht laufen, heißt es nicht unbedingt, dass dein Wettkampf gestorben ist. Analysiere eher, woran es gelegen hat und ziehe deine Lehren daraus. Eventuell kannst du die Vorbereitung modifizieren oder deine Ziele anpassen.