Matcha-Tee ist im Trend. Hippe Gastronom*innen in Hamburg, München oder Berlin zaubern daraus Sorbet, Grünen Pudding oder Matcha-Cupcakes. Doch auch für Sportler*innen, Fitnessorientierte oder Diätwillige gilt Matcha als Geheimtipp. Aber was kann das grüne Pulver?
Matcha ist ein zu feinem Pulver vermahlener Grüner Tee. Die Blätter dafür werden meistens in Asien angebaut. Der Clou: Vor der Ernte werden die Blätter beschattet, wodurch der Tee seine intensivgrüne Farbe bekommt. Diese entsteht durch einen sehr hohen Chlorophyllgehalt.
Ernährungsexpert*innen wissen: Chlorophyll ähnelt dem menschlichen Hämoglobin in seiner Struktur. Daraus kann der Körper besonders gut den menschlichen, roten Blutfarbstoff herstellen. Und den brauchen wir, denn mit den roten Blutkörperchen kommen Sauerstoff und Nährstoffe in jede Körperzelle der Sportler*innen.
Ernährungswissenschaftlerin Kristin Bothor weiß: “Matcha ist ein echter Geheimtipp. Der Handel boomt, daher sollten Verbraucher*innen besonders auf die Qualität achten.” Gutes Matcha-Pulver erkennt man an der intensiven, grünen Farbe. Es riecht stark nach Tee und sollte gleichmäßig pudrig sein. Wenn größere Stückchen im Matcha-Tee zu sehen sind, dann ist die Qualität meistens nicht so gut.
Matcha-Tee: Junge Blätter, zart verarbeitet
Bei sorgfältiger Verarbeitung werden die noch sehr jungen Blätter der Grüntee-Sträucher Blatt für Blatt geerntet, getrocknet und dann schonend gemahlen. Dazu verwendet man eigens vorgesehene Spezialmühlen aus Granit. Das schont den Tee und schützt vor Wärme.
Bei minderwertigen Sorten wird schnell produziert, der Tee rasch gemahlen, es entsteht Wärme und die Nährstoffe gehen kaputt. “Dann ist der Matcha-Tee bräunlich, moosgrün oder gelb-braun, ein Zeichen von minderer Qualität”, erklärt die Lebensmittelspezialistin.
Antioxidantien und Nährstoffe im Power-Mix
Die Zubereitung von Matcha-Tee ist eine Kunst für sich: Mit einem feinen Besen wird das Pulver mit Wasser angerührt und mit warmem Wasser gestreckt. Die Wirkung wird von Mediziner*innen als vergleichbar mit Kaffee beschrieben. Matcha enthält zehnmal mehr Nährstoffe als andere Sorten und: Er wirkt genau so intensiv als Wachmacher wie Kaffee.
Und noch ein anderer Inhaltsstoff dürfte Sportler*innen freuen: Matcha hat rund 130 Mal mehr Antioxidantien als herkömmlicher Tee. Diese Zellschutz-Stoffe fangen im Körper die freien Radikale ein, die durch oxidativen Stress, Umweltgifte oder intensives Training entstehen.
Null Kalorien und schonend für den Magen
Japanische Forscher*innen konnten sogar nachweisen, dass die enthaltenen Katechine den Fettabbau fördern. “So oder so ist Matcha aber ein Fitnessdrink, da er viele sekundäre Pflanzenstoffe enthält, wach macht, ohne zu belasten und zugleich null Kalorien hat”, erklärt Ökotrophologin Kristin Bothor.
Damit es bei dieser erfreulichen Bilanz bleibt, sollte man den Matcha vorsichtig behandeln: Das Pulver trocken lagern, den Tee nicht kochen, sondern nur auf 80 Grad erhitzen, und nicht süßen. Zucker oder Honig verderben nicht nur den Geschmack, sondern belasten auch das Kalorienkonto. Denn schnell hat ein Becher bis zu 80 Kilokalorien.
Lecker, gesund und beliebt: Matcha-Smoothie
Auch beim Backen ist Matcha beliebt. “Hier sollte man aber besser zu speziellem Back-Matcha greifen, der sich in Keksen, Kuchen oder Würzbroten toll verarbeiten lässt”, erklärt die Expertin. Und nicht zuletzt kann man Matcha auch gut in Smoothies einsetzen.
Der Fitness-Smoothie der Hobby-Joggerin: “Das macht wach und gibt mir super Eiweiß für mein Workout!”
- 1 Kopfsalat
- 1 Kiwi
- 2 Esslöffel Matcha
- 100 ml Sojamilch
5 Fragen an … Nährstoffexpertin Kristin Bothor
Woran erkennt man guten Matcha-Tee?
Guter Matcha-Tee ist fein gemahlen und intensiv grün. Ich achte zudem auf Bioqualität, da mir ein kontrollierter Anbau wichtig ist. Matcha sollte angenehm nach Tee riechen und zudem nicht klumpen.
Was ist für Sportler*innen interessant beim Matcha-Tee?
Die Zubereitung ist eine schöne Zeremonie, bei der man gut abschalten kann. Matcha macht außerdem wach und dabei nicht so nervös wie Kaffee. Und viele Menschen vertragen ihn besser und schätzen die anhaltende Wirkung.
Ist Matcha ein Superfood?
Ja, denn Matcha ist ein hochwertiges Naturprodukt mit Bestwerten bei vielen Nährstoffen. Das Antioxidans EGCG ist rund 130 Mal höher dosiert als beim herkömmlichen Tee, das wirkt als Zellschutz. Zudem enthält Matcha Vitamine, Mineralstoffe und Ballaststoffe des Grüntees in einem guten Mix.
Antioxidantien sorgen auch dafür, dass der oxidative Stress nach dem Training reduziert wird und Freie Radikale eingefangen und unschädlich gemacht werden!
Wo bekommt man den besten Matcha-Tee?
Der beste Matcha-Tee kommt aus Japan, wo er traditionell angebaut wird. Bei uns erhält man Matcha-Tee im Reformhaus oder online. Wichtig ist, dass man bei Onlinebestellungen nur bei seriösen Anbietern bestellt, die man auch kennt. Gute Anbieter bieten eine Telefonhotline und leisten auch eine umfassende Produktberatung durch Nährstoffexpert*innen.
Kann ich mit Matcha auch kochen?
Ja, Matcha gibt es als Koch- und Back-Matcha. Der ist etwas günstiger und hitzebeständig. Man kann damit Gebäck toll aromatisieren oder auch Brot würzen. Auch für Desserts oder Saucen ist Matcha eine gesunde Alternative – in Smoothies sowieso. Dann sollte man etwas Sojamilch hinzugeben, sie hilft, die fettlöslichen Vitamine zu verarbeiten.
Lust auf mehr gesunde Rezepte?
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