Lange durften Amateurläufer*innen noch hoffen – bis jetzt. Vergangene Nacht wurde bekanntgegeben, dass der London-Marathon 2020 nur für die Elite vor Ort stattfinden soll. Amateurläufer*innen haben die Möglichkeit das Rennen virtuell, mit einer eigens dafür entwickelten App, zu laufen.
Auch wenn viele schon innerlich damit abgeschlossen hatten, ein kleines Fünckchen Hoffnung hing noch in der Luft. Jetzt wurde der letzte World Marathon Major – der London-Marathon – in seiner ursprünglichen Form, für Hobbyathlet*innen, abgesagt. Die Elite darf laufen – allerdings unter strengen Vorkehrungen und veränderten Bedingungen.
Der beliebte Lauf, der 2020 zum 40. Mal stattfinden sollte, lockt jährlich mehr als 40 000 Läufer*innen aus aller Welt nach London. Ursprünglich sollte er am 26. April 2020 stattfinden, wurde in der Frühphase der Pandemie jedoch auf den 4. Oktober 2020 verlegt.
Keine Absage für Hobbyläufer*innen – veränderte Bedingungen
Die Neuigkeiten sollte keine Überraschung sein. Nachdem bereits Tokio, Berlin, Boston, Chicago und New York abgesagt wurden, war es nur eine Frage der Zeit, bis es auch den sechsten Marathon Major der Serie traf. Die Veranstalter gaben zwar keine offizielle Absage bekannt, dennoch wird dieses Jahr alles anders.
Statt eines Rennens vor Ort, laden die Veranstalter Nicht-Profis ein, die 42, 195 Kilometer Zuhause am 4. Oktober 2020, im selben Sportsgeist zu absolvieren. Dafür werde eigens eine App entwickelt. Finisher bekommen Medaille und T-Shirt zugeschickt. Besonders für Charities, die über den London-Marathon Einnahmen generieren sei das wichtig, schreibt der Veranstalter in seiner Mail an Läufer*innen. “Lasst uns zeigen, dass der Geist unserer Gemeinschaft auch in solchen Zeiten so hell wie immer brennt,” so der Appell.
Teilnahme am virtuellen Rennen kostet 20 Pfund
Die virtuelle Finisher-Zeit wird in die offizielle Ergebnisliste des 40. London-Marathons aufgenommen werden. Wer einen Startplatz für den 4. Oktober 2020 hatte, darf sich für das virtuelle Rennen anmelden. Kostenpunkt: 20 Pfund. Für internationale Läufer*innen kommen noch fünf Pfund Versandkosten hinzu. Läufer*innen, die einen Startplatz über eine Charity hatten, bekommen den Platz von der Organisation für die sie starten bezahlt.
Startplätze für 2021, 2022 und 2023
Außerdem erlaubt der Veranstalter den Startplatz von 2020 in eines des kommenden drei Jahre zu verlegen – ohne zusätzliche Kosten. Wer über eine Charity angemeldet war, müsse die Übertragung mit der jeweiligen Organisation besprechen. Wer kein Interesse an einem Startplatz in den kommenden Jahren hat und auch das virtuelle Rennen nicht laufen möchte, bekommt die Startgebühren erstattet. Fun Fact: Der London-Marathon 2021 wird auch in den Herbst verschoben und ist jetzt für den 3. Oktober geplant.
Kipchoge und Co. dürfen aufatmen
Für die Profis wird der London-Marathon 2020 vor Ort mit veränderter Streckenführung stattfinden. Die Elite wird Runden im St James Park laufen – ohne Zuschauer*innen. BBC Sports wird das Rennen acht stundenlang live übertragen.
Damit könnte Eluid Kipchoge (Kenia) doch um seinen fünften Titel beim London-Marathon kämpfen und einen neuen Rekord aufstellen. Auch das lang ersehnte Duell zwischen Kipchoge und Kenenisa Bekele (Äthiopien) könnte bei diesem Rennen stattfinden. Brigid Kosgei (Kenia) wird das Feld der Frauen anführen. Manuela Schär (Schweiz) und David Weir (Großbritannien) führen das Rollstuhlfeld an.
Ob die Rekorde unter diesen Bedingungen purzeln, bleibt abzuwarten.