Die Menstruation ist in der Regel lästig. Besonders für Sportler*innen ergebt sich die praktische Frage: Was fängt die Blutung auf, ohne zu stören? Welche Periodenprodukte sich für Läufer*innen eignen – und welche nicht.
Es zwickt, es krampft, es ist häufig eine Sauerei – wenn unsere Periode kommt ist es immer ein Fest – nicht. Einmal im Monat verwandelt sich der Unterleib von Menstruierenden in ein gefühltes Schlachtfeld.
Eigentlich ist die Blutung ein Zeichen, dass unser Körper seinen Job macht, aber einfach für die meisten total ätzend. Es sind nicht nur die Hormonschwankungen, unter denen viele leiden. Zudem sind die üblichen „Hygieneprodukte“ auch einfach doof für Läufer*innen.
Alles, was man in der Mittelstufe in der Schule kennengelernt hat, ist fürs Laufen ziemlich ungeeignet. Dicke, surfbrettartige Binden, die den Schritt aufreiben und die Schamlippen aufscheuern. Nach 5 km ist man nicht nur warm gelaufen, sondern auch gleich wund gescheuert. Nein, danke!
Dazu kommen Tampons, die die Scheide austrocknen und im schlimmsten Fall beim Laufen runterrutschen. Das stört oder tut weh! Auch hier: Nein, danke!
Aber zum Glück gibt es ein paar Alternativen.
Menstruationstassen
Ein kleines Stück Silikon, das in letzter Zeit viel Aufmerksamkeit bekommen hat: die Menstruationstasse. Mittlerweile gibt es die in fast jedem Drogeriemarkt zu kaufen. Die kleinen Tassen werden zusammengedrückt und dann wie ein Tampon eingeführt. So können sie bis zu zwölf Stunden in der Vagina verbleiben. Wenn sie richtig eingesetzt werden, merkt man sie gar nicht. Ein großer Vorteil beim Laufen – vor allem bei langen Läufen wie Marathons oder Ultras.
Aber nicht alle kommen mit der Tasse klar. Entweder können sie sie nicht richtig einsetzen, was tatsächlich etwas Übung braucht, oder sie sitzt einfach nicht so, wie sie sitzen soll – und das Blut läuft dran vorbei. Hier ist einfach Aus- und Rumprobieren angesagt.
Für Menschen mit einem starken Beckenboden, wie eben Sportler*innen, gibt es sogar extra starke Tassen. Da einfach mal die Augen offenhalten.
Nach dem Benutzen entleeren und entweder wiedereinsetzen oder auskochen und fürs nächste Mal lagern. Die Umwelt dankt.
Schwämmchen
Eine Alternative zu Tampons und Menstruationstassen können Schwämmchen sein. Sie können ebenfalls über einen längeren Zeitraum wiederverwendet werden und bekommen daher den Nachhaltigkeitsbonus. Entweder sehen sie aus wie Spülschwamme oder wie Naturschwämme. Je nachdem, welches Material du bevorzugst.
Einfach einführen, vollbluten und anschließend durch leichtes Pressen das Schwämmchen „gebären“. Danach auswaschen und dann geht’s wieder von vorne los. Eine genaue Anleitung gibt es beim Kauf dazu.
Großer Vorteil: Beim Laufen vergisst man sie ganz gerne, weil man sie nicht spürt. Nachteil kann sein, dass, wenn man stark blutet, das Schwämmchen sich so vollgesaugt, dass es sich langsam nach unten bewegt. Passiert sehr selten, sollte aber hier auch einmal gesagt sein. Also: rechtzeitiges Wechseln nicht vergessen.
Periodenunterhosen
Ganz ohne sich irgendwas einzuführen oder in die Unterhose zu kleben geht es auch. Periodenunterhosen sehen aus wie ganz normale Unterbuxen, haben aber extra saugfähige Stoffschichten eingearbeitet. Quasi Binde und Unterhose in einem.
Vorteil: Es fühlt sich an wie eine Unterhose. Nachteil: der Preis. Zwar rentiert sich das schon über die Jahre und es ist besser für die Umwelt, aber erst einmal sind es zwischen 30 und 40 Euro pro Schlüppi. Also recht viel Geld am Anfang.
Da Periodenunterhosen ein neues Phänomen sind gibt es noch nicht so viele Anbieter. Die bekanntesten sind shethinx.com und das deutsche Unternehmen Ooshi.
Stoffbinden und -slipeinlagen
Eine umweltfreundliche Alternative können auch Binden und Slipeinlagen aus Stoff sein. Da die Plastikschicht fehlt, sind sie atmungsaktiver und angenehmer beim Tragen. Allerdings ist es da ein zusätzliche dicke Extra-Stoffschicht, die da zwischen den Beinen liegt. Je nach Körperbau kann das ziemlich nerven. Am besten einmal ausprobieren. Kaufen kann man die bei den üblichen Onlinehändlern oder manchmal auf Nachhaltigkeitsmärkten.
Aber: Nur nicht zu empfehlen bei Hindernisläufen. Die Dinger saugen sich mit Schlammwasser voll und dann hat man kalten, nassen Sand in der Bux. Nicht schön!