Über das Für und Wider von Atemschutzmasken für die Bevölkerung wird in diesen Tagen heiß diskutiert. Fakt ist: Atemschutzmasken sind momentan schwer zu bekommen. Dafür ploppen immer mehr Bastelanleitungen im Internet auf – auch von bekannten Sportfirmen. Hier haben wir ein paar Möglichkeiten aufgezeigt.
*Update*
Mittlerweile gilt in Sachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Bayern die Maskenpflicht. In Sachsen und Bayern gilt die Regelung in öffentlichen Verkehrsmitteln und Geschäften. In Mecklenburg-Vorpommern betrifft die Regelung bisher nur den Nahverkehr. Zudem besteht ebenfalls in einzelnen Städten wie Jena eine Maskenpflicht.
Die in diesem Artikel vorgestellten DIY-Masken sind dabei genauso ausreichend wie zum Beispiel Schals – Es geht nicht um medizinische Masken. Wichtig ist, dass Mund und Nase bedeckt werden.
Warum selber basteln und nicht kaufen?
Atemschutzmasken sind Mangelware. Doch selbst wenn sie verfügbar wären, sollte man sie eben aufgrund der geringen Verfügbarkeit lieber medizinischem Fachpersonal überlassen. Denn Menschen, die Berufe mit Patient*innenkontakt ausüben, benötigen die Atemschutzmasken am dringendsten.
Eine Alternative zu konventionellen Atemschutzmasken ist die DIY-Alternative. Diese schützt zwar nicht vor einer Ansteckung, kann aber dazu beitragen, dass man seine Mitmenschen nicht infiziert. Und davon profitieren auch Läufer*innen. Denn schließlich möchte niemand die Möglichkeit in Kauf nehmen, entgegenkommende Läufer*innen anzustecken. Noch ist es fast überall jedem selbst überlassen, ob er*sie eine Maske tragen möchte. Doch sieht man auf den Laufstrecken der Republik immer mehr Laufende mit einer Maske laufen.
Die DIY-Maske dient nicht dem eigenen Schutz
Lediglich Atemschutzmasken mit dem FFP2- oder FFP3-Standard sind dazu in der Lage, Träger*innen vor einer Ansteckung mit Krankheitserregern zu schützen.
Der Selbstschutz ist bei den selbst gebastelten Masken nicht vorhanden.
Weil diese zudem nicht den gesetzlichen Normen entsprechen, schreiben Fachmagazine wie Apotheke Adhoc deshalb meist nur von „DIY-Masken”.
Eine DIY-Maske ist aber durchaus ergänzend dazu geeignet, um die Gefahr andere anzustecken zu reduzieren. Das rät unter anderem der derzeit viel zitierte Virologe Prof. Dr. Christian Drosten. In erster Linie sollten die Maßnahmen der Bundesregierung – der empfohlene Mindestabstand von 1,50 m und Social Distancing – befolgt werden.
Anleitungen für DIY-Masken
Der Virologe Prof. Dr. Christian Drosten riet daher kürzlich auf Twitter, sich einfach selbst seine eigene Maske zu basteln und postete eine entsprechende Anleitung.
Selbst in Hongkong sind Gesichtsmasken knapp. Anleitung zum Selbstbau. https://t.co/MRVNnsqHcr via @scmpnews
— Christian Drosten (@c_drosten) March 21, 2020
DIY-Atemschutzmaske aus Küchenrolle*
Der YouTuber The Handyman erklärt in seinem Video, wie ihr euch eure eigene DIY-Atemschutzmaske bastelt.
Benötigte Utensilien:
- eine Küchenrolle
- zwei Gummibänder
- einen Tacker
Atmungsaktiver Mundschutz dank Kaffeefilter*
Eine weitere gleichermaßen simpel herzustellende wie geniale DIY-Atemschutzmaske stellt euch Dr. Dr. Norman von Sternberg auf seinem YouTube-Kanal vor.
Benötigte Utensilien:
- Kaffeefilter
- Gummiband
- Tacker
Mundschutz aus Stoff*
Wer weder auf eine Küchenrolle, noch auf Kaffeefilter zurückgreifen will, dem legen wir die aufwendigere Variante aus Stoff ans Herz – diese setzt allerdings rudimentäre Näh-Skills voraus.
Die YouTuberin Das Haus mit dem Rosensofa weist jedoch auch nochmal ausdrücklich darauf hin, dass diese DIY-Maske euch nicht vor dem Corona-Virus schützt. Wie bereits erwähnt kann eine solche Maske jedoch durchaus dazu beitragen, dass ihr die Gefahr, andere anzustecken, reduziert.
Benötigte Utensilien
- Außenstoff
- Innenstoff
- Futterstoff
- 2 Gummibänder
- Metallstück (z.B. aus einem Heftstreifen)
- Nadeln
- Faden
- Lineal
- Klammern
- Nähmaschine
- Bügeleisen
Garmin-Maske*
Auch Garmin zeigt euch in ihrem Video eine Atemschutzmasken-Alternative. Dafür wird einfach ein vorhandenes Buff-Tuch als Maske umfunktioniert.
Benötigte Utensilien:
- Buff-Tuch
- 2 Gummibänder
Es gibt noch viele weitere DIY-Atemschutzmasken-Tutorials bei Pinterest, YouTube und Co.
Alternativen kaufen
Diejenigen von euch, die eher nicht so die Bastelfreaks sind, können sich natürlich auch Alternativen zu DIY-Masken kaufen.
Mund- und Nasenmasken von Höhenrausch, Trigema & Co
Höhenrausch bietet mittlerweile auch Mund- und Nasenmasken an. Die sehen nicht nur ziemlich stylisch aus. Ihr könnt sie auch prima zum Laufen bei eisigen Temperaturen verwenden.
Auch TRIGEMA stellt wiederverwendbare Behelfs-Mund-und-Nasenmasken her.
Der spanische Hersteller LURBEL, der normalerweise Trailrunning-Kleidung produziert, stellt jetzt ebenfalls provisorische Atemschutzmasken her.
Umfunktionierte Schnorchel-Masken werden zu Beatmungsgeräten
Auch die dringend benötigten Beatmungsgeräte sind in vielen Ländern bereits Mangelware und nicht in ausreichender Stückzahl verfügbar.
Italienische Mediziner*innen kamen nun auf die Idee, Sportausrüstung umzufunktionieren. So wird aus einer Schorchelmaske kurzerhand ein provisorisches Beatmungsgerät.
Die Umfunktionierung wird durch moderne Technik möglich: Mit Hilfe eines 3D-Druckers wird ein Spezialventil gefertigt. Dieses wird an die Stelle angeschlossen, wo normalerweise der Schorchel an der luftdichten Gesichtsmaske sitzt.
*Kein Gewähr auf Tauglichkeit.