Wie verhält man sich beim Wettkampf richtig? Was geht gar nicht? Achilles-Running-Leser Martin Klein hat die nervigsten Verhaltensweisen aufgeschrieben und einen einfachen Läufer*innen-Knigge zusammengestellt. Benimm-Do’s und vor allem Don’ts beim Marathon.
Die Pulsuhr piepen lassen
Schon mal neben jemandem gelaufen, die*der nicht in der Lage war, der Pulsuhr das Piepen beim Überschreiten der Herzfrequenz-Grenze abzugewöhnen? *Miep – Miep -Miep – Miep* … bei jedem Schritt! Und du kommst nicht weg, weil du ja selber an der Grenze läufst. Aber langsamer laufen kommt überhaupt nicht infrage – und schneller laufen ist natürlich auch so ein Problem.
Abhilfe: Bei GPS-Uhrenkauf Handbuch lesen – vor dem Lauf. Alternative: Die Pulsuhr an der nächsten Wasserstelle in Gatorade versenken.
Auf die Strecke spucken
Wer läuft, muss spucken. Weiß auch nicht, warum, aber es ist so. Die wertvolle Flüssigkeit, mühsam an der letzten Wasserstelle aufgenommen, wird achtlos wieder ausgerotzt. Kein Problem, solange man alleine läuft. Ein echtes Problem, wenn mir im Wettkampf mein*e Nachbar*in die Suppe direkt auf den Schuh spuckt.
Abhilfe: Am Streckenrand in die Büsche rotzen, dabei auf Zuschauer*innen achten! Alternative: Runterschlucken.
Kopfhörer beim Wettkampf tragen
Geht gar nicht! Das ist eine Beleidigung für die Zuschauer*innen, die extra an die Strecke gekommen sind, um dich anzufeuern. Und du rennst da mit “iPod-Bumm-Bumm” durch die Gegend. Wenn du die Zuschauer*innen nicht brauchst, dann bleib weg und renne weiter alleine durch den Wald.
Abhilfe: iPod und Kopfhörer zu Hause lassen, Atmosphäre beim Rennen genießen. Alternative: keine!
Im Windschatten laufen
Treten meist nur im Training auf. Laufen zwei Meter hinter dir und kleben an deinen Fersen. Schneller laufen geht oft nicht, weil sie dann auch beschleunigen. Langsamer laufen bringt auch nix, weil sie zu feige sind zu überholen.
Abhilfe: keine Ahnung. Alternative: Schneller werden. Brutal schneller. Schneller als jede*r Verfolger*in.
An der Wasserstelle stehen bleiben
Kennt auch jede*r: Wenn dein Vordermann oder deine Vorderfrau die Wasserstelle endlich erreicht hat, greift er*sie sich einen Becher und bleibt stehen. Geschafft. Wasser. Trinken. Der Rest der Welt ist sowas von egal, dass er*sie es nicht einmal richtig merkt, wenn du ihn*sie über den Haufen rennst. Warum setzt in dieser Situation das Läufer*innen-Gehirn aus?
Abhilfe: Trinken üben! Langsam weiterlaufen! Alternative: Hinter der Wasserstelle an der Seite stehen bleiben und dort trinken.
Quer über die Strecke laufen
Das ist so ähnlich wie das Wasserstellen-Phänomen. Sobald die Liebste vom Rand der Strecke ihren Helden ruft, setzt das Läufer*innen-Gehirn aus. Der Held wendet den Kopf zur Liebsten, sieht ihr liebliches Gesicht (und die hochgereckte Powerdrink-Flasche) zweieinhalb Meter links hinter sich und stoppt brutal ab.
Jetzt nur keine Zeit verschenken! Also gegen den Strom der Läufer*innen quer rüber zur Liebsten. Das muss jetzt sein, das geht nicht anders, dies ist die einzige Chance, die Liebste zu begrüßen!
Abhilfe: Schon vor dem Lauf einen festen Treffpunkt vereinbaren. Da, wo nicht so viel los ist. Alternative: Langsam an die Seite, auf die nachfolgenden Läufer*innen achten, dann zurück gehen.