Musik und Laufen gehört für viele zusammen. Aber so unterschiedlich wie die Musikgenres sind auch die verschiedenen Musik-Lauftypen. ACHILLES RUNNING hat sechs Musik-Lauftypen identifiziert: Bist du der Musik-Marathoni, der Albumsuchti oder hörst du vielleicht gar keine Musik?
1. Die Party-Läufer*innen
Die David Guettas unter den Läufer*innen: Haben erschreckend gute Laune und erschreckend bunte Klamotten an, singen lauthals mit und machen unerwartet große Ausfallschritte. Die Hände trommeln zu Ibiza-Beats und die Kopfhörer sind größer als bei den meisten DJs.
Gern rempeln sie auch unbeholfen andere Fußgänger*innen an – entschuldigen sich aber jedes Mal ganz charmant. An roten Ampeln führen sie kleine Tanz-Choreographien auf, was ihnen einiges an Kleingeld einbringt, weil Passant*innen sie versehentlich für Straßenmusiker*innen halten.
Party-Läufer*innen machen zudem zwischendurch Fitnessübungen auf Spielplätzen und fallen nach 45 Minuten “EDM-Running” (Electronic-Dance-Music-Running) erschöpft auf die Wiese. Nach einem kurzem Power-Nap geht’s weiter in den Club zum Feiern!
2. Die Musik-Marathoni
Musik-Marathoni haben Probleme dabei, dreistündige Playlisten für den “Long Jog” zu erstellen, die auf Dauer nicht nerven und zur Geschwindigkeit passen. Am Ende dauert die Erstellung der Marathontraining-Playlisten länger als das Marathontraining, weshalb die Musik-Marathoni schließlich kapitulieren und ihre alten Radio-Walkmans ausgraben. Da das Radio in Endlosschleife läuft, laufen auch sie oft länger, als der Trainingsplan vorsieht. Immerhin: Die Leistung stimmt am Schluss.
3. Die Techies
Die Techies unter den Musik-Lauftypen: Studieren vor der Wahl des Streaming-Anbieters Stiftung Warentest und entscheiden sich für den Testsieger. Anschließend sortieren sie alle 40 Millionen Songs vom Online-Anbieter, bis ihre Schrittfrequenzen passen.
Die Musik hören sie mit drahtlosen Bluetooth-In-Ear-Sport-Headset-Kopfhörern mit extralanger Akkulaufzeit und Kabel-Fernbedienung, zu denen sie auch die Rezensionen auf ihren Blogs schreiben. Techies haben stets ein Solar-USB-Akku-Powerpack dabei. Man weiß ja nie … Und sie tragen an beiden Armen Klettverschlusstaschen fürs Smartphone: fürs Geschäfts- und Privathandy – und das, obwohl Sonntag ist.
An beiden Geräten laufen verschiedene Running-Apps, zur gegenseitigen Kontrolle. Die GPS-Uhr mit integrierter Herzfrequenzmessung ist brustseitig umgeschnallt. Nur an der Lauftechnik muss noch gearbeitet werden.
4. Die Album-Läufer*innen
Die Album-Läufer*innen hören nicht Musik, weil sie gerne laufen, sondern laufen, um Musik zu hören. Sie haben eine ellenlange Liste von neuen Alben, die sie mal durchhören wollen, aber zu Hause nerven die Kinder und die Partner*innen, und bei der Arbeit die Kolleg*innen.
Die Album-Läufer*innen hängen drei bis vier Jahre hinter den Charts her, weil Joggen so anstrengend ist und sie nicht so oft zum Laufen kommen. Bei Neuerscheinungen bevorzugen sie Alben, die kaum länger als 30 Minuten sind. Und sie hören jedes Album nur bis Track neun, weil sie dann schlapp machen.
5. Die Boxen-Läufer*innen
Die Boxen-Läufer*innen unter den Musik-Lauftypen: eine relativ neue Spezies der Musik-Läufer*innen im urban-hippen Umfeld. Anstelle von Kopfhörern tragen sie eine kleine Minibox mit sich herum. So wie Jugendliche, die auf der Parkbank abhängen. Die Musik ist meist bass- und beatslastig und immer übersteuert.
Die Boxen-Läufer*innen laufen extra langsam, damit sie die Texte besser verstehen (“Put Your Hands Up in the Air”). Die Box muss alle 50 Meter in die andere Hand genommen werden, denn: Sie ist doch schwerer als gedacht. Die größten Probleme: Bluetooth-Konnektivität und geringe Akkuleistung. Sie führen dazu, dass die Boxen-Läufer*innen irgendwann mit Box, aber ohne Musik laufen. Dann wird das Musikgerät zur Hantel umfunktioniert.
6. Die Nicht-Musik-Läufer*innen
Sie fragen sich ständig, warum es alle Welt schafft, mit Musik zu laufen, nur sie nicht. Die Nicht-Musik-Läufer*innen finden keine zum Laufstil passende Musik, weil ihr Laufrhythmus so unrund ist. Beim Laufen gehe es schließlich darum, die Natur und die idyllische Umgebung wahrzunehmen.
Auch deshalb müssen sie erstmal eine halbe Stunde mit dem Auto in den Wald fahren – was sie nervt. Schließlich können sie auch während der Autofahrt keine Musik hören, weil es die Konzentration stört. Irgendwann wird dann doch der Discman fürs Joggen aus der Schublade geholt. Doch aus irgendeinem Grund vertragen sich Laufen und CDs nicht. Das könnte auch am unrunden Laufstil liegen.
Nichts dabei? Dann versuche mal unsere Community-Playlist auf Spotify 🙂