Das Rudergerät ist ein Heimtrainer-Klassiker, der aber mittlerweile in allen Facetten daherkommt. So gibt es mittlerweile Design-Geräte, die sich aufstellen lassen und mit Wasserwiderstand arbeiten. Wir haben einen Sportarzt, eine Trainerin und einen Geräte-Experten befragt, wozu ein Rudergerät gut ist.
Rudern auf dem Rudergerät – das sagt der Geräte-Experte
Ralf Gier, Vertrieb und Marketing Mitarbeiter Cardiofitness, erklärt euch die wichtigsten Dinge über das Rudergerät.
Was ist das?
Das Rudergerät, auch Ruderergometer genannt, ist ein Gerät, bei dem die Bewegung beim Rudern simuliert wird. Über das Display wird der Sportler über die Trainingsdaten wie Schlagfrequenz, Zeit oder zurückgelegte Distanz informiert. Der Widerstand wird über Luft, Wasser oder Magnet erzeugt.
Wie geht’s?
Da die Ruderbewegung keine Alltagsbewegung ist, gehört eine kleine Anleitung zum Start des Trainings dazu. Im Groben kann man die Bewegung in die Erholungsphase und Zugphase einteilen. Erstmal setzt man sich auf den Sitz und fixiert die Füße auf dem Fußbrett.
Beim Start versucht man so nah wie möglich nach vorne zu kommen (eine Frage der Beweglichkeit und des Wohlstandbauchs). Der erste Impuls erfolgt aus den Beinen und wenn die Hände nahe den Knien sind, ziehen diese mit.
Das Ziel der Arme ist ca. das Brustbein. Ungeübte sollte die Oberkörperbewegung nur bis zur Senkrechten durchführen. Ist man erfahrener, kann man auch in die Hyperextension (Überstreckung) gehen und so die Rückenstreckmuskulatur noch besser trainieren.
Wofür ist es gut?
Ein Rudergerät ist in erster Linie ein hervorragendes Ausdauergerät. Bei der Ruderbewegung werden bis zu 84 Prozent der Gesamtmuskelmasse trainiert. Gerade die Stärkung des Rückens und der Rückenstreckmuskulatur macht ein Rudergerät so attraktiv.
Unsere Gesellschaft leidet an Rückenbeschwerden, die meist durch Immobilität und zu viel Sitzen hervorgerufen werden. Diesem Bewegungsmangel und die damit verbundenen Haltungsschwächen kann durch regelmäßiges Rudern entgegen gewirkt werden.
Für wen ist das Rudergerät geeignet?
Ein Rudergerät ist ein perfektes Fitnessgerät für jeden, der seine Ausdauer umfassend trainieren möchte. Zudem ist ein Rudergerät das richtige Fitnessgerät für alle, die Ihre Körperhaltung verbessern und die Rückenmuskulatur stärken möchten.
Was muss ich beim Kauf beachten?
Der Sitz sollte nahezu widerstandlos auf der Sitzschiene gleiten. Die Sitzschiene muss lang genug sein, um die Bewegung vollständig durchführen zu können. Das Widerstandssystem ist etwas Geschmackssache wobei ich den Wasserwiderstand dem Luft- und Magnetwiderstand bevorzuge, da er meines Erachtens die kompletteste Kraftkurve bietet.
Was sind die Nachteile?
Sehr spitzer Kniewinkel, somit für Personen mit Knieproblemen nur bedingt geeignet.
Was ist besonders?
Die Rudergeräte mit Wasserwiderstand vermitteln ein ganz besonderes Trainingsgefühl und Atmosphäre. Das Trainingsgeräusch des Wassers bringt den Flow, der einen einfach mitzieht. Man hat das Gefühl, man rudert im Wasser.
Angeberfaktor in Schulnoten?
Angeberfaktor ist eine glatte 1 – zumindest wenn es ein Gerät wie der WaterRower ist (siehe unten). Er ist ein Hingucker, egal ob in einem Wohnraum oder Fitnessraum. Zudem wächst man beim Training wieder fünf Zentimeter und kann alten Rivalen auf den Kopf spucken.
Mein Modell-Tipp: WaterRower Eiche
Ein WaterRower Eiche ist Fitnessgerät und Design-Objekt in einem. Kaum ein anderes Fitnessgerät zieht die Blicke so auf sich wie das Rudergerät von WaterRower. Gefertigt aus Holz und mit Wasserwiderstand bringt ein WaterRower das authentische Rudergefühl in die eigenen vier Wände.
Der Widerstand baut sich identisch zum Rudern auf Freigewässer auf. Je stärker und schneller der Zug, umso höher der Widerstand/ Trainingsintensität. Man hört das Wasser rauschen! Die tolle Optik plus das zirkulierende Geräusch des Wassers machen das Training zum Erlebnis. Der WaterRower Eiche bietet das beste Preisleistungsverhältnis. Und: Man kann es platzsparend aufstellen.
>> Mehr Info zum WaterRower
Rudern auf dem Rudergerät –? das sagt der Arzt
Fernando Dimeo, Sportarzt am Zentrum für Sportmedizin in Berlin, über die Vorzüge für Läufer und was man beachten sollte.
Macht mich der Rudergerät wirklich fit?
Auf jeden Fall. Das Rudergerät trainiert alle Muskelgruppen ? überwiegend den Oberkörper, aber auch die Beine sind gefragt. Was viele unterschätzen: Auch die Beweglichkeit und Koordination wird geschult. Man beginnt in der tiefen Hocke, streckt die Beine, streckt den Oberkörper, bewegt die Arme und “bückt” sich wieder.
Was bringt es dem Läufer?
Es ist eine gute Ergänzung zum Laufen, weil es andere Muskelpartien als beim Laufsport anspricht.
Was muss ich beachten?
Für Menschen mit Haltungs – oder Rückenbeschwerden, deren Muskeln bereits verspannt sind, könnten sich durch intensives Rudern die Beschwerden vergrößern. Generell gilt bei allem: Das Training muss an das Leistungsniveau angepasst sein.
Rudern auf dem Rudergerät ? das sagt die Fitnesstrainerin
Alex Proehl, Personal Coach, Fitness-, Lauf- und Gesundheitstrainerin, gibt euch wichtige, motivierende und vor allem praktische Tipps und Hinweise für das Training auf dem Rudergerät.
Wozu ein Rudergerät?
Ein Rudergerät ist das “Must have” für zu Hause an Fitnessgeräten, weil: Crosstrainer und Laufband hat ja jeder. Das Rudergerät hat eine schlichte Eleganz. Es ist außerdem platzsparender als die anderen ?Hometrainer”, in der Regel läßt es sich sogar gut von a nach b schieben. Es braucht also keinen Dauerstellplatz.
Aber nur Zum-in-der-Ecke-stehen ist es einfach zu schade. Das Rudergerät ist ein Ganzkörpertrainer! Es ist gleichermaßen für die Damenwelt und die Herren unter uns das non plus ultra. Damen werden es lieben, weil es für die Fettverbrennung super geeignet ist, vor allem weil es mal nichts mit Laufen zu tun hat. Für die Herren ist es perfekt, da das Rudertraining ja nach Intensität Arm, Rücken, Bauch und Beinmuskulatur anspricht. Und für die Damen und Herren gilt natürlich gleichermaßermaßen,
Was muss ich beachten?
Wie bei allen anderen Geräten ist es hier natürlich auch so das man nicht das billigste Gerät nehmen soll. Es gib von einfachen Geräten schon für ca. 90 Euro bis hin zu wasserbetriebenen Geräten bis zu 10.000 Euro alles. Die Billigvariante verspricht nicht all zu viel.
Die Mittelklasse ist das, was man als normales Rudergerät bezeichnen würde. In der Regel sind diese Geräte auch recht geräuscharm. Mein Favorit ist ein wasserbetriebenes Rudergerät. Yes, so eins möchte ich auch mal haben. Warum? Es sieht super edel aus, es ist in der Regel aus Teil- oder Vollholz. Man hat gleich Lust sich draufzusetzen und loszurudern.
Diese etwas teureren Geräte überzeugen nicht nur durch schönes Aussehen – nein das Gefühl beim Rudern ist auch ein anderes. Durch das Wasser erreicht man einen natürlichen Widerstand wie auf einem Fluss bzw. offenen Gewässern. Zum anderen ist es so das der Sitz auf dem Schlitten stabiler ist und er besser gleitet. Durch das Wassergeräusch hat man gleichzeitig auch noch den Eindruck, dass man in der freien Natur rudert, und es wirkt beruhigend.
Wie soll ich am Anfang trainieren?
Beim Trainieren ist es abhängig davon was ist erreichen möchte. Möchte ich einfach ein bisschen rudern, um meinen Kreislauf in Schwung zu bringen? Dann reicht es aus drei Mal die Woche 30 Minuten gemütlich zu rudern. Wenn ich es in meinen Trainingsplan einbaue, dann sollte sich die Intensität und der Umfang anpassen.
Typische Fehler?
Beim Rudern ist die Ausführung und die Haltung wichtig. Ein gerader Rücken kann hier sehr entzücken. Bitte keinen Buckel auf dem Gerät machen. Die Füße gut in die Halterung einspannen und den Knüppel zum Ziehen nicht aus den Augen verlieren.
Bein Bewegungsablauf ist drauf zu achten, dass das Seil erst ganz durchgezogen wird, wenn die Beine fast wieder gestreckt sind. Nur so bekomme ich auch Kilometer auf die Uhr und spreche die wichtigen Muskelgruppen an.
Wie vergrößere ich den Spaßfaktor?
Spaßfaktor bringt das Gerät fast schon von alleine mit sich. Da es geräuscharm ist, kann ich dabei gut Musik hören oder auch Fernweh schauen. Um etwas Bewegung in die Sache zu bringen rudert man z.B. 500 m, macht dann 20 Liegestütze, dann wieder 500 m rudern, 20 Trizeps Dips, wieder 500 m rudern und dann 20 Ausfallschritte usw. Sei kreativ beim Training.
Rudern auf dem Rudergerät ? das sagt Achim Achilles
Wie erkläre ich es meinem Partner?
Das ist einfach. Eins dieser wasserbetriebenen Rudergeräte aus Holz hat auch für Frauchens Auge seine Daseinsberechtigung. Allein schon, weil es das auch bei Manufactum gibt. Sieht aufgestellt aus wie ein Design-Folterinstrument, aber wie ein freundliches. Wenn man draufsitzt, losrudert und das Wasser rauscht – fühlt sich an wie Training im Urlaub.
Wo hinstellen?
Das gute Stück gehört unbedingt ins Wohnzimmer, kann aber auch leicht hin- und herverschoben werden. Und aufgestellt nimmt es kaum Platz weg. Ob Mona was dagegen hat, wenn wir das gute Stück mit in den Urlaub nehmen?
Wie vermeide ich, dass es verstaubt?
Das Ding verstaubt nicht. Es ist doch erstaunlich, wie motivierend das Geräusch von Wasser ist. Man sitzt drauf und will nicht aufhören zu rudern. Außerdem fühle ich mich irgendwie männlich, wenn ich literweise Wasser durch die Gegend schiebe.