Lazy Weekend? Pustekuchen. Während viele am Wochenende gemütlich auf der Couch entspannten und vielleicht den einen oder anderen Serien-Marathon hinter sich haben *hust* waren andere etwas fleißiger. Anders gesagt: Es wurden Rekorde gebrochen und unfassbare Leistungen vollbracht.
Deutscher Doppelsieg auf Hawaii: Anne Haug und Jan Frodeno gewinnen den Ironman
3,8 Kilometer Schwimmen, 180 Radfahren und weil das noch nicht reicht, am Ende ein Marathon. Das ist die Triathlon-Langdistanz. Das ist der Ironman. Der wohl weltweit bekannteste Triathlon der Welt hatte am vergangenen Wochenende seine Weltmeisterschaft auf Hawaii. Wer sich dafür qualifiziert gehört zu den ganz Großen, und wer ihn gewinnt, zum sportlichen Adel. Am Wochenende haben Jan Frodeno und Anna Haug genau das geschafft.
Es war erst ihr vierter Ironman. Trotzdem gewinnt Anne Haug am Wochenende auf Hawaii und ist die erste deutsche Frau, die die Weltmeisterin in Kona wird. In 8:40:10 Stunden beendete die 36-Jährige das mythenumwobene Rennen. Und das als drittschnellste Frau in der 41-jährigen Geschichte des Wettkampfs.
Etwa eine Stunde schneller, lief Jan Frodeno in 7:51:13 Stunden über die Zielgerade. Damit brach er Patrick Langes Streckenrekord, der bisher bei 7:52:39 Stunden lag. Nach seinem Ermüdungsbruch 2017 ein unfassbarer Erfolg!
Aber das war bei Weitem nicht alles, was am Wochenende in der Laufszene passierte.
Kenianische Schnelligkeit: Kosgei und Kipchoge unaufhaltsam
Da ist zum einen Brigit Kosgei, die beim Chicago-Marathon den 16 Jahre alten Weltrekord der Britin Paula Radcliffe knackte. Bei ihrem zweiten Sieg in Chicago lief die 25-jährige Kenianerin in 2:14:04 ins Ziel. Das ist über eine Minute schneller als der vorherige Weltrekord von Paula Radcliff.
Das war aber nicht der einzige Kracher am Wochenende. In, aufgepasst, 1:59:40 Stunden lief Eluid Kipchoge die 42,195 Kilometer in Wien. Das ist eine Pace von 2:50 Minuten pro Kilometer. Knapp 42,2-mal. Unfassbar. Was er dafür brauchte? Den Multi-Milliardär Jim Ratcliffe, der mit seinem umstrittenen Chemieunternehmen Ineos das Unterfangen sponserte und so einen rießigen PR-Coup landete. Außerdem insgesamt 41 Pacemaker, die ihm halfen, die fast schon unerreichbar geglaubte Zwei-Stunden-Marke zu knacken.
Als offizieller Weltrekord wird der Lauf allerdings nicht anerkannt, da er unter “Laborbedingungen” stattfand. Unter anderem wechselten die Pacemaker sich regelmäßig ab, sodass Kipchoge permanent im Windschatten laufen konnte. Immer sechs Tempomacher liefen bei ihm. Die Verpflegung gab es nicht an Verpflegungspunkten, sondern wurde ihm bei Bedarf gereicht. Außerdem zeigte ihm ein Auto via Laser die optimale Strecke an.
Wahnsinns-Leistungen!
Bei so viel Leistung und Emotionen bleibt uns nur noch zu sagen: Wir ziehen den Hut und verneigen uns. Trommelwirbel, Applaus und digitales Konfetti.