Den Füßen wird beim Laufen einiges abverlangt. Nicht selten sind Blasen, Verspannungen der Muskulatur und überstrapazierte Sehnen das Ergebnis. Schmerzen lassen nicht lange auf sich warten. Doch das muss nicht sein. Mit einer sinnvollen Vorgehensweise und praktischen Tipps erhalten die Füße ausreichend Entspannung.
Der perfekte Schuh
Es liegt nahe, dass Läufer*innen der Auswahl ihrer Sportschuhe die größtmögliche Aufmerksamkeit schenken sollten. Schließlich ist das Schuhwerk der wichtigste Ausrüstungsgegenstand.
Es ist elementar, dass die Formgebung bestmöglich zum Fuß passt. Ansonsten sind Blasen, Druckstellen und Verkrampfungen programmiert. Und obwohl es keine pauschale Antwort auf die Frage gibt, welcher Schuh optimal ist, lässt sich eines klarstellen: Die Investition in Modelle von erfahrenen Sportbekleidungsherstellern lohnt sich fast immer.
Anders als bei billigen Produkten aus dem Supermarkt, die ganz nebenbei viel zu billig verkauft werden, entwickeln Marken wie New Balance, Altra oder Asics ihre Materialien und ergonomischen Formen kontinuierlich weiter. Mit innovativen Ausführungen speziell für Läufer*innen macht Laufen einfach mehr Spaß und die Füße danken es ebenfalls, weil sie deutlich besser entlastet werden.
Und wer im Internet bei Portalen wie zum Beispiel Schnäppchenfuchs ein wenig nach Rabattaktionen Ausschau hält, kann bei Adidas und Co. bequem von Vergünstigungen profitieren und gute Laufschuhe preiswerter ergattern. Das Modell vorm Vorjahr tuts auch.
Ob für gesundes Laufen Einlagen erforderlich sind, muss individuell geklärt werden. Hier lohnt sich ein Besuch beim Orthopäden.
Die richtigen Socken
Die Bedeutung der Strümpfe wird beim Laufen leider noch immer von vielen massiv unterschätzt. Dabei spielen sie in Bezug auf Blasenbildung eine große Rolle. Feuchtigkeit trägt grundsätzlich zur Entwicklung von Blasen bei.
Herkömmliche Baumwollsocken sind zum Laufen nur bedingt geeignet, weil das Naturmaterial sich mit Schweiß vollsaugt und nur langsam trocknet. Sind die Socken einmal nass, ändert sich daran während des Laufs nicht mehr viel. Funktionssocken sind häufig aus Materialkombinationen gefertigt und gleichen derartige Nachteile gekonnt aus. Generell sollten Laufsocken mindestens folgende Faktoren aufweisen:
- kaum Nähte
- reichen über die Knöchel
- sind rutschfest und dünn
Läufer*innen, die trotz hochwertiger Strümpfe und Schuhe zu Blasen neigen, können mit Pflegeprodukten vorbeugen. Beispielhafte Empfehlungen, um die Reibung zu mindern:
- Blasen-Schutz Gel
- Hirschtalg
- Vaseline
Ist es zu spät und eine Blase längst im Anmarsch, gibt es moderne Blasenpflaster, welche die Heilung beschleunigen und den Schmerz lindern. Unter anderem sind in Apotheken und Drogerie-Märkten unterschiedlich große Blasenpflaster erhältlich. Sie sind bakterien- und schmutzabweisend, wasserfest und nutzen die körpereigene Feuchtigkeit zur Wundheilung.
Untergründe abwechseln
Wird ausschließlich auf Asphalt trainiert, bedeutet das für die Füße und den Bewegungsapparat Höchstleistungen. Deutlich angenehmer, wäre es den Untergrund gezielt zu wechseln. Generell gelten Waldwege als ideal, weil sie vergleichsweise weich sind und gleichzeitig die Koordination fordern.
Wurzeln und sonstige Unebenheiten erfordern maximale Konzentration und die Füße müssen sich anpassen. Aber auch Gras-, Kies- oder Asphalt-Abschnitte sollten ins Training integriert werden. Die Abwechslung beugt einseitiger Belastung vor.
Nägel und Hornhaut
Zu lange und allgemein falsch geschnittene Fußnägel sind eine häufige Ursache für schmerzende Füße. Auch Infektionen können die Folge sein, wenn Nägel einwachsen, zu kantig geschnitten werden oder überstehen.
Läufer*innen, egal ob Profi oder Freizeitjogger*innen, die sich die richtige Fußpflege nicht zutrauen, sollten sich eine professionelle Behandlung gönnen und von den Expert*innen lernen.
Die Hornhaut übernimmt beim Laufen eine entscheidende Schutzfunktion. Zwar ist ein Übermaß nicht förderlich, zu viel davon darf aber auch nicht entfernt werden. Für die schonende Pflege sind Bimssteine ideal.
Massagen
Eine professionell ausgeführte Fußmassage kann wahre Wunder wirken. Aber auch die eigenhändig durchgeführte Massage ist hilfreich. Hierbei ist es wichtig, auf den eigenen Körper zu hören und nur so viel Druck auszuüben, wie tatsächlich guttut.
Der Wechsel zwischen kaltem und warmem Wasser fördert die Durchblutung in Füßen und Beinen und sollte zum täglichen Ritual gehören. Eine weitere Wohltat ist Barfußlaufen. Nicht nur die Abwesenheit von Schuhen tut gut, sondern auch das Wahrnehmen der direkten Verbindung zwischen Fuß und Boden.
Zudem lässt sich das tägliche Pflegeprogramm im Badezimmer für ein kräftigendes Mini-Training für die Füße nutzen. Mehrfaches Wippen beim Zähneputzen spricht die Waden an und der Mittelfuß wird mit einem Ballkissen trainiert. Einige Yoga-Übungen kommen der Fußmuskulatur gleichermaßen zugute.
Alles rund um Füße auf die Ohren
Alles, was man Zuhause effektiv und auch gut nebenbei für die Füße machen kann, erklärt auch Dr. Pouria Taheri in unserer Podcast-Folge: Foot & Ankle.