Laufen ist toll. Laufen macht Spaß. Dennoch sollten wir uns hin und wieder anderen Sportarten widmen. Warum das so ist und welche Ausgleichssportarten besonders gut sind, weiß unsere Redakteurin Anna.
Wann hast du das letzte Mal etwas anderes gemacht als laufen? Du kannst dich nicht erinnern? Spätestens dann ist es höchste Zeit mal etwas anderes zu auszuprobieren, als deine Schuhe zu schnüren und stundenlang Kilometer zu jagen. Denn Ausgleichsport ist nicht nur gut für den Körper, sondern auch gut für den Kopf.
Sogar Profi-Athlet*innen machen Ausgleichssport
Selbst Profi-Athlet*innen setzen darauf, gehen Golfen und Bogenschießen. Etwa Joachim Löw ließ die Fußballnationalmannschaft etwas anderes tun als kicken. Vor dem EM-Halbfinale 2008 durften seine Jungs sich zwischen Tennis, Wasserball, Yoga und einer Bike-Tour entscheiden. Das Ziel: Den Kopf für das Spiel freibekommen und mal abschalten. Und sind wir mal ehrlich, was für Fußballer*innen gut ist, kann für Läufer*innen nicht falsch sein.
Die Vorteile von Abwechslung
Das gilt übrigens nicht nur kurz vor großen Events. Regelmäßiger Ausgleichssport hat viele Benefits: Man schult koordinative Fähigkeiten, spricht andere Teile der Muskulatur an und muss sein Hirn mal wieder anschalten. Newsflash: Nicht jeder Sport verlangt stumpfes Ein-Bein-Vor-Das-Andere-Setzen. Soll heißen, nicht alle Bewegungen sind schon automatisiert und man muss sich an Neues erstmal herantasten. Das schult wiederum das zentrale Nervensystem, denn die neuen Nervenbahnen für andere Bewegungen müssen erstmal gebaut werden.
So stellt ihr langfristig sicher, dass ihr dynamisch und agil bleibt und ihr euch körperlich und geistig weiterbildet. Und mal ehrlich, irgendwann braucht man auch eine Pause von diesem Geradeauslaufen. Aber wo anfangen? Wir stellen euch jetzt fünf Sportarten vor, die besonders geeignet für Läufer*innen sind.
1. Wer trotzdem die Ausdauer schulen möchte: Schwimmen
Schwimmen gilt als eine der gesündesten Sportarten. Nicht nur, weil man das Herzkreislaufsystem fördert, Muskeln aufbaut, die Wirbelsäule entlastet und Gelenke schont. Laut einer Fallstudie, die 2018 im British Medical Journal veröffentlich wurde, wird dem regelmäßigem Schwimmen im Freiwasser eine anti-depressive Wirkung nachgesagt. Wow. Also packt die Badesachen ein und los geht’s an den nächsten See.
2. Für Qualitätsmuskeln: Klettern
Deine Beinmuskulatur ist ausgeprägt, aber deine Arme sehen aus wie Lauch? Dabei ist Armmuskulatur wichtig für die Armarbeit. Schon mal von Läuferdreieck gehört, oder? Und überhaupt, Muskeln sind immer gut. Also warum nicht mal eine Boulder- oder Klettereinheit einlegen? Dabei trainierst du den ganzen Körper, denn beim Klettern brauchst du jeden Muskel.
Schön daran ist, dass du bei regelmäßigem Klettertraining keine aufgeblasenen Muskeln, wie die Pumpenden aus dem Fitnessstudio entwickelst – Nein! Hier legst du dir drahtige Qualitätsmuskeln zu, die zwar nicht ganz so beeindruckend aussehen, aber dafür viel mehr können. Denn Klettern setzt intra-muskuläre Koordination, also die Art von Koordination mit der du deine Muskeln effektiv einsetzen kannst, quasi voraus. Toller Ausgleichssport!
3. Für mehr Flexbilität: Yoga
Wer kennt nicht diese*n eine*n Läufer*in in seiner Laufgruppe, die ständig verträumt solche Sätze wie „Yoga hat mein Leben verändert“ raushaut? Richtig. Wahrscheinlich niemand. Die biegbaren Genoss*innen sind oft weniger verletzungsanfällig, ausgeglichener und strahlen dieses gewisse “Je ne sais quoi” aus.
Innere Ruhe und Dehnbarkeit – das verspricht Yoga und wird sogar in der Medizin als positiv für Körper und Geist bezeichnet. Durch die Kombination aus Dehnen, Kräftigung, Atemübungen und Meditation deckt ihr gleich verschiedene Bereiche ab. Ja, es ist schwer die Beine mal still zu halten bzw. den Umkreis von ein paar Zentimetern nicht zu verlassen. Aber es lohnt sich. Am Ende könnt ihr länger belasten, weil ihr mental und physiologisch besser aufgestellt seid, als wenn ihr nur lauft.
Wir haben sogar eine Yoga-Session, die ihr gleich ausprobieren könnt.
4. Um dich abzureagieren: Boxen
Wer gerne läuft um Dampf abzulassen, sollte diese Sportart versuchen. Auf so einen Sack einzudreschen, kann ganz schön erleichternd und ziemlich anstrengend sein. Der schöne Nebeneffekt: Muskelaufbau, koordinative Schulung und Ausdauer werden auch hier trainiert. Und mal ehrlich, wer wollte nicht schon immer mal Rocky sein?
5. Um noch weiter zu kommen: Fahrradfahren
Sport und Abschalten heißen für dich rauszukommen? Das war auch deine Motivation um zu laufen. In diesem Fall fühlt sich natürlich jede Fitnessbude an wie ein Käfig. Verständlich. Vielleicht ist dann Fahrradfahren als Ausgleichssport genau das richtige für dich? Da kommst du noch weiter, schonst im Idealfall deine Gelenke und kannst schon bald daran denken, einen Triathlon zu probieren. Natürlich nur, wenn du auch hin und wieder ins Wasser springst.