Laufen ist gesund. Das behaupten zumindest viele Läufer*innen. Eine Studie des University College London zeigt jetzt, dass das Training auf einen Marathon die Arterien verjüngen kann.
Die Zeit läuft. Nicht nur auf der Laufuhr. Jede Sekunde altern wir. Furchen ziehen sich durch unsere Pfirsichhaut wie Krater. Schleichend. Unaufhaltsam. Selbst die Palette an Hautcremes hilft nicht. Botox? Angst vor Nadeln. Und überhaupt, das Elixier für ewige Jugend muss erst noch erfunden werden.
Aber wie sieht es eigentlich mit dem körperlichen Verfall aus? Hier haben wir eine gute Nachricht: Ja, da gibt’s etwas. Das ist aber anstrengend und nicht ganz so einfach. Na, habt ihr es schon erraten? Ganz genau!
Marathon laufen macht jünger. Zumindest die Arterien.
Das haben Forscher*innen des University College London jetzt in einer Studie nachgewiesen. Das Schöne: Diese Erkenntnis bezieht sich nicht nur auf Top-Athlet*innen, sondern gerade auch auf ältere und langsamere Läufer*innen. Selbst wenn diese ein vergleichsweise geringes Trainingspensum haben.
Marathon laufen macht die Arterien elastischer
Die Wissenschaftler*innen konnten zeigen, dass das Training und Beenden eines Marathons positive Auswirkungen auf den Blutdruck und die Elastizität von Arterien hat.
Im Alter versteifen selbst bei gesunden Menschen die Arterien immer mehr. Das heißt, sie können sich nicht mehr so weit dehnen. Das wiederum wirkt sich auf den Bluttransport aus, denn Blut staut sich mit zunehmendem Alter an den versteiften Gefäßwänden. Dadurch steigt der Blutdruck. Das hat Auswirkungen auf Organe, wie Herz, Nieren und das Gehirn.
Jungbrunnen Laufen
In der Studie konnten die Forscher*innen beobachten, dass die Blutgefäße der 140 Teilnehmenden, um etwa vier Jahre verjüngt wurden. Die Wissenschaftler*innen untersuchten dabei Menschen, die angegeben hatten, kaum Sport zu machen und zum ersten Mal einen Marathon zu laufen.
Die Teilnehmer*innen wurden vor Beginn ihres Trainings genau unter die Lupe genommen. Sie unterzogen sich dabei verschiedene Gesundheitsuntersuchungen und Fitness-Tests. Außerdem wurde die Flexibilität der größten Schlagader, der Aorta, überprüft. Keine*r der Teilnehmer*innen hatte eine Vorerkrankung am Herzen oder ernstzunehmende gesundheitliche Probleme.
Dann ging es los mit der Marathon-Vorbereitung. Sechs Monate lang trainierten die Teilnehmenden nach ihrem eigenen Trainingsplan. Am Ende liefen 136 von ihnen die 42,195 Kilometer in etwa 4:30 bis 5:30 Stunden.
Besonders ältere Männer können ihre Arterien verjüngen
Etwa zwei Wochen nach dem gelaufenen Marathon waren sie zurück im Labor und die Forscher*innen stellten fest, dass die Arterien – besonders die Aorta – elastischer waren. Die Gefäße hatten sie um etwa vier Jahre verjüngt. Besonders auffällig: Altere, männliche Teilnehmer und insgesamt langsame Teilnehmer*innen erzielten den besten Effekt.
Dem Alter davon laufen
Also beim nächsten Mal, wenn wieder mal pauschal behauptet wird, dass Marathon laufen ungesund sei, zitiert ihr einfach die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse. Ein schöner Gedanke, dass man dem Alter zumindest ein bisschen davon laufen kann. Wortwörtlich.