Wer hat nicht schon mindestens einmal über eine radikale Umstellung seiner Ernährung nachgedacht? “Ab morgen ernähre ich mich ausschließlich gesund”, ist zwar leicht gesagt, in der Praxis aber durchaus eine Herausforderung. Oft fehlt das nötige Wissen, um eine Ernährungsumstellung richtig anzugehen. Ein erfolgreicher Start beginnt im besten Fall mit einer Entgiftung.
Eine Ernährungsumstellung kann viele Gründe haben. Die einen möchten etwas weniger Fleisch, dafür mehr Obst und Gemüse essen. Die anderen wollen gänzlich auf Fleisch verzichten und wechseln zum Veganismus. Vegane Ernährung kann recht kompliziert sein, da man nicht nur komplett auf Fleisch, sondern auch auf Eier und Milchprodukte verzichten muss. Vegetarier*in zu werden, ist hingegen vergleichsweise einfach und kann mit ein wenig Durchhaltevermögen und der Befolgung einiger nützlicher Tipps problemlos gelingen.
Doch egal, für welche Ernährungsweise man sich entscheidet, eine Umstellung sollte nach Möglichkeit immer mit einer Entgiftung begonnen werden – die Jahreszeiten Frühjahr oder Herbst sind dafür am besten geeignet. Nach vier bis sechs Wochen Entgiftung dürfte eine Ernährungsumstellung spürbar schneller und leichter gelingen.
Mit “Entgiftung” ist im Übrigen nicht gemeint, dass man wortwörtlich Gift im Körper hat. Der Begriff soll lediglich andeuten, dass man die Dinge, die den Körper unnötig belasten, erst einmal weglässt oder ersetzt, ähnlich wie beim Fasten.
Erfolgreich entgiften
Eine ungesunde Lebensweise, Stress sowie schädliche Umwelteinflüsse können unseren Körper mit Toxinen belasten. Dadurch können Symptome wie Müdigkeit, Verdauungsprobleme, Völlegefühl und Reizbarkeit auftreten.
Eine Entgiftung hilft dem Körper, sich von schädlichen Stoffen zu befreien. Entgiftet werden dabei nicht nur der Darm, sondern auch Nieren, Leber und Haut. Während der Entgiftungsphase sollte man unbedingt viel Flüssigkeit zu sich nehmen. Stilles Mineralwasser, Kräutertees und warmes Wasser sind die erste Wahl. Auf Getränke mit Kohlensäure – insbesondere solche, die Zucker enthalten – sollte man in dieser Zeit besser komplett verzichten. Auch Früchte- und Gemüsesäfte können den Entgiftungsprozess unterstützen, sofern sie verdünnt werden.
Um den Darm mit wichtigen Ballaststoffen zu versorgen, sollten während der Entgiftung ausreichend Hülsenfrüchte, Getreide, Gemüse und Obst verzehrt werden. Um den körpereigenen Säure-Basen-Haushalt auszubalancieren, eignen sich beispielsweise Karotten, Rüben, Kohl, Sellerie, Gurken, Spinat und Zwiebeln. Auf den Konsum von rotem Fleisch, frittierten Lebensmitteln, raffiniertem Zucker sowie Milch und Eiern sollte möglichst verzichtet werden.
Verbotene Lebensmittel in dieser Zeit sind Koffein, Hefe, Alkohol und Schokolade. Diese Nahrungsmittel sollte man auch nach der Entgiftung nur in Maßen genießen. Um erfolgreich Toxine aus dem Körper auszuleiten, kann der Verzehr von Kräutern und Wildpflanzen sinnvoll sein.
Milchsäurebakterien: die fleißigen Helfer
Jeder Mensch beherbergt in seinem Darm eine Vielzahl verschiedener Bakterien, die unerlässlich für die Gesundheit der Darmflora sind. Besonders wichtig sind die sogenannten Milchsäurebakterien. Werden diese positiven Bakterien zerstört, kann der gesamte Darm aus dem Gleichgewicht geraten.
Mögliche Folgen sind ein geschwächtes Immunsystem, Verdauungsprobleme und ein allgemeines Unwohlsein. Deshalb ist es während einer Entgiftung enorm wichtig, die Milchsäurebakterien im Körper zu stärken. Dies kann zum Beispiel durch Lebensmittel wie Sauerkraut, Knoblauch und Bitterkräuter erfolgen. Zusätzlich kann auch die Einnahme von Probiotika sinnvoll sein.