Die Halbmarathon-Saison rückt langsam näher und für viele Läufer:innen heißt es dann wieder in der Vorbereitungszeit: Schneller, ausdauernder, stärker werden. Das klappt aber nur, wenn wir das Training an unseren individuellen Leistungsstand anpassen – und hier kommt die Leistungsdiagnostik ins Spiel. Wie genau uns das weiterhilft, besser und effektiver zu trainieren, verrät uns in dieser Podcastfolge Lauftrainer Björn Andressen. Er erklärt nicht nur, wie eine Leistungsdiagnostik konkret abläuft – sondern vor allem auch, wie wir die Ergebnisse am Ende für unser Training nutzen können.
Was ist eine Leistungsdiagnostik und für wen eignet sie sich?
Unter den Begriff Leistungsdiagnostik fallen viele verschiedene Tests, darunter auch beispielsweise der Cooper-Test, den viele aus den Schulzeiten kennen. Auch das Absolvieren eines Marathons ist in gewissem Maße wie eine Leistungsdiagnostik. Doch für uns Läufer:innen ist der Laufbandstufentest, über den wir in dieser Folge sprechen, der wichtigste und aussagekräftigste. Er bietet tiefe Einblicke in unsere körperliche Verfassung. Eine Leistungsdiagnostik durchzuführen lohnt sich für alle, die konkrete und langfristige Ziele im Sport verfolgen und ihr Training strukturiert angehen möchten. Dabei gibt es keine Altersbeschränkung. Zudem empfiehlt es sich die Leistungsdiagnostik regelmäßig zu wiederholen. Dies ermöglicht, auf den Fortschritt zurückzuschauen und das Training kontinuierlich anzupassen und zu optimieren.
Wie läuft es ab?
Bevor man zur Leistungsdiagnostik geht, gibt es einige wichtige Punkte zu beachten. Zum Beispiel sollte man nicht mit dem Fahrrad anreisen, sich generell ausreichend ausruhen und sicherstellen, dass man gesund ist. Ebenso ist es wichtig, ausreichend zu trinken. Vor und während der Durchführung des Tests sollte man zudem entspannt an die Sache herangehen und sich keinen Druck machen – schließlich handelt es sich nicht um einen Wettkampf. Beachtet man diese Aspekte nicht, könnten die Testergebnisse beeinflussen werden. Verfälschte Werte können dazu führen, dass das Training unnötig eingeschränkt wird.
Vor dem eigentlichen Test gibt es eine Phase des Kennenlernens, in der beispielsweise Fragen zu Lieblingsstrecken und gesundheitlichen Aspekten besprochen werden. Danach begibt man sich auf das Laufband, zudem wird der Laktatwert wird durch einen Einstich am Ohr gemessen. Die Dauer des Tests auf dem Laufband kann jeder relativ individuell bestimmen, denn wie Björn erklärt, kann das Laufen auf dem Laufband für viele (Outdoor-)Läufer:innen unangenehm sein.
Auswertung der Leistungsdiagnostik
Die Auswertung der Leistungsdiagnostik erfolgt unmittelbar nach dem Test. Dabei werden verschiedene Parameter wie zum Beispiel Herzfrequenzwerte und Laktatwerte analysiert, um ein individuelles Trainingsprofil zu erstellen. Die maximale Herzfrequenz ist ein wichtiges Maß und variiert stark von Person zu Person. Sie dient als Grundlage für die Trainingssteuerung und hilft dabei, die optimalen Pulsbereiche für das Training festzulegen. Laktat ist ein Stoffwechselprodukt, das während intensiver körperlicher Belastungen entsteht. Laktat kann jedoch vom Körper recycelt und als Energielieferant genutzt werden. Die Analyse des Laktatstoffwechsels hilft dabei, zu verstehen, wie der Körper Energie gewinnt und wie das Training optimiert werden kann, um beispielsweise Fettreserven effektiver als Energiequelle zu nutzen statt der Kohlenhydrate. Das sind jedoch nur einige der Werte und möglicher Erkenntnisse. In der Podcastfolge erfahrt ihr mehr dazu.
Warum ein Ergometer-Stufentest für Läufer:innen nicht wirklich sinnvoll ist oder welche weiteren Tipps es zur Vorbereitung vor einer Leistungsdiagnostik gibt, erfahrt ihr ebenfalls in der Folge. Wie immer findet ihr die Folge auf Apple Podcasts, Spotify oder überall wo es noch Podcasts gibt.