Eine Woche ist sie nun her, die ISPO 2020. Die große Outdoor-Sportmesse in München. Vorgestellt wurden die neusten Trends, Visionen und Ideen aus dem Draußensportbereich für 2020. Redakteurin Eileen und Produktmanager Namri aus dem Team ACHILLES RUNNING waren vor Ort und haben sich alles angeschaut. Wir berichten über die zwei größten Trends der Messe: Nachhaltigekeit und Carbonplatten.
Eileen besuchte das Laufsymposium, das jedes Jahr von den Kolleg*innen von Runners‘ World veranstaltet wird. Eine ganztägige Neben-Veranstaltung der ISPO, bei der über die neusten Lauf(-schuh)-Trends gesprochen wird. Eine Präsentation reiht sich an die nächste und der ganze Tag wird zum Netzwerken und Austauschen genutzt. Das war spannender als es klingt. Namri ist dagegen im Getümmel der Aussteller*innen auf der Messe verschwunden.
Sowohl auf dem Laufsymposium als auch auf der Messe zeichneten sich zwei Trends ganz klar ab: mehr Nachhaltigeit und mehr Carbonplatten.
Trend 1) Nachhaltigkeit
Da hatten wir anscheinend im Oktober schon den richtigen Riecher *Selbstlob-Modus-off*. Der Wunsch zu mehr Nachhaltigkeit ist auch endlich bei den großen Schuhherstellern angekommen – oder zumindest sagen sie es. Zwei davon sind im Gedächtnis geblieben, die schon direkt gezeigt haben, was Nachhaltigkeit bei Laufschuhen bedeuten könnte.
Veja (gesprochen weschahhh) ist einer von den beiden. Die französische Marke stellt bereits ihre Sneaker vollkommen nachhaltig in Brasilien her und will nun auch auf den Laufschuhmarkt. Die junge Marke launcht mit dem Condor nach eigenen Angaben den „ersten Post-Petroleum“ Laufschuh. Er besteht zu 53 Prozent aus nachwachsenden Rohstoffen und Recyclingmaterial. In ihrer sympathischen Präsentation während des Laufsymposiums gaben sie uns einen groben Einblick in die Herstellung in Brasilien, den hohen Ansprüchen an fairen Löhnen und warum sie keinen Cent für Werbung ausgeben. Den ersten Sneakpeak gibt es im Podcast. Mehr Infos über den Schuh werden folgen.
Ein weiteres Nachhaltigkeits-Highlight war der modulare Laufschuh von Infinite Running. Der junge Schwabe Nico Russ war gefrustet davon, dass nach 1.600 Kilometer der Schuh von oben immer noch gut aussah, aber seine Sohle komplett abgelaufen war. Anstatt zu warten, dass sich wer anderes dem Problem annimmt, beschloss er seinen eigenen Laufschuh zu bauen. Einen Laufschuh, dessen Sohle teilweise ersetzbar ist – eben mit Modulen, die je nach Fußfehlstellung sogar den Laufenden unterstützen können. Looking at you, Plattfuß! Ende März wird der Schuh in verschiedenen Größen mit den Modulen erscheinen. Im Podcast berichtet Namri von seinem ersten Mini-Testlauf.
Nico Russ mit den Prototypen seines modularen Laufschuhs. (Foto: Eileen Amberg) Die einzelen Module sind herausnehmbar.
Trend 2) Carbonplatten
Keine große Überraschung! Alle springen jetzt auf den Carbonplatten-Trend auf. Runners´World-Redakteur Urs Weber sagt zum Beginn des Laufsymposiums, dass er mindestens zwölf Hersteller gezählt habe, die 2020 Schuhe mit Carbonplatten auf den Markt werfen werden. Wir haben es nicht gegengecheckt, aber das Gefühl sagt: es sind bestimmt noch mehr. Sowohl beim Laufsymposium als auch bei der ISPO selbst, hieß es immer wieder: „Wir bringen jetzt einen Schuh mit Carbonplatten raus“.
Einer von ihnen ist der amerikanische Hersteller Under Armour, die sowohl beim Symposium als auch bei einem abendlichen Launch-Event den neuen Schuh Machina mit eben einer dieser Platten vorstellte. Laut Topher Gaylord, Senior VP von Under Armour ist das “der bisher beste Under Armour Laufschuh“. Ob er das wirklich ist, wird nur ein ausgiebiger Test unsererseits entscheiden können. Coming soon!
Aber auch andere Hersteller wollen ihre Läufer*innen mit Carbonplatten zu neuen Bestzeiten verhelfen. Brooks wirft seinen Hyperion Elite ins Rennen.
Auf der Messe hatten wir auch schon die Möglichkeit uns den Endorphone Pro von Saucony anzuschauen. Eine Diskussion zum Schuh findet bereits in der Facebookgruppe Laufschuhfreaks statt.
Es bleibt spannend zu sehen, welche Marken auf dem Markt der Carbonplatten durchsetzen werden. Und vor allem sind wir gespannt, was in Zukunft in Sachen Nachhaltigkeit auch wirklich umgesetzt wird.
Mehr Eindrücke von der ISPO bekommt ihr hier in unserer Instagram-Story.
