Ja, wir laufenden Menschen sind so ein eigenes Völkchen. Freuen uns über kühle Temperaturen im Sommer, Nieselregen an Wettkampftagen und brauchen für unterschiedliche Schuhe je nach Terrain, Windrichtung und Luftfeuchtigkeit. Wir denken halt etwas anders.
Im Rennen: „Ich sterbe.“ Nach dem Rennen: „Ich hätte noch mehr gekonnt.“
Vielleicht, ja ganz vielleicht, hätte ich zwischen Kilometer 3,6 bis 3,8 und zwischen 7,25 und 7,89 einen Tacken schneller laufen können. Bestimmt.
Was nicht bei FB/ IG gepostet wurde, hat nie stattgefunden.
Wie überall im Leben, brauchen wir hier auch Beweise.
Eine extra Runde laufen, weil man nicht nach 9,89 km aufhören kann.
Wie will man denn sonst auch seinen Laufkumpels von dem Lauf erzählen? „Ich habe heute Morgen ‘nen Zehner gerissen“ wäre dann ja vollkommen gelogen.
Der Marathon war schrecklich. *Meldet sich direkt für den nächsten an.
Weil der nächste bestimmt viel besser wird. Ich kann dann mehr trainieren, mich besser ernähren und werde bestimmt auch mehr schlafen.
Du zahlst für ein Rennen, was die gleiche Strecke hat, die du sonst immer kostenlos laufen kannst.
Dafür bekomme ich aber eine Medaille, oder?
Nein!
Dann eine Urkunde?
Nein!
Wenigstens professionelle Zeitnahme per Chip?
Nein!
Ähm… egal, Hauptsache Wettkampf!
Ein schlechter Lauf ist besser als gar kein Lauf.
Immerhin bin ich mehr gelaufen als alle, die zu Hause auf der Couch geblieben sind.
Mehrere tausend Euro zahlen, um am anderen Ende der Welt 42 km zu rennen.
Warum auch zu Hause laufen, wenn ich das auch in Tokio, New York oder Toronto machen kann?
Ich bin müde, ich geh laufen.
Hilft besser als jeder Espresso und hat auch weniger Kalorien 😉
Lieber eine Stunde auf dem Laufband, als 5 Minuten an der Kasse warten.
Uh, das ist hart. Eine Stunde Laufband fühlen sich schon echt ewig an, aber an der Kasse warten. Das ist echt ultra anstrengend. Lieber Fortschritt auf der Stelle als auf der Stelle stehen.