Die (inneren) Gespräche vorm Wettkämpf erinnern immer irgendwie Silvester. Vor jedem neuen Wettkampf kommen die guten Vorsätze, was man alles besser machen will. Anstatt: „New year, new me“ ist es dann „New Wettkampf, new me“. Oder eben halt nicht …
Ich stelle mich in meinem Startblock vorne hin, um dem Gedrängel zu entgehen.
Ja, aber um dahin zu kommen, müsste man auch mal pünktlich in den Startblock gehen und da liegt der Knackpunkt meistens.
Ich starte diesmal wirklich langsam und kontrolliert.
Haha, wer glaubt‘s… Alle zählen gemeinsam den Countdown. Die Aufregung steigt und dann geht es los. Vollgepumpt mit Adrenalin und Endorphine spurtet man dann doch immer los und läuft erstmal seine Intervall-Pace anstelle seiner Marathon-Geschwindigkeit.
Ich gehe am Abend vor dem Wettkampf früh ins Bett!
Ja, kann man machen, wenn man dann auch schlafen könnte. Wach von links nach rechts wälzen ist nicht gerade hilfreich.
Bestzeit wäre schon geil!
Höhenmeter checken, Wetterbericht anschauen, letzte Trainingseinheiten analysieren, Bodenbeschaffenheit herausfinden. Sieht gut aus? Ja, dann: BALLERN!
Ich bleibe gelassen und mache mich nicht verrückt.
Ooooommmmmm……….
Einfach nur die Stimmung genießen!
Und Kinder abklatschen, den Helfer*innen danken, die Musiker*innen grüßen, Bananen essen, neue Freundschaften schließen. Das Startgeld einfach vollkommen ausnutzen.
Beim Zieleinlauf werde ich lächeln, damit ich auch mal ein gutes Finisherbild habe.
Jedes Mal vorgenommen und jedes Mal zieht es aus als hätte gerade eine Ziege mit voller Wucht ihre Hinterbeine in die Magengrube gedrückt. Erinnerungsfotos für die Ewigkeit … nicht.
Ich probiere eine neue Renntaktik: Negativer Split.
So lange ballern wie es geht und zur Not einbrechen. Kann man machen. Macht nur bedingt Spaß.
Ich werde mich an den Pacemaker halten.
Ja, aber irgendwie laufen die gefühlt immer so langsam. Ich könnte ja etwas vor denen laufen. Und schwupps, doch wieder alleine unterwegs.