Was bei keinem Lauftreff fehlen darf – der angeregte Austausch über Wehwehchen und Verletzungen. Denn früher oder später machen die meisten Läufer*innen Bekanntschaft mit dem berüchtigten Läuferknie, Krämpfen, Achillessehnenentzündungen und anderen Unannehmlichkeiten.
Wir drücken dir die Daumen, dass du noch kein Bingo hast.
Bänderriss
Es ist Wochenende, die Sonne ist noch nicht ganz aufgegangen, die Blätter sind vom Morgentau bedeckt und du läufst hochmotiviert durch den noch menschenleeren Park in deiner Hood. Du lässt dich treiben, genießt deinen Endorphinrausch – und spürst plötzlich einen sehr heftigen, stechenden Schmerz in deinem Sprunggelenk. Kommt dir das bekannt vor? Dann hast du mit ziemlich großer Wahrscheinlichkeit schon mal einen Bänderriss „erleben dürfen“. Glückwunsch, dein erstes Kreuz bei unserem heutigen Bullshit-Bingo.
Fersensporn
Fersen-was? Solltest du diesen Begriff noch nie gehört haben, sei dankbar. Denn ein Fersensporn ist nichts anderes als ein knöcherner Auswuchs am Fersenknochen. Was unappetitlich klingt, kann beim Auftreten ziemlich wehtun. Mit dieser Verletzung haben besonders Läufer*innen, die unter Übergewicht leiden, sich einseitig belasten oder eine Fehlstellung besitzen, zu kämpfen. Eine Operation ist beim Fersensporn zum Glück nur selten notwendig. Oft hilft es schon, den Fuß vorübergehend zu entlasten. Auch individuell angepasste Schuheinlagen, besser geeignete Schuhe und eine Physiotherapie können helfen.
Krämpfe
Schmerzhafte Muskelkrämpfe während des Laufens oder direkt danach kann der Liebe zum Laufen schon mal einen kleinen Dämpfer versetzen. Denn bei einem Muskelkrampf ziehen sich einzelne Muskelfasern unwillkürlich stark zusammen und das kann höllisch wehtun. Welche vorbeugenden Maßnahmen kannst du treffen? Trinke ausreichend Wasser, vermeide Überbelastungen und nicht zu vergessen: denke immer daran, dich zu dehnen. Außerdem solltest du Wert auf eine bewusste Ernährung legen, um eine ausreichende Versorgung mit Mineralien zu gewährleisten. Geh die Sache am besten nicht zu verkrampft an, höhö!
Läuferknie
Der Klassiker unter den Laufverletzungen – das Läuferknie. Erst vernimmst du ein Drücken an der Außenseite des rechten Knies. Dann spürst du einen stechenden Schmerz, der sich durch dein Bein hoch und runterzieht. Da hilft es nur die Handbremse zu ziehen. Jetzt solltest du dir erstmal eine Trainingspause gönnen – doof, aber effektiv. Denn das Läuferknie zu ignorieren ist definitiv keine clevere Idee. Dies könnte chronische Entzündungen oder sogar eine Operation nach sich ziehen. Wie hat schon Oma gesagt: „Geduld ist die beste Arznei im Unglück.“ Also sei smart, sei wie Oma!
Piriformis-Syndrom
Hast du schon mal unangenehm ziehende Schmerzen an der Seite deines Hinterns gespürt? Wir hoffen, dass dem nicht so ist, denn das Piriformis-Syndrom ist buchstäblich für den Allerwertesten. Einseitige Bewegungsmuster wie beim Laufen oder langes Sitzen kann zu einer Kompression des Ischiasnervs und somit zu Gesäß- und Rückenschmerzen führen. Linderung können eine Faszien-Rollmassage und Dehnübungen verschaffen.
Ermüdungsbruch
Ermüdungsbruch – was ist das eigentlich? Zartbesaitete überspringen diese Erklärung besser – es handelt sich um einen winzigen Bruch an der Oberfläche des Knochens. Klingt verdammt unschön oder? Die Folgen sind starke Schmerzen, auch eine Schwellung kann auftreten. Auch bei dieser Verletzung ist Geduld die beste Medizin. Je nach genauer Diagnose ist eine längere Ruhepause von vier bis acht Wochen ratsam. Wir hoffen, du bist bisher um diese nervige Verletzung herumgekommen.
Schienbeinkantensyndrom
Auch bei dieser Verletzung ist der Übeltäter ein alter Bekannter – Überbelastung! Denn das Schienbeinkantensyndrom ist bei Läufer*innen eine sehr häufige chronische Verletzung, die durch eine Überbeanspruchung von Muskeln und Muskelsehnen auftritt. Läufer*innen, die häufig auf harten und unebenen Untergründen laufen oder ungeeignete Laufschuhe tragen, sind besonders gefährdet.
Das Schienbeinkantensyndrom kann im fortgeschrittenen Stadium schon bei der geringsten Beanspruchung deines Beins große Schmerzen verursachen. Auch diese Verletzung muss im schlimmsten Fall operiert werden, wobei es meistens ausreicht, solange nicht mehr zu trainieren, bis die Entzündungsreaktion verschwunden ist.
„Schätzelein, isch hab’ Rücken.“
Rückenschmerzen sind nicht exklusiv Läufer*innen vorbehalten – Millionen Deutsche leiden darunter. Ob an dieser Stelle das Sprichwort „Geteiltes Leid ist halbes Leid.“ Tröstlich? Eher nicht.
Eine schlechte Sitzposition am Arbeitsplatz, eine falsche Bürostuhl- oder Monitorhöhe können dazu beitragen, dass selbst viele Menschen, die keiner schweren körperlichen Arbeit nachgehen oder sich regelmäßig beim Sport verausgaben, unter Rückenschmerzen leiden.
Laut DAK Gesundheitsreport sind Verletzungen am Muskel-Skelett-System der Hauptgrund Nummer eins für Krankschreibungen in Deutschland. Nichts tun und im Bett liegen ist jedoch keine smarte Option – stattdessen raten Experten möglichst in Bewegung zu bleiben, ohne sich zu überanspruchen. Auch eine physiotherapeutische Behandlung kann zur Besserung der Beschwerden beitragen.
Achillessehnenentzündung
Die Achillessehnenentzündung ist eine fiese Entzündung, die durch Überbelastung verursacht werden kann. Dementsprechend sind besonders Läufer*innen mit hohem Trainingspensum gefährdet. Wenn du an einer Achillessehnenentzündung leidest, solltest du deine Wadenmuskulatur regelmäßig dehnen und dich erstmal schonen. Auch entzündungshemmende Medikamente können helfen.
Wir hoffen, dass Laufverletzungen bisher an dir vorbeigegangen sind und du froh und munter deiner Liebe zum Laufen nachgehen kannst. Wenn du jedoch gerade eine Zwangspause aufgrund einer Verletzung über dich ergehen lassen musst, wünschen wir dir auf jeden Fall eine schnelle Genesung!