Läufer*innen sind ein verdammt buntes Völkchen. So gibt es zum Beispiel Technik-Nerds, die ausschließlich laufen gehen, um ihre neuesten Gadgets auszuführen oder Hobby-Coaches, die jederzeit die passende „Trainingsweisheit“ auf den Lippen haben. Nicht zu vernachlässigen sind auch die Quasselstrippen, die das Lauftreffen mit einem gepflegten Kaffeekränzchen assoziieren.
Doch egal aus welchen Gründen man auch laufen geht, am Ende vereint uns (fast) alle die Liebe zum Laufsport. Welcher Läufertyp bist du?
Der Technik-Nerd
Welchen Sinn hätte ein Lauf, könnte man ihn nicht tracken, analysieren und mit aller Welt auf Social Media teilen? Der Technik-Nerd läuft in erster Linie, um sich an seinen sündhaft-teuren Gadgets zu erfreuen.
Diese Läufer*innen-Gattung käme niemals auf die verwegene Idee, ohne Smart Watch, GPS-Uhr oder AirPods Pro laufen zu gehen.
Ab und zu macht er*sie ein Selfie während des Laufs, nur um dezent darauf hinzuweisen, dass er*sie sich natürlich längst die neue Apple Watch Series 5 gegönnt hat. Schließlich sollen die Leute nicht denken, er*sie wäre ein unterprivilegierte*r, armer Schlucker*in.
Der Hobby-Coach (Wer lange Schritte macht, ist schneller!)
Der Hobby-Coach glänzt mit markanten Sprüchen. Er „weiß“, dass Läufer*innen, die lange Schritte machen, schneller sind. Dabei spart er beim Anfeuern „seiner“ Athlet*innen nicht an Dezibel und brüllt auch jene innbrünstig an, die einfach nur in Ruhe laufen wollen.
Der Businessman / die Businesswoman (läuft einen Marathon und geht danach nie wieder laufen)
Der Businessman (bzw. die Businesswoman) trainiert unerbittlich für die Teilnahme an einem Marathon – nur um seine Laufschuhe nach erfolgreicher Teilnahme für immer an den Nagel zu hängen. Diesem Läufertyp geht es nicht ums Laufen, sondern in erster Linie darum, seine Geschäftspartner*innen zu beindrucken. Wie sympathisch!
Der Gemütliche / die Gemütliche
„Nu mach‘ ma‘ schön piano!“
Der gemütliche Läufertyp lässt es immer schön sachte angehen. Von Übertraining ist er naturgemäß zu keiner Zeit bedroht. Gemütliche Läufer*innen genießen das Laufen, scheren sich aber nicht im Geringsten um Zeiten oder Medaillen. Für sie zählt ausschließlich der olympische Gedanke: Dabei sein ist alles.
Der / die Überambitionierte (Marathon über drei Stunden wäre eine Niederlage)
Eine Marathon-Zeit von über drei Stunden? Wie soll man mit so einer Zeit je wieder unter die Augen seiner Lauf-Buddys treten? Überambitionierte Athlet*innen verachten jegliche Art von körperlicher Betätigung, die nicht dazu dient, um zu gewinnen. Für sie geht es beim Laufen nicht um Spaß an Bewegung, sondern um Sieg oder Niederlage. Ein verbissenes Völkchen.
Die Quasselstrippen
„Hast du schon von Nina gehört? Die hat jetzt die neuen ASICS EvoRide! Und hat Paul dir eigentlich schon von seiner neuen Laufverletzung erzählt?“
Sie reden viel, laut und durcheinander – die Quasselstrippen. Für sie ist das nächste Lauftreffen nur Mittel zum Zweck, um sich mit ihren Freund*innen auszutauschen. Laufen ist für die Quasselstrippen nicht mehr als ein Kaffeekränzchen der sportlicheren Art.
Der / die Durchgeknallte
„Wer schnell sein will, muss glatt sein wie ein Aal!“
Durchgeknallte Läufer*innen gibt es in zahlreichen Variationen. Da wären zum Beispiel jene Läufer*innen, die nur an einem Wettkampf teilnehmen, wenn ihr gesamter Körper aalglatt rasiert ist. Oder solche, die nach erfolgreicher Bewältigung eines Marathons ihre Startnummer verputzen. Gemeinsam teilen sie ein Schicksal: Beim Laufen müssen sich ein paar Windungen in ihrem Gehirn gelöst haben.
Der Poesiealbum-Sprücheklopfer
Poesiealbum-Sprücheklopfer „punkten“ mit geistreichen Sätzen wie: „Wie langsam du auch läufst – du schlägst alle, die zu Hause bleiben!“ oder „Es gibt nur einen Grund, warum du läufst und dieser Grund bist du.“ Nach der Äußerung solcher Sätze ist vor allem eines wichtig: der ernste, bedeutungsschwangere Blick. So wird den Worten noch einmal mehr „Tiefe“ verliehen.
Der Wannabe-Influencer
Wannbe-Influencer nehmen euch mit auf ihren Läufen, ohne dass ihr sie je darum gebeten habt. Gleichzeitig engagieren sie sich mit virtuellen Laufevents für karitative Zwecke in Südafrika – solange die Selfie-Kamera am Start ist. Was wäre die Welt nur ohne diesen Lauftyp!