Jeden Monat. Blut, Blähungen und Bauchschmerzen. Viele Menstruierende würden gerne diesen Teil aus ihrem Leben streichen. Der Zyklus ist doof, nervt und – das wissen wenige – ist super wichtig für Ausdauersportler*innen. Was? Ja, ehrlich. Im Gespräch mit Achilles Running klärt Gynäkologin Dr. Cordula Schippert auf, was die Periode im Ausdauersport so essentiell macht.
Sie kommt jeden Monat wieder, die Periode. So lernen wir es schon im Sexualkunde-Unterricht in der fünften Klasse. Unter vielen Kichereinheiten hörten wir von unseren Lehrer*innen: Sie kommt, bleibt ein paar Tage und geht dann wieder. Was wir aber häufig nicht lernten: Warum kommt sie denn mal nicht? Außer man ist schwanger.
Gründe gibt es viele: Gewichtsschwankungen, Stress oder Erkrankungen können unter anderem schuld sein. Ein Phänomen, das besonders viele Ausdauersportler*innen kennen, ist dass der Zyklus in Phasen harter Trainingseinheiten wie in der Wettkampfvorbereitung gerne spinnt.
Laufen bis die Periode ausbleibt
Wenn sich der Zyklus in intensiven Trainingsphasen verschiebt oder ausbleibt, ist das in den meisten Fällen eine ganze normale Reaktion des Körpers, sagt Frauenärztin und ehemalige Leistungssportlerin Dr. Cordula Schippert.
„Wenn das Körpergewicht gering ist und der Grundumsatz durchs viele Training hoch, dann spart der Körper an allem, was er nicht braucht.“ Also wird die Eizellreifung und die Blutung eingestellt. Wenn dies mal passiert, besteht nicht sofort große Sorge. Erst ab einem Ausbleiben von drei Monatsblutungen spricht man von Amenorrhö. Dies sollte mit einem Arzt oder einer Ärztin besprochen werden.
Wirklich was dagegen tun, können die Betroffenen nicht, sagt die Ärztin aus Hannover. Außer irgendwann das Training zu reduzieren. Auf Dauer ist ein Östrogenmangel die Folge. Der kann die Knochen brüchig machen, wodurch eine höhere Verletzungsgefahr besteht.
Hormoneller Zyklus, Laufen und Podcast
Warum man sich nicht darüber freuen sollte, dass die Periode ausbleibt, was Ermüdungsbrüche damit zu tun haben und warum man als “pille-nehmende” Läuferin im Marathontraining auf gar keinen Fall dehydrieren darf, erklärt Dr. Cordula Schippert, Gynäkologin und ehemalige Leistungssportlerin, im Achilles-Running-Podcast im Gespräch mit Redakteurin Eileen.