Menschenleere Wälder, wunderschöne Landschaften und jede Menge frische Luft. Das Leben auf dem Land bietet vor allem für Läufer*innen ideale Bedingungen – denkste… Mief, Dreck und wilde Tiere an jeder Ecke. Hier sind acht Situationen, die bestimmt jede*r vom Laufen aufm Land kennt.
1. Kuhfladen und dreckige Straßen
In einen Hundehaufen zu treten ist ja schon kein Hochgenuss. Frische Kuhfladen sind allerdings nochmal eine ganz andere Hausnummer. Als Läufer*in vom Land ist dir die Problematik sicher bestens vertraut. Genauso wie dreckige, marode Landstraßen, die deine nigelnagelneuen Laufschuhe in Windeseile sprichwörtlich alt aussehen lassen. Dir wird man nie weiße Laufschuhe andrehen können.
2. Frisch gestreute Gülle
Ein olfaktorisches Erlebnis, mit dem Läufer*innen vom Land bestens vertraut sind, ist frisch gestreute Gülle. Durch die „aromatischen Düfte“ läufst du auf den Landstraßen garantiert schneller als unter normalen Umständen. Auf dem Land passiert Intervalltraining daher auf ganz natürlichem Wege. Ein krasser Trainingsvorteil gegenüber Stadtläufer*innen.
3. Keine Anonymität
Dein neongrünes Laufoutfit verrät dich schon aus drei Kilometern Entfernung – genau wie dein knallrotes Gesicht. Nachbarin Getrud weiß bestens Bescheid, dass du gestern wie jeden Samstag zehn Kilometer gelaufen bist. Onkel Herbert kennt deine Bestzeit auf die Sekunde genau und weiß, dass dein Kopf ab dem dritten Kilometer knallrot anläuft. In deiner Vorstellung läufst du wie ein*e frisch gebackene Olympionik*in, doch Nachbarin Getrud und Onkel Herbert wissen, dass dem in der Realität nicht so ist.
4. Paraden
Du willst ganz gemütlich eine Runde laufen gehen und stolperst unverhofft in eine Dorf-Parade? Was Stadtläufer*innen maximal von Demos kennen, ist auf dem Land gar nicht so selten. Da kann es schon mal vorkommen, dass ein Schützenverein dir deine Laufroute versperrt und du dich mit einer anderen Strecke arrangieren musst. Klassisches Dorfleben. Tufftata!
5. Wilde Tiere
Klar, es gibt in Deutschland keine Braunbären mehr oder angsteinflößende Riesenschlangen, über die man stolpern könnte. Wildschweinen oder Wölfen kann man mit etwas „Glück“ aber schon begegnen. Ein Nachtlauf durch den nahegelegenen Wald ist also je nach Region nicht immer eine gute Idee. Die “wildesten Tiere”, die Stadtläufer*innen begegnen, sind nicht angeleinte Hunde und betrunkene Fußgänger*innen.
6. Keine Versorgungspunkte
Mal eben zum nächstgelegenen Späti laufen, wenn man spontan Durst hat? Was in Städten wie Berlin oder Hamburg zum guten Ton gehört, ist auf dem Land undenkbar. Eine Trinkflasche mitschleppen oder einen Laufrucksack tragen ist aber auch eher semi-geil. Viel wichtiger ist allerdings, dass du auf dem Land beim Laufen dein Smartphone für den Notfall mitnimmst. Unfälle sind schließlich nie auszuschließen und auch die zuvor erwähnten Tiere können zur Gefahr werden. Natürlich nützt das modernste Smartphone nichts, wenn du kein Netz hast. It’s the Hard Knock Life.
7. Keine öffentlichen Verkehrsmittel
Okay, okay, es gibt öffentliche Verkehrsmittel. Da ist dieser Bus, der zwei Mal am Tag fährt. Herzlichen Glückwunsch. Wenn man jedoch an einem anderen Ort als vor der Haustür laufen will, ist ein Auto zwingend notwendig. So wird der nächste Lauf zur Klima-Gewissensfrage.
8. Kein Empfang
Die GPS-Uhr mag funktionieren, aber hast du schon mal versucht, mit einem Billiganbieter auf dem Land zu telefonieren? Das ist in etwa so einfach, wie untrainiert den Western States Endurance Run zu finishen. Viel Glück.
Apropos Western States – unser Interview mit Jim Walmsley findest du hier.