Ist der neue Asics Roadhawk FF 2 ein würdiger Nachfolger des Roadhawk FF? Der erste Eindruck, das Laufgefühl und das Preis-Leistungs-Verhältnis – unsere Testpersonen Alexander und Josephine haben den Asics Roadhawk FF 2 vier Wochen lang getestet. Hier berichten sie von ihren Eindrücken.
Der Hersteller Asics wirbt mit durchgängiger FlyteFoam Propel-Technologie in der Zwischensohle, Vollkontakt-Außensohle für ein ideales Bodengefühl und Air-Mesh-Obermaterial für einen effektiven Luftaustausch.
Aber wie macht sich der Asics Roadhawk FF 2 im Praxistest? Wie empfinden Alexander und Josephine den Schuh? Und: Gefallen Style und Design? Um das herauszufinden, haben wir zwei Freiwillige aus unserer neuen Facebook-Gruppe “Laufschuhfreaks” mit dem neuen Asics Roadhawk FF 2 ausgestattet. Das hatten sie dazu zu sagen:
Alexander: “Besser als sein Vorgänger”
- Alexander Park, 43 Jahre
- 40 bis 60 Kilometer pro Woche
- Bestzeit 1:39:21 Stunden beim Halbmarathon Duisburg 2015
- sein nächstes Ziel: Köln Marathon 2019
- aktueller und all-time Lieblingsschuh: Saucony Triumph ISO 3/ Saucony Triumph 11
Der erste Eindruck
Der Roadhawk FF 2 fällt in erster Linie durch sein grobmaschiges Mesh auf. Im Vergleich zu aktuellen Asics-Modellen, mit weitaus feinstrukturierterem Meshgewebe, wirkt er ein wenig altbacken. Die Farbgebung, hier ein knalliges Blau mit rot abgesetzten Details, gibt dem Schuh den nötigen Drive.
Das minimalistische Design des Vorgängers ist gewichen, dafür zieren nun farbige Nähte und ein Mix aus unterschiedlichen Materialien den Oberschuh. Trotzdem schaut er schlicht und nicht zu verspielt aus. Der Innenschuh des Nachfolgers wirkt nach der ersten Anprobe etwas enger, wobei der Fuß angenehm fest vom Mesh umschlossen wird.
Die Zehenbox ist eher für schmale Füße gestaltet, wobei sich der breite Fuß durch die optimale Dehnbarkeit des Obermaterials ebenso wohl fühlt. Durch die feste, hohe Fersenkappe erhält man einen stabilen Halt, welcher auch von der gut gedämpften Sohle unterstützt wird – weich, aber nicht zu weich. Das “Sofa-Gefühl” will sich nicht so recht einstellen, aber dafür ist der Schuh ja auch nicht konzipiert.
Lauftraining
Etwa 80 Kilometer habe ich mit dem Testschuh absolviert. Die bestanden aus Intervallläufen mit einer Pace von maximal 4:30 Minuten pro Kilometer, Steigerungsläufen bis 3:50 Minuten pro Kilometer und einem langen Dauerlauf von über 20 Kilometer mit einer Geschwindigkeit von circa 5:40 bis 6:00 Minuten pro Kilometer.
Die schnellen Abschnitte fühlten sich zunächst etwas hart gedämpft an, jedoch konnte ich nach einiger Eingewöhnungszeit eine verbesserte Dynamik feststellen. Das neue Zwischensohlenelement, FlyteFoam Propel, das auch beim Kayano 25 verwendet wird, vermittelt ein straffes, aber federndes Laufgefühl. Im Vergleich zu dem Roadhawk FF 1, der ohne Propel auskommt, ist das beim Nachfolger positiv im Mittel- und Vorfußbereich spürbar.
Trotz des flexiblen Sitzes bietet der Schuh genug Support für längere Läufe. Jedoch fällt auf, dass der Roadhawk FF 2 dem Bewegungsapparat mehr abverlangt als die besser gedämpften und stabileren Modelle des Herstellers.
Im Vergleich zum Roadhawk FF 1 hat der FF 2 eine kleinere Zehenbox, sodass der Fuß nicht mehr so leicht “schwimmt” und fester im Schuh sitzt. Das Innenmaterial des Roadhawk FF 2 ist etwas rauer geworden und die Zunge weniger gepolstert. Daher würde ich ihn Barfuß nicht laufen wollen.
Der Roadhawk FF 1 ist schlichter gehalten – aber 43 Gramm leichter. Dafür wurde beim Nachfolger FF 2 die Dämpfung verbessert, und der Mittel- und Vorfußbereich bereiten mir keine Probleme mehr.
Während des Laufens behält das Obermaterial vom Roadhawk FF 2 seine guten Eigenschaften. Der Fuß ist weiterhin fest umschlossen, ohne ihn aufdringlich einzuengen. Druckstellen hatte ich keine. Die durchgehende Gummisohle hat auf regennasser Laufstrecke ausreichend Grip. Auch unbefestigte Strecken und Ascheböden sind mit dem Roadhawk FF 2 belaufbar.
Mein Fazit
Der Roadhawk FF 2 gefällt mir persönlich sehr gut. Im Vergleich zum Vorgängermodell konnte mich dieser völlig überzeugen. Ich würde ihn für kurze, schnelle Trainingseinheiten nutzen. Wettkämpfe über die Kurz- und Mitteldistanz sind ebenfalls denkbar. Für 120 Euro UVP des Herstellers durchaus eine gute Alternative …
In welche Kategorie passt der Schuh? Mit 278 Gramm ist er kein Lightweight. Man kann ihn zwischen den Dynaflyte 3 und den DS Trainer einordnen, wobei die Unterschiede eher marginal sind. Eventuell ist er aufgrund des fehlenden Asics Gel-Elements etwas straffer und vermittelt so ein schnelleres und dynamischeres Laufgefühl.
Daher: Schulnote 2 –
Josephine: “Preis- Leistungs-Verhältnis stimmt”
- Josephine Tetzner, 30 Jahre
- Laufpensum 20 bis 30 Kilometer pro Woche
- Bestzeit: 1:04:43 beim 10-Kilometer-Frauenlauf in Leipzig
- nächstes Ziel: Halbmarathon am 14. Oktober 2018, Grünes Tough Mudder Stirnband
- aktueller und all-time Lieblingsschuh: Asics Dynaflyte 2/ Asics Gel Nimbus
Der erste Eindruck
Da ich den Schuh direkt von Asics zugesandt bekam, wusste ich nicht, was mich erwartet. Beim Öffnen des Kartons sah ich dann auf dem Lieferschein, dass ich das Damenmodell in der Farbe “Frosted Rosé” testen darf.
Die zweite Generation des Roadhawk FF sieht eher schlicht aus und erinnert mehr an Sneakers als an Laufschuhe. Die Asics-Tigerstripes sind hinter dem Mesh-Obermaterial versteckt, und man muss schon etwas genauer hingucken, um sie zu sehen.
Endlich ist man nicht mehr gezwungen, mit neonfarbenen Tretern durch den Wald zu tigern. Ich erinnere mich noch an meine ersten Laufschuhe, die grünblau und sehr hässlich waren. Dafür haben sie mir gut gepasst und waren ein Jahr lang meine treuen Begleiter.
Aufgrund seiner Flyte-Foam-Sohle ist der Roadhawk FF2 ein recht leichter Schuh (beim Damenmodell Größe 43,5 wiegt er 286 Gramm). Die Sohle ist, wie auch von außen offensichtlich, keilförmig. Die Sprengung beträgt laut Asics acht Millimeter.
Beim Anziehen merkt man, dass es sich um einen bequemen Schuh handelt. Er sitzt im hinteren Bereich schön fest und ist auch am Vorfuß nicht zu weit. Mein Fuß rutscht nicht herum, aber eingeengt fühle ich mich auch nicht.
Die innere Polsterung, vor allem im Fersenbereich, könnte etwas üppiger ausfallen. Hier ist deutlich die Plastikunterstützung zu spüren, die bei mir zu einer Blase geführt hat (aber Pflaster drauf und weiter).
Der erste Lauf
Der erste Testlauf ging über asphaltierte Straßen, Großstadtpflaster und quer durch den Leipziger Clara-Zetkin-Park. Mein erster Eindruck ist durchweg positiv. Der Roadhawk FF 2 fühlt sich sehr leicht an und ist aufgrund seiner Mesh-Oberfläche schön luftig. Definitiv ein Schuh für schnelle Läufe.
Dank der Flyte-Foam Mittelsohle ist die Dämpfung spürbar, die allerdings schwächer ausfällt als bei meinem derzeitigen Lieblingsschuh Asics Dynaflyte 2.
Die Außensohle hat auf allen Oberflächen einen guten Grip. Somit kann man auch den einen oder anderen Berg hoch und wieder runter sausen, ohne Gefahr zu laufen auszurutschen. Sogar auf nassem Kopfsteinpflaster greift die Sohle recht gut. Leider ist das Obermaterial sehr schmutzanfällig, weshalb die Schuhe schnell schmuddelig aussehen können.
Aber auch abseits der Laufstrecke kann man den Roadhawk FF 2 einsetzten. Während der Testphase habe ich den Schuh mehrfach im Fitness-Studio getragen. Unter anderem konnte er beim Jumping-Fitness, Zumba, Spinning und auf dem Laufband überzeugen. Dort kam er auch bei meinen Sportmädels vor allem wegen seines Aussehens sehr gut an!
Mein Fazit
Alles in allem ein guter Schuh in gewohnter Asics-Qualität, bei dem das Preis-Leitungs-Verhältnis stimmt. Trotz der FlyteFoam-Mittelsohle empfinde ich den Roadhawk FF 2 im Vergleich zum Dynaflyte 2 und Gel Nimbus 19 und Gel Nimbus 20, die ich derzeit laufe, als ein wenig zu hart. Daher werde ich ihn wohl nicht mit in meine aktuelle Laufschuhrotation aufnehmen.
Für die Optik gibt es definitiv Pluspunkte. Aufgrund seiner dezenten und schlichten Art kann ich den auch durchaus mal auf der Arbeit anziehen. Und mit dem schicken Schuh macht man damit auch im Gym eine gute Figur. Für jemanden, die*der nicht ganz so viel Dämpfung benötigt, könnte der Schuh durchaus die kostengünstigere Alternative zum Dynaflyte sein.
*Hinweis: Der Roadhawk FF 2 wurde Josephine und Alexander kostenlos von Asics zur Verfügung gestellt. Dennoch sollte dies in keiner Weise das Urteil über den Schuh beeinflussen.