Man stelle sich folgendes Szenario vor: Ihr seid im Fitnessstudio und neben euch stemmt ein vor Muskeln strotzender Hüne gerade 200 Kilo. Er beachtet euch nicht. Er ist, wie man so schön sagt „in the zone“, also komplett fokussiert. Und dann passiert es. Sein Handy verliert die Verbindung zu seinen Bluetooth-Kopfhörern und Britney schnarrt plötzlich verheißungsvoll „Oh Baby, baby“ durch den Raum. Arnold Schwarzenegger Junior hört also die Prinzessin des Pops. Sachen gibt’s … Der Hüne, dessen Gesichtsfarbe sich auf einen Schlag der einer Tomate angeglichen hat, fummelt mittlerweile hastig an seinem Handy, um sein unfreiwilliges DJ-Dasein so schnell wie möglich zu beenden. Aber warum die Scham?
Tatsache ist, viele Menschen würden euch lieber ihren Browserverlauf checken lassen, als ihre echte Workout-Playlist mit euch zu teilen. Denn irgendwie ist es ja doch etwas Höchstpersönliches, welche Tunes uns anspornen und an unsere Grenzen gehen lassen. Klar, gibt es den einen oder die andere, die ihre Playlists für die ganze Welt zur Schau stellen. Es sei trotzdem mal dahingestellt, ob die sorgfältig kuratierten Playlists unserer Lieblingsinfluencer*innen der Realität entsprechen, oder doch reine Image-Pflege sind.
Fakt ist, viele Läufer*innen hauen sich Musik auf die Ohren, mit der man auf der Coolness-Skala nicht unbedingt aufsteigt. Trotzdem pushen uns vielleicht nur Schlager, *nsync oder Techno so sehr, dass wir Grenzen verschieben. Hier unsere Liste der Top Dinge, die Läufer*innen heimlich hören.
1. Deutschrap (Capital Bra, Loredana, Apache 207 usw.)
Mit Songs wie „Wieso tust du dir das an“ punktet der Deutschrapper Apache 207 auch in der Lauf-Community. Warum müssen wir wohl nicht erklären. Der Titel ist Programm.
2. Ballermann-Hits
„Und ich flieg, flieg, flieg …“ brummt es in den Ohren. Na, bei so einem Song fliegen die Kilometer doch gleich mit, oder?
3. Spice Girls, Backstreet Boys, *Nsync, Britney Spears
Für alle Menschen die in den 90‘er und 2000’er Jahren aufgewachsen sind, gehören diese Popsternchen wohl zum Wohlfühlprogramm. Kein Wunder, dass wir sie bei schweißtreibenden Tempoläufen oder anstrengenden Einheiten hören. Irgendwas Schönes muss man sich doch während der Quälerei gönnen.
4. Bibi Blocksberg Hörspiel
Warum nicht? Was einige zur Beruhigung beim Einschlafen hören, weil es an die Kindheit erinnert, hören andere beim Laufen.
5. Europe – The Final Countdown
Okay, Boomer. Das werden wohl einige sagen. Berechtigt? Vielleicht. Aber der Song gehört auch zu den absoluten Klassikern des Wettkampfsports. Er weckt Erinnerungen an die Zeit, in der Wettkämpfe noch keine Gefahr für die öffentliche Gesundheit darstellten.
6. Schlager! “Atemlos durch die Nacht …“ *sing*
Auch hier ist der Text Programm und erklärt vielleicht, warum so viele Laufverrückte auf Helene Fischers Hit bei der abendlichen Runde setzen.
7. Techno
Wer ravt kann auch laufen. Daher kein Wunder, dass sich unsere Techno- und Elektrofans Scooter und Co auf die Ohren knallen und an die guten alten Zeiten denken, als Love Parade und ähnliche Veranstaltungen noch möglich waren.Weckt fast schon Nostalgie.