Was für ein Wirrwarr in den letzten Tagen. Erst sagte der Sportartikelhersteller Adidas, dass er die Mietzahlungen für seine Läden stunden möchte, nun rudert er nach einem heftigen Shitstorm zurück. Es folgt eine Entschuldigung seitens Adidas.
Kund*innen und Fans waren sauer, riefen in den sozialen Medien teilweise zum Boykott der Marke auf und andere versprachen nie wieder Artikel von Adidas zu kaufen. Die Geschäftsführung des Unternehmens hatte am Ende der vergangenen Woche angekündigt von den Änderungen im Mietrecht Gebrauch zu machen und die Ladenmieten für ihre Geschäfte in Deutschland zu einem späteren Zeitpunkt zu zahlen. Legal war dies durchaus. Die Wut war seitens der Kund*innen dennoch gigantisch. Von „asozial“ und „unverschämt“ war immer wieder die Rede in den sozialen Netzwerken. Ein riesiger Shitstorm brach über Adidas aus. Die Enttäuschung war groß und laut. Sogar so laut, dass es die Führungsriege von Adidas hörte.
Adidas sagt Entschuldigung
Nur eine halbe Woche später rudert Adidas zurück. In einem offenen Brief, den das Unternehmen auf seiner Webseite veröffentliche, heißt es, dass die Mieten nun doch pünktlich bezahlt werden.
Dabei zeigt sich das Unternehmen einsichtig: „Diese Krise ist auch für uns eine Ausnahmesituation, die uns jeden Tag vor noch nie dagewesene Herausforderungen stellt. Wir haben einen Fehler gemacht und damit viel Vertrauen verspielt. Es wird dauern, Ihr Vertrauen wieder zurückzugewinnen. Aber wir werden alles dafür tun.“
Adidas reagiert auf Krise mit Einschränkungen
Des Weiteren gibt Adidas in dem Brief Einblicke, wie das Unternehmen nun intern auf die Krise reagieren wird. So heißt es, dass das Unternehmen seine 60.000 Mitarbeiter*innen in Kurzarbeit schicken wolle. Zudem würde die Führungsetage auf 50 beziehungsweise 30 Prozent des Gehalts verzichten. „Fast auf der gesamten Welt findet kein normales Geschäft mehr statt. Die Läden sind zu. Das hält selbst ein gesundes Unternehmen wie Adidas nicht lange aus.“, begründet das Unternehmen dieses Vorhaben.
Corona-Krise beeinflusst auch die Sportbranche
Mit diesen Schritten ist Adidas im Sport-Bereich weder das erste noch das einzige Unternehmen. Wie Geschäftsführer Jost Wiebelhaus vom Frankfurter Laufladen im ACHILLES-RUNNING-Podcast erzählte, sind auch die meisten Mitarbeiter*innen in Lauffachgeschäften in Kurzarbeit. Das Bundesarbeitsministerium teilte mit, dass mittlerweile 470.000 Unternehmen in Deutschland Kurzarbeit beantragt haben.