Laufen macht nicht immer Spaß. Dumme Sprüche, abfällige Blicke oder gar Grapschereien sind nicht selten. Vor allem als Frau erlebt man nervige, grenzüberschreitende und beängstigende Situationen. Als Mann? Eher weniger. Mach den Test.
Ein Auto ist neben mir hergefahren
Passiert vor allem gerne, wenn ich Landstraßen entlanglaufe oder auf Waldwegen. Überall dort, wo ich eh ungeschützt laufe, weil es keinen Bürgersteig gibt.
Entweder fährt das Auto erst vorbei, bremst dann und gleicht sich meinem Lauftempo an oder schleicht sich von hinten an. Gerne auch so nah, dass man selber auf den Grünstreifen ausweichen muss.
Als Läuferin pumpt dann das Herz noch schneller, weil man nicht weiß, was als nächstes passiert, ich nicht sehe, wie viele Leute im Auto sitzen und nicht erahnen kann was deren Absicht ist. Horrorfaktor 10/10.
Hupen
Ich laufe irgendwo entlang und plötzlich ein lautes TUUUUT TUUUUT. Ich erschrecke, stolpere kurz und versuche dann, schnell den Grund des Hupens herauszufinden. Habe ich etwas falsch gemacht? Kenne ich die Person etwa? Ach, nein. Anzügliche Gesten verraten mir, dass mein Äußeres dem Fahrer wohl gefällt. *kotz*
Blöde Sprüche, die ich mir beim Laufen anhören muss
Teilen sich in unterschiedliche Kategorien: ekelhafte Anmachsprüche, sexistisch und Fat-Shaming.
Spruch-Beispiele:
- “Ah, die will auch irgendwann wieder mal sexy aussehen.”
- “Mit mir kannst du auch deine Ausdauer trainieren.”
- “Geiler Arsch!”
- “Schwabbelig. Schwabbelig. Schwabbelig.”
Eine Person hat mir an den Hintern gefasst
Zum Glück ein Szenario, das mir zumindest beim Laufen noch nicht passiert ist – aber meiner Kollegin Sandra. Dafür habe ich schon andere Sachen erlebt: Jemand rieb sich an meinem Arm, jemand anderes versuchte mich zu umarmen und andere fassten mich einfach so an.
Ich wurde beleidigt
Meine Schwester erzählte mir nach einem Lauf im Park, dass eine Gruppe junger Männer ihr “Fettes Schwein” hinterhergerufen haben. Warum, weiß keiner.
Jemand hat mir hinterher gepfiffen
Nicht nur einmal. Und jedes Mal fühle ich mich degradiert.
Ich wurde bespuckt
Mein zweites fehlendes X und ich hoffe, dass es so bleibt.
Gemustert werden von oben bis unten
Anzügliche Blicke, Getuschel und Gesten, die einem mitteilen sollen: Ja, ich glotze dich an. Ich fühle mich zum Objekt degradiert, das man begutachten und beurteilen kann. Schnell weg und so tun, als hätte ich das nicht gesehen.
Mich hat jemand verfolgt
Als erstes hörte ich die gleiche Schrittfrequenz wie die meine hinter mir –und ein Lachen. Schulterblick. Zwei junge Männer fanden es lustig, so zu tun, als würden sie mit mir laufen.
Sie äfften übertrieben meine Laufbewegung nach und kamen mir dabei immer näher. Ich: “Geh weg”. Er fing an, seinen Arm an meinem zu reiben. Ich schubste ihn mit letzter verbleibender Kraft von mir weg und brüllte ihn an.
Er rief irgendwas beleidigendes, das ich nicht verstand, weil mir das Blut in den Ohren rauschte. Ich schaute mich um und schnauzte meine männlichen Laufkollegen an, warum sie nichts getan haben. Sie waren verdutzt und sagten, sie hätten die Situation anders eingeschätzt.