Was kann der neue Fresh Foam von New Balance wirklich? Lauftraining, Design und Preis-Leistungs-Verhältnis – unsere drei Testpersonen haben den Fresh Foam 1080 vier Wochen lang genau unter die Lupe genommen. Hier kommt ihr Fazit …
Die Testpersonen sollten die Schuhe auf Herz und Nieren überprüfen und ihre Eindrücke nach vier Wochen dokumentieren. Der Hersteller New Balance wirbt mit einer Fresh-Foam-Zwischensohle, einem atmungsaktivem und nahtfreiem Engineered-Mesh-Obermaterial für ein leichtes Tragegefühl und einer maximalen Dämpfung.
Aber wie macht sich der Fresh Foam 1080 beim Lauftraining wirklich? Wie empfinden die Testpersonen die Dämpfung? Und: Wie gefallen Style und Design? Sarah, Jan und Malte haben ihr Fazit gefällt …
Malte: “Der Außenstoff fühlt sich wertig an”
- Malte Noß, 37 Jahre
- Laufpensum: dreimal die Woche (eine kurze, mittelschnelle Einheit von acht bis zehn Kilometer, einen Intervall über etwa zehn bis zwölf Kilometer und ein langer Lauf um die zwölf bis 20 Kilometer)
- Halbmarathon-Bestzeit: 1:40:41 Stunden
Unboxing
Das Blau ist etwas greller als auf den Bildern, aber trotzdem schön. Mir gefallen die dynamische Form, das Wabenmuster auf der Außenseite der Sohle und das Muster unter der Sohle. Der Außenstoff fühlt sich gut und wertig an, die Sohle kommt mir aber sehr steif vor. Beim ersten Probieren spüre ich einen leichten Druck an der Außenseite des Vorfußes, der allerdings nach kurzer Zeit verschwindet. Die Ferse sitzt sehr locker.
Lauftraining
Beim ersten Lauf lege ich gleich 14 Kilometer zurück, die sich gut anfühlen. Nichts drückt oder reibt unangenehm. Die Dämpfung ist gut – aber die Stabilität ist zu viel für meinen Geschmack und das Gefühl für den Boden zu gering.
Sehr bequem für lange Läufe
Als nächstes laufe ich ein paar Intervalle, dann einen schnellen Lauf über zwölf Kilometer und zwei lange Läufe über 17 und 21 Kilometer. Ich merke: Mir ist der Fersenbereich zu weit. Aber: Der Stoff fühlt sich gut an und ist dichter als erwartet – was ich gut finde. Nicht mein “schnellster” Schuh, aber definitiv sehr bequem für lange Läufe.
Fazit
Mit 160 Euro finde ich den Schuh zu teuer, 120 Euro würden passen. Das Material ist noch top, zeigt so gut wie keine Abnutzung. Gut finde ich, dass sich der Schuh leicht anfühlt und sehr bequem ist. Allerdings hat er wenig “Feel”, die Sohle ist zu steif. Daher ist er für mich für schnelle Läufe und für den Wettbewerb ungeeignet. Für lange gemütliche Läufe aber ist er top. Ich fände eine weniger weite Ferse und ein etwas dunkleres Blau schöner. Die Größe passt super und fällt weder zu klein noch zu groß aus.
Schulnote: 2 –
Sarah: “Interessantes Design, weich am Fuß”
- Sarah Baumann, 23 Jahre
- Laufpensum: dreimal die Woche, verschiedene Distanzen
- Ziel: Halbmarathon im Juni in Norwegen
Unboxing
Beim Auspacken sofort der erste gute Eindruck: Der Fresh Foam 1080 sieht einfach super aus! Die Schuhe sind nicht zu knallig, aber dennoch macht das Neon-Orange das Design interessant.
Auffallend ist die sehr hohe Sohle – die Schuhe scheinen schon äußerlich eine gute Dämpfung zu haben! Wie viele Laufschuhe fallen auch die NB Fresh Foam 1080 sehr klein aus. Außerdem sind sie leichter, als sie aussehen. Beim Tragen empfand ich sie als sehr “weich” am Fuß, sehr angenehm eben.
Lauftraining
Der erste Eindruck hat sich beim Laufen bestätigt. Ich habe den 1080 sowohl für längere Läufe (weniger als zwölf Kilometer) als auch für Intervalltrainings mit schnellen Einheiten genutzt. Für beides eignet sich der Schuh bestens. Ich habe ihn als sehr angenehm empfunden.
Einwandfreie Dämpfung
Ich habe sehr schmale Füße, weshalb ich im Zehbereich sehr viel Platz hatte – gestört hat mich das aber nicht. Die Dämpfung ist einwandfrei, auch auf Teer lief sich der Schuh klasse. Es gibt “schnellere” und noch leichtere Schuhe – für sehr schnelle Einheiten würde ich also eher auf ein anderes Modell zurückgreifen.
Fazit
Der 1080 ist nicht günstig, aber für einen guten Laufschuh muss man diesen Preis eben zahlen. Meinem Eindruck nach lohnt sich das für diesen Schuh!
Am besten gefiel mir das Design und der angenehm “weiche” Tragekomfort des Fresh Foam 1080. Nach vier Wochen Testen und regelmäßigem Tragen kann ich noch keine Abnutzung feststellen. Es war mein erster New Balance-Laufschuh, aber ich werde die Marke beim nächsten Kauf sehr wahrscheinlich in Erwägung ziehen.
Schulnote: 1
Jan: “Hochwertig und schön luftig, aber schwer”
- Jan Borkowski, 39
- Laufpensum: zwei bis drei Läufe pro Woche (unter der Woche kürzer und schneller, am Wochenende länger)
- beginnt jetzt mit einem Halbjahres-Trainingsplan für einen Marathon
Unboxing
Als ich den 1080er nach großer Vorfreude endlich in Empfang nehmen durfte, war mein erster Gedanke: “Mächtig gewaltig!” Also der Schuh ist groß und wirkt ziemlich riesig. “Schuld” daran sind die überdimensionierte Zunge, die bei geschlossenem Schuh noch weit darüber hinausguckt, die dicke Zwischensohle und die geräumige Zehenbox.
Die Zehenbox bietet sehr viel Freiraum, ist sicherlich auch für breitere Füße geeignet und lässt den Schuh auch etwas größer ausfallen als andere Modelle von New Balance. Die Außensohle ist auch ziemlich dick und verspricht guten Grip. Diese Eigenschaften führen jedoch auch dazu, dass der 1080 ziemlich schwer ist, mit 350 Gramm pro Schuh (in der Größe 45,5) ist er der schwerste Schuh in meinem Fuhrpark.
Der Schuh sieht sehr wertig aus und ist sehr gut verarbeitet. Das Mesh-Obermaterial wirkt hochwertig und ist schön luftig. Die Fersenkappe bietet sehr guten Halt, ohne an meiner schmerzenden Achillessehne zu drücken. Bei der ersten Anprobe fühlte sich der Schuh zu meiner Überraschung (und entgegen der in meinem Gedächtnis hinterlegten Werbung als “Dämpfungsflaggschiff”) relativ hart an.
Lauftraining
Also Liebe auf den ersten Blick war es nicht. Wie bereits erwähnt, fühlte sich der 1080 ziemlich hart und am Fuß etwas schwer an. Das Abrollverhalten ist etwas steif und träge und einen Rückstoßeffekt wie beim Adidas Boost konnte ich nicht wahrnehmen.
Liebe auf den zweiten Blick
Nach nunmehr zehn Läufen und etwa 115 gelaufenen Kilometern lässt sich jedoch festhalten, dass wir mittlerweile ein gutes Gespann geworden sind. Gerade bei den langen Läufen über 15 Kilometer weiß ich seine unaufgeregte, gleichmäßige Dämpfung über den ganzen Schuh (auch für den Vor- und Mittelfuß) zu schätzen.
Der 1080 dämpft gut, ist aber hierbei nicht übermäßig weich und wird dadurch auch bei längeren Strecken nicht schwammig. Eine Rennsemmel ist der Schuh nicht, für schnelle Läufe ist er aber auch nicht hergestellt worden.
Fazit
Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist meiner Meinung nach in Ordnung. Man erhält einen wirklich hochwertigen, sehr gut verarbeiteten Schuh, an dem man lange Freude haben wird. Die Außensohle zeigt nach den 115 Kilometern nur minimalen Abrieb, und auch sonst sind vom Material her bisher keine Schwächen zu erkennen.
Der Schuh ist meiner Meinung nach ideal für relativ schwere Läufer*innen und gut geeignet für lange, langsame Läufe. Tempoläufe sind nicht so sein Metier, dazu ist er zu schwer und zu träge. Nach meinem Geschmack könnte er etwas dynamischer sein.
Schulnote: 2 –