Toasten mit Beinpower, Musizieren mit Muskeln und Mäuschen unter der Haut – zehn interessante, lehrreiche und dazu recht unnütze Fakten über Kraft und Muskeln.
1. Muskel-Mäuschen
Der Begriff “Muskel” hat seine Wurzeln im lateinischen Wort “musculus” – übersetzt: Mäuschen. So manchem Kraftsportler dürfte diese Umschreibung seines mühsam antrainierten Bizeps befremdlich erscheinen, sie hat ihren Ursprung darin, dass wenn ein Muskel angespannt wird, es aussieht, als säße unter der Haut eine Maus.
2. Muskel-Männer
Eine Studie der kalifornischen UCLA-Universität erklärt, wie Frauen bei der Auswahl ihrer Seitensprünge ticken. 61 Prozent der befragten Frauen gaben schuldbewusst zu, dass ihre kurzen Affären mehr Muskeln besaßen als ihre Langzeitpartner. Dazu passt, dass Muskel-Männer im Vergleich mit den schmalbrüstigen Jungs deutlich mehr One-Night-Stands gehabt hatten.
Muskelpakete waren einmal wichtig, um kräftige Gene weiterzugeben und deren Überlebenschancen zu erhöhen. Heute ist das längst Geschichte – in Sachen Sex schielen Frauen insgeheim aber scheinbar weiterhin auf muskulöse Männer. Den Urmenschen bekommen wir offensichtlich nur schwer aus uns heraus.
3. Muskel-Superlative
Der Kleinste: Der sogenannte Steigbügelmuskel befindet sich im Ohr. Nur drei Millimeter lang und dünner als ein Baumwollfaden erfüllt er eine wichtigen Zweck: Wenn es zu laut wird, zieht er sich zusammen und schützt das Innenohr, vor allem auch vor der Lautstärke unserer eigenen Stimme.
Der Größte (Fläche): Der breite Rückenmuskel verteilt sich fast über die gesamte untere Hälfte des Rückens.
Der Größte (Volumen): Der “Gluteus Maximus” – der große Gesäßmuskel.
Der Kräftigste: Der Kaumuskel oder “musculus masseter” – mit einer Kraft von 80 Kilogramm pro Quadratzentimeter beißen wir kräftiger zu als ein Wolf.
4. Muskel-Küsse
Ganz ohne Krafttraining ist die Zunge der stärkste Muskel im Körper – allerdings nur, wenn man die Muskelkraft im Verhältnis zur Größe betrachtet. Das ist aber noch nicht alles, was es über diesen Muskel zu berichten gibt, der übrigens der Einzige ist, der im Körper nur an einem Ende befestigt ist.
Wird er mit den richtigen Übungen trainiert, kann er möglicherweise das Schnarchen kurieren ? das legt eine Studie nahe, die das American College of Chest Physicians veröffentlichte. Ach, und ganz wichtig: Für einen zärtlichen Zungenkuss braucht der Mensch ungefähr 34 verschiedene Muskeln.
5. Muskel-Würfe
Muskelkraft ist beim Werfen nicht entscheidend – wichtiger ist die Muskelsteuerung, die vom Gehirn ausgeht. Wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass es bei einem erfolgreichen Basketball-Freiwurf neben Wurfkraft und dem optimalen Abwurfwinkel auch auf den richtigen Moment zwischen zu frühem und zu spätem Loslassen des Balls ankommt.
Dabei bleibt dem Werfer ein Zeitfenster von ungefähr 10 Millisekunden – ein verschwindend kleiner Wert, wenn man bedenkt, dass ein Wimpernschlag etwa 100 Millisekunden andauert.
Der Mensch ist übrigens die einzige Spezies, die gezielt werfen kann, ein Überbleibsel aus der Zeit, als der Mensch das Jagen über Jahrmillionen zum Überleben brauchte.
6. Muskel-Musik
Musik kann beim Fitness-Geräte so verändert, dass die Trainierenden durch Beinpresse und Co Klänge und treibende Rhythmen produzierten. Das Ergebnis: Die Probanden empfanden das Krafttraining als weniger anstrengend, wohl auch, weil der Körper schon nach kurzer Zeit Glückshormone ausschüttete.
Die eingesetzten Muskeln wurden effektiver genutzt und die Musik führte dazu, dass weniger Gegenmuskeln zum Einsatz kamen. Entscheidend war bei dem Versuch jedoch, dass die Musik nicht von außen eingespielt, sondern von den Sportlern selbst produziert wurde.
Man kann auch ganze Songs mit Muskeln aufnehmen: Für einen Werbespot von “Old Spice” hat der Schauspieler und ehemalige American-Football-Spieler Terry Crews die Muskeln zucken lassen.
7. Muskel-Emotionen
Dass Körper und Seele eine Einheit bilden, wissen wir schon seit geraumer Zeit. Wie stark aber die Muskeln und deren gezielter Einsatz menschliche Stimmungen beeinflussen, scheint immer deutlicher zu werden.
Das zeigte schon 1988 ein Versuch an der Universität Mannheim – dieses Phänomen wird auch “Embodiment” oder “Verkörperung” genannt.
Probanden, die einen Stift so mit den Lippen umschlossen, dass deren Lachmuskeln aktiviert waren, fanden demnach Cartoons deutlich komischer als Vergleichspersonen ohne Stift im Mund.
Umfassendere Studien haben seitdem gezeigt, dass durch gezielte (wie zum Beispiel aufrechtere) und bewusste Körperhaltung die individuelle Stimmung und Befindlichkeit positiv verändert werden kann. Tanz- und Körpertherapien arbeiten inzwischen mit diesen Erkenntnissen. “Muskeln machen stark” – in jeder Hinsicht!
8. Muskel-Wackler
Unsere Vorfahren waren darauf angewiesen, bei der Jagd Geräusche wahrzunehmen und deren Richtung ausmachen zu können. Aus diesem Grund konnten sie, ähnlich wie Tiere, ihre Ohren bewegen.
Diese Fähigkeit ist heutzutage nicht mehr notwendig, daher haben sich unsere Ohrenmuskeln im Laufe der Zeit immer weiter zurückgebildet. Bei einigen Menschen allerdings ist diese Fähigkeit teilweise erhalten geblieben – und die können immer noch mit den Ohren wackeln.
9. Muskel-Protz
Popeye lässt grüßen – in Gestalt des in Boston lebenden Ägypters Moustafa Ismail. Wie in einem Bericht beim Pro Sieben Magazin Galileo deutlich wird, besitzt er Oberarmmuskeln, wie wir sie von Profiradsportlern kennen – an deren Oberschenkeln. Knappe 80 Zentimeter Durchmesser haben ihm dafür einen Eintrag ins Guinness-Buch der Rekorde beschert.
Zweimal täglich Fitnessstudio, dazu viele Proteine und Kohlenhydrate sind nötig, um diese Muskelmassen zu pflegen und das ohne Doping, was medizinische Tests nachgewiesen haben. Begonnen hat Ismail sein außergewöhnliches Training, nachdem er als Jugendlicher wegen seines Übergewichts gehänselt wurde – er brachte bis zu 360 Kilogramm auf die Waage.
10. Muskel-Toast
Da bekommt der Ausdruck “Muskelernährung” eine ganz neue Bedeutung: In einem Experiment haben Studenten der Stockholmer Akademie der Darstellenden Künste nachgewiesen, dass man mit guten Beinmuskeln einen knusprigen Toast produzieren kann.
Der deutsche Bahnrad-Profi Robert Förstemann, stolze 74 Zentimeter Oberschenkelumfang, hat sich dazu auf ein Fahrradergometer geschwungen, das direkt mit einem 700-Watt-Toaster verbunden war. Kurze Zeit später hielt der sichtlich nach Luft schnappende Radprofi einen goldbraunen Toast in der Hand. Zum Vergleich: Ein durchschnittlicher Sportler schafft auf dem Ergometer eine Leistung von ungefähr 200 Watt.