Um zu laufen, braucht man keinen Trainingsplan. Er kann aber helfen. Zum Beispiel, um schneller zu werden oder längere Distanzen zu schaffen. Lauftrainer Piet Könnicke erklärt die Vorteile eines Trainingsplans.
- Trainingspläne liefern einen methodischen Aufbau des Trainings für das Erreichen eines Ziels.
- Gute Trainingspläne beginnen mit dem Ist-Zustand und entwickeln die Form Schritt für Schritt.
- Für Einsteiger*innen geben sie die notwendige Hilfe und Orientierung, um mit der richtigen Dosis zu trainieren.
- Sie bringen Struktur in den Trainingsalltag und sind Wegweiser im Dschungel der Millionen Tipps.
- Mit Informationen zu Tempo, Herzfrequenz, Distanzen und Trainingsdauer sind sie ein wichtiges Steuerinstrument.
- Sie schreiben das – oft vernachlässigte – ausgewogene Verhältnis von Be- und Entlastung vor.
- Sie erleichtern Organisation und Planung des Tages/ der Woche/ des Monats/ des Jahres.
- Sie sind der sanfte Druck, den es manchmal braucht.
- Sie sind ein Dialogmittel zwischen Trainer*in und Läufer*in.
- Sie sind ein wertvolles Archiv für eine nützliche Rückschau und Analyse des absolvierten Trainings.
Vom Anfangen bis zum Zieleinlauf reicht die Spanne an Tipps und Vorgaben. Es gibt diese Pläne kostenlos oder gegen Gebühr, allgemein gehalten oder auf das individuelle Leistungsvermögen zugeschnitten, als Rahmenplan oder zur flexiblen Anpassung, als Datei zum Ausdrucken oder digital zum interaktiven Dialog mit einem*r Trainer*in: der Trainingsplan.
Wann ein Trainingsplan Sinn macht
Einen Trainingsplan zu bekommen, ist inzwischen nicht mehr schwierig. Viele Autor*innen und Expert*innen haben in Büchern oder auf Internetportalen ihre Vorstellungen hinterlassen, wie man mit dem Laufen beginnen sollte, wie man sich auf ein zehn-Kilometer-Rennen oder einen Marathon vorbereiten kann.
Wer mit dem Laufen beginnt und zunächst einmal in der Woche die Laufschuhe schnürt – vielmehr sollte es für Ungeübte auch gar nicht sein – braucht dafür sicherlich keinen Plan. Wer aber häufiger unterwegs ist und mehr Struktur in sein Training bringen möchte, kann mit einem Plan eine nützliche Hilfestellung bekommen.
Trainingspläne haben primär zwei Funktionen. Zum einen geben sie Orientierung auf das, was kommt: Stehen intensive oder ruhige Trainingseinheiten an, gibt es kurzes oder langes, spezifisches oder alternatives Training. Das ist wichtig für die individuelle Planung und Organisation.
Zum anderen können Trainingspläne auch wertvolle Protokolle sein, wenn man sich nach einer absolvierten Einheit Notizen macht. So entsteht aus Trainingsplänen ein Tagebuch, das nützliches Feedback gibt, ob etwas gut oder schlecht funktioniert. Das ist für Freizeit-Läufer*innen genauso wertvoll wie für Profis.
Zur Person: Früher war Piet Könnicke selbst erfolgreicher Läufer, unter anderem mit einer Halbmarathon-Bestzeit von 63:40 Minuten. Heute ist er als freiberuflicher Autor und Lauftrainer tätig. Er betreut Läufer*innen vom ersten Schritt bis zu den lang ersehnten 42 Kilometer. Dabei geht es weniger um Zeiten als um die ganz persönliche Genugtuung der Läufer*innen.