Der New Balance Fresh Foam Zante ist ein gut gedämpfter, schneller Laufschuh – das verspricht zumindest der Hersteller aus Boston. Unser Laufschuh-Blogger Namri hat den Zante über mehrere Wochen getestet, und siehe da: Der Zante hält, was er verspricht. Hier ist Namris Probelauf-Urteil vom New Balance Zante.
Laufschuh New Balance Fresh Foam Zante
Modell: Fresh Foam Zante
Hersteller: New Balance
Das sagt der Hersteller: “Gedämpft, schnell und ein unvergessliches Laufgefühl”
Passform: Neutral
Obermaterial: Synthetic / Mesh
Gewicht: 227g / 205g (mit / ohne Innensohle) bei Größe 43
Sprengung: 6 mm
Gelaufen auf: Asphalt, Laufband, Park, Wald
UVP: 120 € (Ich habe den Schuh zum Einzelhandelspreis gekauft)
Video-Review New Balance Fresh Foam Zante
Der erste Eindruck: Laufstegschuh
Neongrün! Die Sohle ? Auch neongrün! Ist aus einem Guss ohne Einkerbungen oder sonstigem Schnick-Schnack. Neongrüne Schnürsenkel. Dann noch eine rosa Innensohle. Bestimmt so ein Laufstegschuh.
Eine anachronistisch anmutende Mittelsohle ohne sichtbare Stützelemente, wie soll das bitte funktionieren?
Aber leicht ist er!
Und was ist aus den New Balance-typischen verwirrenden Zahlenkombinationen geworden?
Probelauf: Dieser Schuh ist schnell
Es scheint, als hätten die Damen und Herren von New Balance ein Einsehen mit uns Normalsterblichen: Es gibt nun auch Schuhe des US-Herstellers mit Namen. Danke erst mal dafür.
Für den Zante dient eine griechische Insel aus dem Ionischen Meer als Namensgeber. Ganz böse Erinnerungen an den Erdkundeunterricht aus der dritten Klasse werden da wach: Wie hießen doch gleich die Inseln der Nordsee? Und wird es jemals einen New Balance Schiermonnikoog geben? Aber ich schweife ab.
Gleich auf den ersten Meter wird eines deutlich: Diesen Schuh kann man nur schnell laufen! Der Zante ist nämlich nicht nur leicht, sondern hat ein Abrollverhalten, dass man fast das Gefühl hat, beim Laufen nach vorne zu fallen.
Material: Weiche Mittelsohle – griffiges Profil
Um es deutlich zu sagen: Es handelt sich beim Zante durch und durch um einen Neutralschuh. Für uns gemeine Unter- oder Überpronierer heißt das also: Schön auf dem Mittel- und Vorfuß laufen.
Was aber meist ja auch den schönen Nebeneffekt hat, dass man dann schneller läuft.
Aber der Zante eignet sich nicht nur zum Angeben bei Sprinteinheiten im Stadion. Denn im Gegensatz zu manch anderen “schnellen” Schuhen, habe ich den New Balance aufgrund der weichen Mittelsohle auch gerne bei langsamen und längeren Einheiten angezogen.
Und weil die Sohle schön griffig ist, eignet sich der Schuh auch für Querfeldeinläufe. Besonders erwähnenswert finde ich die gelungenen Schnürsenkel, die auch bei einfacher Schlaufe nicht aufgehen.
Laufgefühl: Rutscht nicht, schwimmt nicht
Die Fersenkappe ist zwar relativ klein ausgefallen und kann zum Teil runtergedrückt werden, aber umschließt ausreichend gut den Fersenbereich, so dass der Fuß nicht aus dem Schuh rutscht.
Anfangs hatte ich befürchtet, dass die weiche Zwischensohle zu einem wackeligen schwammigen Lauf führen würde, was aber nicht der Fall war. Im Gegenteil: Der so genannte inner sleeve liegt sockelähnlich eng am Mittelfuß und sorgt mit seiner relativ engen Passform im Mittelfußbereich für einen angenehmen Laufeindruck.
Da der Schuh innen ohne Nähte auskommt, ist er auch ideal zum Barfußlaufen. Auch wenn ich nicht so recht verstehe, wieso jemand freiwillig ohne Socken laufen sollte.
Da der Schuh sehr gut gelüftet ist, eignet er sich auch bestens bei warmen Wetter. Aber aus demselben Grund werde ich im Winter den Schuh draußen nicht laufen.
Kritik: Ein leichter Schuh nutzt sich relativ schnell ab
Zwei Kritikpunkte habe ich gefunden. Wobei der erste Punkt eher als eine Feststellung denn als Kritik zu verstehen ist. Gerade weil der Schuh und die Sohle insgesamt sehr weich sind, zeigt die Sohle nach relativ wenig Kilometern deutliche Abnutzungserscheinungen.
Der zweite Kritikpunkt ist, dass der Zehenbereich für meinen Geschmack ein wenig zu niedrig ist, weshalb man den Zante ruhig eine Nummer größer nehmen kann.
Auch dann sitzt der Fuß trotzdem gut, weil der Mittelfußsitz komfortabel eng ist.
Um meinen ehemaligen Physiklehrer zu zitieren: “Passt, wackelt, und hat Luft.”
Und für alle hartgesottenen New Balance Nostalgiker noch eine gute Nachricht: Die obskuren Ziffernkombinationen sind doch nicht ausgestorben, denn der Zante firmiert unter der Kennziffer NB-1980.
Fazit: Spitzenfigur, wenn’s schnell gehen muss
Der Zante ist vielseitig einsetzbar. Bei schnellen Einheiten macht er eine Spitzenfigur, nicht zuletzt aufgrund seines dynamischen Abrollverhaltens. Bei langsamen Einheiten ist er einfach nur saubequem.
Es ist die ideale Ergänzung zur eigenen Laufschuhrotation. Richtig negative Kritikpunkte habe ich keine, außer wenn man erwartet, Tausende von Laufkilometern damit zurücklegen zu wollen.
Dafür ist die Mittelsohle ebenso wie das Obermaterial zu weich. Ist schließlich kein Brooks Beast.
Urteil New Balance Zante
9,5/10 Punkten
“Lieber Schaum in der Sohle, anstatt Schaum vorm Mund.”
Fotostrecke New Balance Fresh Foam Zante
Alle Fotos: Namri Dagyab
Disclaimer: Einige der in diesem Blog getesteten Produkte hat der Tester gekauft, andere wurden von den Herstellern zur Verfügung gestellt, ohne dass sie Einfluss auf Inhalt oder Bewertung hatten. Der Beitrag spiegelt die persönliche Meinung des Testers und nicht automatisch die Meinung der Achilles-Redaktion wider.