Läufer:innen kennen keinen Stress, schließlich können wir jederzeit auf unserer Lieblings-Laufroute wieder runterkommen – oder? So einfach ist es nicht. Stress ist ein hartnäckiger Begleiter im Alltag, den nicht jeder sofort erkennt. Sport hilft oft, das Stresslevel zu senken, aber manchmal kann das Laufen selbst zusätzlichen Stress verursachen. In dieser ACHILLES RUNNING Podcastfolge erkunden wir mit der Stressexpertin und Coach Marie Siemers die speziellen Stressfallen für Läufer:innen und besprechen Stressmanagement-Methoden, um unseren (Sport)Alltag entspannter zu gestalten.
Stress – wie entsteht er, woher kommt her?
Stress ist ein komplexes Phänomen, das durch innere und äußere Reize hervorgerufen wird und dabei das innere Gleichgewicht stört. Die Einwirkung dieser Stressoren führt zur Aktivierung von Hormonen und Mechanismen, darunter beispielsweise der Ausstoß von Adrenalin. Wichtig ist zu betonen, dass Stress nicht immer negativ ist; er erfüllt auch eine bedeutende Schutzfunktion in Gefahrensituationen. Die Einschätzung, ob Stress als schädlich oder “gefährlich” gilt, hängt dabei von der Dauer und dem Ursprung des Stresses ab.
Im Zusammenhang mit uns Läufer:innen spielt insbesondere das Training eine zentrale Rolle, besonders wenn wir uns intensiv auf einen bedeutenden Wettkampf vorbereiten. Dabei kann es vorkommen, dass wir uns nicht ausreichend Zeit für die erforderliche Regeneration gönnen, was im Umkehrschluss zu erhöhtem Stress führt.
Erste Anzeichen und Auswirkungen
Die Auswirkungen von chronischem Stress sind sowohl psychischer als auch physischer Natur. Sie manifestieren sich oft durch innere Unruhe und gedankliches Grübeln, das einem das Abschalten erschwert. Interessanterweise zeigt sich auch eine Beeinträchtigung des Kurzzeitgedächtnisses, wodurch das Vergessen von Informationen schneller eintritt als üblich. Chronischer Stress kann aber auch zu langfristigen Schmerzen und diversen Krankheiten führen. Körperliche Beschwerden wie Rückenverspannungen, Kopfschmerzen und Magenprobleme sind dabei nur einige Beispiele.
Bei uns Sportler:innen können, durch zu viel Training, weitere negative Auswirkungen auftreten. Der Drang, körperliche Grenzen zu überschreiten, kann sich negativ auf die Regenerationsfähigkeit auswirken. Beispielsweise das Immunsystem wird durch die anhaltende Belastung geschwächt, was wiederum unsere Leistungsfähigkeit beeinträchtigen kann.
Strategien gegen Stress
In der Folge teilt Marie einige hilfreiche Tipps und Strategien zur besseren Entspannung und Stressvermeidung mit. Ein entscheidender Schritt ist das frühzeitige Erkennen der ersten Anzeichen und Auslöser von Stress – vor allem die Auslöser sind bei jedem von uns sehr individuell. Entspannung steht dabei im Mittelpunkt, sei es durch kurzes Hinlegen, ein beruhigendes Bad oder tiefes Durchatmen. Auch sportliche Aktivitäten, insbesondere das Laufen an der frischen Luft, können eine effektive Stressbewältigungsstrategie sein. Gleichzeitig warnt Marie davor, dass das Lauftraining für Läufer:innen selbst zum Stressfaktor werden kann, insbesondere wenn bestimmte Ziele zu hartnäckig verfolgt werden. Neben dem Laufen empfiehlt sie ebenso Yoga und Meditation als wirkungsvolle Instrumente zur Entspannung. Zusätzlich betont sie die Bedeutung, Multitasking zu vermeiden und sich bewusst auf eine Aufgabe zu konzentrieren. Das sind jedoch nur einige der Ratschläge.
Können wir eigentlich unsere Leistung durch Stress steigern? Und inwieweit kann die richtige Ernährung dabei helfen weniger gestresst zu sein? Das und vieles mehr erfahrt ihr ebenfalls in der Folge. Die Folge findet ihr wie immer auf Apple Podcasts, Spotify oder überall wo es noch Podcasts gibt.