Kondition, Koordination und Muskelaufbau – das alles gibt es beim CrossFit-Training. Doch auch geübten Sportlern geht bei den harten Trainingseinheiten schnell die Puste aus (das Workout of the Day ist aber wirklich fies). Wir haben einige Fragen und Antworten rund um die Trendsportart für euch gesammelt.
CrossFit ist ein hoch effizientes Training für den ganzen Körper, eine Mischung aus Gewichtheben, Turnen und Ausdauerdisziplinen. Das Training, vergleichbar mit dem Fitness-Drill in der Armee, ist meist kurz, dafür aber sehr intensiv. In den USA boomt der Sport, der mittlerweile zu einer regelrechten Bewegung geworden ist. Mittlerweile gibt es sogar CrossFit-Games, bei denen die Athlet*innen gegeneinander antreten.
CrossFit funktioniert am besten in einer Gruppe und unter fachgemäßer Anleitung. Im Mittelpunkt des Trainings steht das Workout of the Day (WOD). Die Gruppe erhält eine Trainingsaufgabe, die täglich variiert und an den individuellen Fitness-Stand angepasst ist.
Die WODs tragen verführerische Namen wie Annie, Cindy oder Helen. Davon darf man sich aber nicht verleiten lassen. Diese Damen sind fies. Die Übungen sprechen gleichzeitig Ausdauer, Kraft, Schnelligkeit und Flexibilität an und werden in Runden, auf Zeit oder in Intervallen ausgeführt.
Eine der meistgehassten Übung ist der Burpee. Was nach Rülpser klingt, ist eine knallharte Soldatenübung (Beschreibung weiter unten).
Wenn man sich aktive CrossFitter ansieht, sieht man, dass das Training effektiv ist. CrossFitter gehören wohl zu den durchtrainiertesten und am besten aussehenden Athlet*innen der Welt. Ein Ziel vieler Sportler*innen ist tatsächlich: “To Look better naked”. Man sieht nackt einfach besser aus, wenn man CrossFit betreibt. Stichwort: Muskelaufbau.
Aber auch sportwissenschaftlich macht das allumfassende Training Sinn. Denn hier werden Muskelgruppen nicht isoliert oder einseitig beansprucht. Dysbalancen können somit nicht auftreten. Außerdem macht es einfach Spaß, sich gemeinsam zu verausgaben.
Ein weiterer Vorteil: Die Ergebnisse sind schnell sichtbar, der Körper nimmt athletischere Formen an. Und das Training dauert meist nicht länger als eine halbe Stunde.
ede der Übungen ist skalierbar. Eine gewisse Sporttauglichkeit ist aber Voraussetzung. Beim CrossFit gibt es keine halbe Sachen. Entweder voll oder gar nicht. “Man darf keine Angst vor Schweiß und Anstrengung haben”, sagt Leo Löhr, der in Berlin das CrossFit-Studio “myleo” betreibt. “Man muss bereit sein, an seine Grenze zu gehen und für Erfolg zu kämpfen.”
Gerade zu Beginn ist es wichtig, dass die Übungen sachgemäß ausgeführt werden, daher sollte man sich der unter fachliche Anleitung eines*r ausgebildeten Coaches*erin begeben. “Durch die hohe Intensität ermüden die Muskeln schnell. Das wiederum führt zu schlechten Ausführungen und zu einer erhöhten Verletzungsgefahr”, sagt CrossFit-Trainer Löhr.
Daher lautet der Grundsatz: erst Technik, dann Konsistenz und dann Intensität. Da es beim CrossFit darum geht, am Leistungslimit zu trainieren, besteht die Gefahr, dass Anfänger*innen sich zu viel zumuten und die Regenerationszeit zu kurz kommt. Noch eine Nebenwirkung: “CrossFit macht süchtig”, behauptet Löhr.
Muscle Ups: Nach dem Klimmzug weiter hochziehen, bis sich der Oberkörper oberhalb der Stange befindet. Klassische Turnübung.
Snatch: Gewichtheberübung. Langhantel wird mit beiden Händen vom Boden aufgehoben und über den Kopf geführt, kurz gehalten und dann wieder abgelegt.
Burpees: vom Stand in die Knie, dann in den Liegestützposition springen, Liegestütze, wieder zurück in die Hocke und in den Stand.
Eine Mitgliedschaft in einem CrossFit-Studio kostet rund 100 Euro pro Monat. Alternativ gibt es mittlerweile auch diverse CrossFit-Apps.
“Solange man sich anstrengt und an seine Grenzen geht, gibt keiner ein schlechtes Bild ab”, behauptet Löhr. Das sehen Anfänger*innen sicher anders.
Da es aber zunächst um die korrekte Ausführung der Technik geht, werden Fehler gleich zu Beginn ausgemerzt. Peinlich wird’s, wenn jemand betrügt oder ihre*seine eigenen Fähigkeiten überbewertet und zum Beispiel mehr Gewicht nimmt, als sie*er technisch sauber bewältigen kann.