Läufer*innen kennen meist nur eine Richtung. Nach vorne – und das möglichst schnell. Straßenkünstler “Mr. M.” empfiehlt zum Ausgleich eine Dosis Jonglage. Jonglieren fördert die Konzentration, baut Stress ab und macht Spaß. Hier erfährst du fünf Gründe, warum Läufer*innen jonglieren sollten.
1. Jonglieren macht schlau
Wer Jonglieren möchte, braucht beide Gehirnhälften. Das Jonglieren fördert den Austausch zwischen der linken und der rechten Gehirnseite. Die Augen-Hand-Koordination wird geschult.
Und: Diese neuen Gehirnvernetzungen machen leistungsfähiger. Stichwort “Gehirnjogging”. Für Läufer*innen kann es hilfreich sein, weil die Bewältigung von neuen Bewegungsaufgaben selbstbewusster und wettbewerbsfähiger macht.
Mr. M. sagt: “Beide Augen und beide Hände sind ständig in Bewegung, es wird immer und immer wieder die Körpermitte und somit auch die Gehirnmitte überkreuzt. Dadurch lernen beide Gehirnhälften, sich gut aufeinander abzustimmen.”
Zudem: “Wenn du jonglierst, wird dein Gehirnbalken, der mit seinen circa 250 Millionen Nervenfasern dem Informationsaustausch zwischen beiden Gehirnhälften dient, immer wieder in Anspruch genommen, angeregt und trainiert.”
2. Jonglieren hält fit
Drei Bälle der Reihe nach in die Luft schmeißen, kann doch jede*r, sagen viele. Stimmt. Jonglieren ist einfach und innerhalb von wenigen Minuten erlernbar. Dennoch kann es auch körperlich anstrengend sein. Mr. M. zum Beispiel trainiert täglich mit Bällen, die mehr als ein halbes Kilo wiegen:
“600 Gramm, das klingt wenig. Aber wenn ich mit den schweren Bällen fünf Minuten jongliere, dann merke ich das in meinen Armen. Das ist gar nicht so wenig. Jonglieren ist auch super für die Rückenmuskulatur. Für Läufer ist es ein prima Ausgleich.”
3. Jonglieren trainiert den Geist
Laufen ist dazu da, den Alltag hinter sich zu lassen. Man kann prima dem Alltagstrott entfliehen und die Seele in der Bewegung baumeln lassen.
Trotzdem ist es wichtig, sich gerade in Phasen der Erschöpfung konzentrieren zu können. Gerade im Feld oder im Wald lauern Wurzeln, Löcher und Unebenheiten. Ein falscher Schritt, eine unachtsame Bewegung kann zu Verletzungen oder Unfällen führen. Jonglieren fördert die mentale Stärke.
“Ich laufe zwei bis fünf Mal die Woche vier bis zehn Kilometer. Auf den kürzeren Strecken nehme ich manchmal drei Jonglierbälle mit und laufe los. Das fordert mich zusätzlich”, so Mr. M.
4. Jonglieren macht Spaß
Seien wir ehrlich. Laufen ist unsere Leidenschaft, aber Laufen ist auch Quälerei. Jonglieren dagegen macht immer Spaß. Zudem kann man es überall machen: Draußen bei Sonne, am Strand, auf der Straße, im Zimmer, bei Eis und Schnee.
Und nicht zu unterschätzen: Es kostet weniger Zeit. Man muss nicht stundenlang durch den Park juckeln, fünf bis zehn Minuten Jonglieren reichen völlig aus. Und das Verletzungsrisiko ist auch überschaubar.
Daher ist Mr. M. so begeistert: “Jonglieren hat nur Vorteile. Es baut Stress ab, fördert die Konzentration und macht trotzdem einen Riesenspaß. Wenn ich in Unternehmen Jonglier-Workshops gebe, sind nach 45 Minuten alle unheimlich locker, egal wie angespannt und verkrampft die Atmosphäre vorher war. Der Chef holt den Sekt aus der Küche und alle lachen. Man muss ja nicht alleine jonglieren und kann sich gegenseitig die Bälle zuwerfen.”
5. Jonglieren ist einfach zu lernen
Genau wie Laufen und entgegen der landläufigen Meinung ist Jonglieren sehr einfach zu lernen. Man braucht lediglich drei Bälle zum Anfang, ein wenig Ehrgeiz und eine gescheite Anleitung.
Mr. M.: “Ich bin immer wieder fasziniert davon, wie schnell vor allem Kinder das Jonglieren lernen. Wenn ich Kurse gebe, machen wir zehn bis 15 kleine Vorübungen. Innerhalb von 45 Minuten schaffen es rund drei Viertel aller Anfänger drei Bälle mehrere Würfe lang zu halten.”
Außerdem ist das Gute beim Jonglieren: “Es gibt genügend Potential für Verbesserungen. Das ist ja für Läufer immer wichtig. Du kannst dich immer steigern und mehr Bälle nehmen oder andere Dinge jonglieren.”
Zur Person: Mr. M., Jahrgang 1968, ist Entertainer, Jongleur und Moderator. Sein bürgerlicher Name lautet Marcus Halbig, geboren in München und aufgewachsen in New Jersey, USA. Der ehemalige Schreiner entdeckte erst als 24-Jähriger das Jonglieren und bereiste jahrelang die Welt in einem umgebauten LKW. Mehr als 100 Städte auf vier Kontinenten hat er mit seinen Shows beglückt. Zu seinen Spezialitäten gehören das Jonglieren mit einer laufenden Kettensäge und das Fahren auf einem 3,50 Meter hohen Einrad. Mittlerweile lebt er mit seiner Familie in einem Bauernhaus im Salzburger Land. Mehr Infos gibt’s unter “MisterM.net”.