Kaffee macht nicht nur wach und munter, sondern schützt auch vor Krebs und Alzheimer. Mit diesen Eigenschaften hat er sich seinen Platz unter den gesündesten Lebensmitteln der Welt verdient. Für was Kaffee noch alles gut ist, erklärt Ernährungswissenschaftler Dr. Wolfgang Feil.
Jahrelang wurde Kaffee zu Unrecht nachgesagt, dass er entwässern würde. Das ist zwar bei Kaffeeneutrinker*innen tatsächlich der Fall, diese Wirkung verflüchtigt sich jedoch nach kurzer Zeit. Somit kann man den täglichen Kaffee, nach einer kurzen Eingewöhnungszeit, getrost zur Flüssigkeits-Tagesmenge dazurechnen.
Kaffee schützt vor Krebs, Alzheimer und Parkinson
Erst vor kurzem wurde in den USA eine neue Studie veröffentlicht, die belegt, dass Kaffee einen Schutzeffekt gegen Krebs in Brust, Blase, Nieren, Darm und Leber sowie gegen Altersdiabetes hat.
Speziell für Kaffee wurde auch ein harnsäure-senkender Effekt nachgewiesen. Auch eine Anti-Alzheimer-Wirkung wurde dem Kaffee bestätigt, da er hirnanregend wirkt. Mehrere Studien zeigten, dass Kaffee auch vor Parkinson schützt.
Kaffee als Basenspender
Bei Urintests nach Kaffeegenuss zeigte das Indikatorpapier stets an, dass vermehrt Säure enthalten ist. Daraus wurde vorschnell gefolgert, dass Kaffee eine saure Stoffwechsellage verursacht. Physiologisch ist jedoch genau das Gegenteil der Fall: Durch den Kaffeekonsum gelingt es dem Körper vermehrt, bereits vorhandene Säure auszuscheiden. Kaffee ist somit – wie Grüner Tee oder Gemüse – ein wertvoller Basenspender.
Kaffee lieber mit Koffein
Eine aktuelle niederländische Studie aus dem Jahr 2010 bestätigt Kaffeetrinker*innen (bei einem Genuss von zwei bis vier Tassen pro Tag) einen Schutz vor Herzinfarkten. Fünf Jahre davor konnte in einer groß angelegten amerikanischen Studie bereits gezeigt werden, dass koffeinhaltiger Kaffee keine negative Wirkung auf Blutdruck, Pulsfrequenz, Blutzuckerspiegel und Cholesterinwerte hatte.
Dagegen stiegen bei der Gruppe, die den entkoffeinierten Kaffee getrunken hatte, die Risikofaktoren für Arteriosklerose an. Dies bedeutet, dass generell koffeinhaltiger Kaffee getrunken werden sollte. Zu viel Koffein schadet jedoch: Es erhöht die Nervosität und bewirkt einen Kalziumverlust über den Urin. Koffeinkapseln sind abzulehnen, da hier die vielen anderen Wirkstoffe aus dem Kaffee fehlen und reine Koffeinkapseln die Insulinproduktion antreiben können.
Bei Risikofaktoren für Herzerkrankung: Kaffeefilter benutzen
Wenn Risikofaktoren für eine Herzerkrankung vorliegen, könnten Filterkaffee beziehunsgweise Kaffee-Pads besser sein, da sogenannte Diterpene aus dem Kaffee herausgefiltert werden. Diese Diterpene können vorgeschädigte Blutgefäße belasten.
Menschen mit gesundem Herz und gesunden Blutgefäßen können auch ungefilterten, diterpenhaltigen Kaffee ohne Risiken trinken – und zwar um die zwei bis vier Tassen. Diese tägliche Kaffeemenge ist gesund und hält einen fit.
Zur Person: Dr. Wolfgang Feil ist promovierter Biologe und Ernährungsberater zahlreicher Spitzensportler*innen. Zu seinen Kunden gehören die Bundesligaspieler der TSG 1899 Hoffenheim, die Triathleten Jan Frodeno und Michael Göhner sowie Langstreckler Falk Cierpinski. Hobby-Sportler*innen ist Dr. Wolfgang Feil als Autor des Bestsellers DIE DR. FEIL STRATEGIE – Arthrose und Gelenkschmerzen überwinden bekannt.